Demo vor Zirkus-Eingang: "Tiere gehören nicht in die Manege"
Hamburg - Derzeit gastiert der zweitgrößte Zirkus Deutschlands - "Charles Knie" - in Hamburg. Am Sonntag fand vor dem Eingang auf dem Heiligengeistfeld eine Demonstration von Tierschützern statt.
Alles in Kürze
- Tierschützer demonstrieren vor Zirkus-Eingang in Hamburg.
- PETA fordert Ende von Tierdressuren im Zirkus Charles Knie.
- Zirkus soll Tiere an Lebenshöfe oder zoologische Einrichtungen übergeben.
- Circus Roncalli als Vorbild für tierfreie Zirkuskunst genannt.
- PETA listet Chronik von Tierschutzverstößen des Zirkus Charles Knie auf.

Der Protest war von der Tierschutzorganisation PETA initiiert worden. Mit Schildern, Bannern und Kostümen demonstrierten die Teilnehmer trotz strömendem Regen gegen den Einsatz von Tieren im Zirkus.
"Jahrelang hat Zirkus Charles Knie unter anderem Tiger, Löwen, Zebras und Kängurus quer durchs Land gekarrt und sie aus Profitgründen erheblichen Strapazen ausgesetzt. Auch wenn einigen nun zumindest diese Tortur erspart bleibt, gehören Tiere nicht in die Manege", wurde Organisator Tim Schömer in einer Pressemitteilung zitiert.
An die Zirkusverantwortlichen appellierte Schömer, "endlich einen Neustart ohne sämtliche Tierdressuren zu wagen". Auch die im Stammquartier in Einbeck-Volksen (Niedersachsen) verbliebenen Tiere sollten an Lebenshöfe, geeignete zoologische Einrichtungen oder anerkannte Auffangstationen übergeben werden, so die Forderung.
Als Vorbild nannte PETA den Circus Roncalli, der bereits seit einigen Jahren gänzlich tierfrei sei und für sein Konzept mit zukunftsweisender Hologrammtechnologie weltweit Zuspruch erfahre.
PETA listet Chronik der Verfehlungen vom Zirkus "Charles Knie" auf

Um die Wichtigkeit des Protests zu unterstreichen, fertigte PETA im Vorwege eine Chronik an, in der die tierschutzrelevanten Vorfälle und weiteren Vorkommnisse aufgelistet wurden, die es beim Zirkus "Charles Knie" gegeben habe.
Demnach bedeute vor allem die hohe Frequenz an Ortswechseln und die langen Zeiten auf Transportern für die Tiere massiven Stress - Rücksicht auf ihre natürlichen Bedürfnisse werde nicht genommen.
Besonders ein konkreter Fall habe für Aufsehen gesorgt: 2019 sei auf der Tournee ein Kamelbaby auf die Welt gekommen, obwohl hochschwangere und säugende Tiere laut Tierschutzrichtlinie ausdrücklich keinen Reisestrapazen ausgesetzt sein dürften.
Der Zirkus habe erklärt, nichts von der Schwangerschaft gewusst zu haben. Das zuständige Veterinäramt habe das Ganze dennoch als Tierschutzverstoß gewertet und ein Verfahren eingeleitet.
Titelfoto: Citynewstv