10.000 bei Pro-Palästina-Demo in Berlin: 17 Polizisten verletzt

Von Mia Bucher, Marcel Gnauck

Berlin - Rund 10.000 Menschen haben an der propalästinensisch geprägten Demo "Internationalist Queer Pride for Liberation" in Berlin teilgenommen. Die Polizei löste diese auf.

Einzelne Personen wurden bei der Demo wegen antisemitischer Äußerungen festgenommen.
Einzelne Personen wurden bei der Demo wegen antisemitischer Äußerungen festgenommen.  © Michael Ukas/dpa

Es seien 57 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei um kurz nach Mitternacht auf X mit.

Die Demonstranten sollen die Beamten am Samstag in Kreuzberg etwa mit Flaschen und Fahnenstangen attackiert haben. Zudem seien Farbbeutel geflogen sowie Zeichen verfassungsfeindlicher und terroristischer Organisationen gezeigt worden.

Laut Polizei wurden 17 Einsatzkräfte verletzt. Zu der Zahl verletzter Demonstranten machte eine Sprecherin keine Angaben.

Steine und Flaschen flogen durch die Luft: Massenschlägerei bei prokurdischer Demo in Düsseldorf
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Angriffe auf Polizisten: Anti-Israel-Demo aufgelöst
Demonstrationen Angriffe auf Polizisten: Anti-Israel-Demo aufgelöst

Trotz mehrmaliger Aufforderungen habe die Versammlungsleitung nicht entscheidend auf die Teilnehmenden einwirken können, hieß es zur Begründung der frühzeitigen Auflösung der Demo. Die Veranstaltung wurde in unmittelbarer Nähe des Kottbusser Tors gestoppt. Eigentlich sollte sie gegen 21 Uhr am Oranienplatz enden.

Rund 10.000 Menschen nahmen nach Schätzungen der Polizei an der propalästinensisch geprägten Demonstration teil. Bei rund 800 Personen sprach die Polizei auf der Plattform X von einem propalästinensischen Bezug.

Zahlreiche Menschen hatten Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher, auch Kufiya genannt, dabei. Die Veranstalter forderten Solidarität für Palästina und riefen zu einem "antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf" auf.

Viele Teilnehmer trugen Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher (Kufiyas) bei sich.
Viele Teilnehmer trugen Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher (Kufiyas) bei sich.  © Michael Ukas/dpa

Kai Wegner äußert sich zu Antisemitismus und Gewalt gegen Polizeikräfte

Am Rande der Demonstration standen Menschen mit Israelflaggen und der Nationalflagge der Ukraine.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hatte sich im Vorhinein auf Welt TV zu der Demonstration geäußert: "Da, wo Antisemitismus, wo Gewalt gegen Polizeikräfte angewendet wird, wird die Polizei robust und konsequent mit ganzer Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters einschreiten", sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender.

Erstmeldung am 26. Juli um 20.50 Uhr, zuletzt aktualisiert am 27. Juli um 7.11 Uhr.

Titelfoto: Michael Ukas/dpa

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