Hitlergruß, Körperverletzung und Blockaden: Das war das Demo-Geschehen am Samstag in Leipzig

Leipzig - In der Leipziger Innenstadt war am Samstag aufgrund mehrerer Demonstrationen einiges los.

Schon am Nachmittag sammelten sich die ersten Anhänger der Bürgerbewegung Leipzig auf dem Augustusplatz.
Schon am Nachmittag sammelten sich die ersten Anhänger der Bürgerbewegung Leipzig auf dem Augustusplatz.  © Silvio Bürger

In einer am Sonntag veröffentlichten Pressemitteilung zog die Polizeidirektion Leipzig ein überwiegend positives Fazit.

Los ging's am Samstag gegen 14.30 Uhr mit der angekündigten "Aufbruch 2023"-Demo der rechtsextremistischen Bürgerbewegung Leipzig. Inhaltlich sollte die Veranstaltung unter anderem Bezug auf den vor fast genau drei Jahren eskalierten Querdenker-Aufzug nehmen.

Entgegen der Erwartungen der Organisatoren, die im Vorfeld eine "Groß-Demo" mit Tausenden Teilnehmenden angekündigt hatten, waren nach Polizei-Schätzungen lediglich etwa 200 Personen vor Ort.

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Noch bevor die Gruppe gegen 17.20 Uhr zu einem Aufzug über den Ring aufbrechen konnte, gab es den ersten unschönen Zwischenfall: Demnach soll ein "Aufbruch 2023"-Teilnehmer den Hitlergruß gezeigt haben, woraufhin er von den Beamten gestellt wurde.

Anschließend liefen sie gesammelt über den Ring.
Anschließend liefen sie gesammelt über den Ring.  © Silvio Bürger
Begleitet wurden sie vom Gegenprotest des Aktionsnetzwerks "Leipzig nimmt Platz".
Begleitet wurden sie vom Gegenprotest des Aktionsnetzwerks "Leipzig nimmt Platz".  © 7aktuell.de | Eric Pannier

"Leipzig nimmt Platz" stört Aufzug über den Ring mit Sitzblockaden

Die linken Gegenprotestanten versperrten an mehreren Stellen die Demoroute.
Die linken Gegenprotestanten versperrten an mehreren Stellen die Demoroute.  © Leipzig Livereport

Ebenfalls auf dem Augustusplatz sammelte sich zur selben Zeit der Gegenprotest "Aufbruch? Abbruch!" des linken Bündnisses "Leipzig nimmt Platz", eine weitere Versammlung kam parallel dazu auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz dazu.

Das Ziel der etwa 330 Teilnehmenden: die rechtsextremistische Gruppierung beim Marsch über den Innenstadtring stören.

Und das schafften sie auch teilweise. So sprach die Polizei von mehreren Sitzblockaden, die sich entlang der Route bildeten und den Aufzug immer wieder zum Ausweichen oder Stoppen zwangen. Zudem konnte bei der Versammlungsbehörde ein spontaner Aufzug erwirkt werden, welcher lautstark neben der Bürgerbewegung herlaufen durfte.

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Beide gegnerischen Aufzüge wurden nach ihrer Rückkehr auf den Augustusplatz gegen 18.30 Uhr für beendet erklärt.

Für die Polizei ist die Aufarbeitung der Geschehnisse, die größtenteils friedlich blieben, noch nicht abgeschlossen: So wurden mehrere Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Körperverletzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

Titelfoto: Montage Silvio Bürger ; Leipzig Livereport

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