Demo gegen Flüchtlingsdorf versucht, Kreistag zu stürmen

Grevesmühlen - In Grevesmühlen (Kreis Nordwestmecklenburg) kam es am Donnerstag zu Tumulten vor einer Kreistagssitzung.

Die Polizei setzte 120 beamte in Grevesmühlen zum Schutz des Kreistags ein. (Symbolbild)
Die Polizei setzte 120 beamte in Grevesmühlen zum Schutz des Kreistags ein. (Symbolbild)  © Jens Büttner/dpa

Wie die Polizei mitteilte, kamen bis zu 700 Menschen vor der Malzfabrik zusammen, wo sich die ehrenamtlichen Politiker zu einer außerordentlichen Sitzung des Kreistages Nordwestmecklenburg trafen. Thema war die mögliche Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Upahl.

Gegen das Vorhaben demonstrierten ab 15.30 Uhr Hunderte, darunter auch zahlreiche Rechtsextreme. Videos zeigen eine aufgebrachte Menge. Ein Teil der Demonstranten versuchte, das Gebäude zu stürmen und hinein zu gelangen. Daran wurden sie durch Polizisten gehindert und zurückgedrängt.

Ein Video der Recherchegruppe AST auf Twitter zeigt anscheinend diese Szene, es sind Gerangel und Handgreiflichkeiten zwischen Polizisten und Demo-Teilnehmern zu sehen.

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Die Polizei berichtet von anschließenden "verbalen Aggressionen gegen die Einsatzkräfte". Außerdem seien mehrfach Böller gezündet worden. Ordnungswidrigkeitenverfahren seien eingeleitet worden. Außerdem ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruchs sowie Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.

Video der Recherchegruppe AST zeigt Gerangel vor Kreistag in Grevesmühlen

Gegen 19.40 Uhr wurde die Kundgebung beendet. Die Polizei hatte rund 120 Beamte im Einsatz. Der Kreistag stimmte übrigens mit knapper Mehrheit dem Bau des Containerdorfs für bis zu 400 Flüchtlinge zu.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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