Mehr als 5000 Menschen ziehen bei Demos in Hamburg durch die Straßen

Hamburg - Mehr als 5000 Menschen sind am 1. Mai in Hamburg mit linken oder linksextremen Gruppen auf die Straße gegangen. Größere Ausschreitungen gab es zunächst nicht. Die Polizei war mit einem Großaufgebot nebst Wasserwerfern und Reiterstaffel im Einsatz.

In Hamburg war die Polizei mit einem Großaufgebot bei den zahlreichen Demonstrationen vor Ort.
In Hamburg war die Polizei mit einem Großaufgebot bei den zahlreichen Demonstrationen vor Ort.  © Christian Charisius/dpa

Rund 2700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte die Polizei bei einer Demonstration des Bündnisses "Wer hat, der gibt". "Wir können und wollen uns die Reichen nicht mehr leisten", hieß es im Aufruf zur Demo, die am Mittag am Eppendorfer Baum startete und durch die Nobel-Stadtteile Harvestehude und Pöseldorf führte. Der Demonstrationszug wurde von starken Polizeikräften begleitet.

Größere Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht. Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden. Da Demonstrationsteilnehmer gegen das Vermummungsverbot verstoßen hatten, wurde der Zug nach einer Zwischenkundgebung in Pöseldorf solange gestoppt, bis die Vermummungen abgelegt wurden.

Wegen verbotener Vermummung wurden später bei einer von Anarchisten organisierten Demonstration am U-Bahnhof Hagenbeck Tierpark mehrere Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingekesselt. Nach Angaben der Polizei nahmen an der Demonstration des Bündnisses "Schwarz-Roter 1. Mai" insgesamt etwa 1000 Menschen teil.

Schwarzer Block verhindert Abmarsch von Demonstrationszug

Die Polizei kesselte die vermummten Teilnehmer ein.
Die Polizei kesselte die vermummten Teilnehmer ein.  © Christian Charisius/dpa

Ein aus etwa 150 Menschen bestehender schwarzer Block hatte den Abmarsch des Demonstrationszuges durch seine Weigerung verzögert, die Vermummung abzulegen. Ursprünglich wollten die Anarchisten unter dem Motto "Das System ist die Krise, Anarchismus in die Offensive" durch Eimsbüttel und das Univiertel bis zum Theodor-Heuss-Platz ziehen.

Nach dem Eingreifen der Polizei beendete der Versammlungsleiter die Kundgebung. Später durften auch die eingekesselten Demonstranten ohne Feststellung der Personalien abziehen.

Ohne größere Zwischenfälle verlief die revolutionäre 1. Mai-Demo des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus. Unter dem Motto "Kampf auf der Straße, Streik im Betrieb - Das ist unsere Antwort auf Eure Politik" zogen nach Polizeiangaben rund 1500 Teilnehmer vom Hauptbahnhof in den Osten Hamburgs bis nach Barmbek.

Erstmeldung, 1. Mai, 16 Uhr; Update, 1. Mai, 20.17 Uhr

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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