Solidarität mit Juden: 150 Menschen demonstrieren gegen Antisemitismus vor Humboldt-Uni

Berlin - Als Reaktion auf die Besetzung der Humboldt-Universität haben am heutigen Freitagabend laut Polizei etwa 150 Menschen an einer Kundgebung gegen Antisemitismus vor der Hochschule in Berlin teilgenommen.

An der Kundgebung von Fridays for Israel nahmen auch der Rabbiner und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin teil.
An der Kundgebung von Fridays for Israel nahmen auch der Rabbiner und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin teil.  © Christophe Gateau/dpa

"Wir wollen ein Zeichen setzen und zeigen, dass Jüdinnen und Juden und besonders jüdische Studierende bei uns sicher sein können und wir dafür einstehen", sagte Clara von Nathusius, Sprecherin der Gruppe Fridays for Israel, die zur Demonstration aufgerufen hatte. Die Veranstaltung begann um 16.30 Uhr und war etwa eine Stunde später beendet.

Propalästinensische Aktivisten hatten am Mittwoch Räume der Hochschule aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung der Palästinenser besetzt. Am Donnerstagabend veranlasste Universitätspräsidentin Julia von Blumenthal die Räumung. Nach Polizeiangaben wurde die Identität von 169 Besetzern festgestellt. Es wurden 25 Strafermittlungsverfahren eingeleitet.

Solange Besetzungen in einem demokratischen Rahmen abliefen, habe die Gruppe kein Problem damit, sagte von Nathusius. Bei der Besetzung von HU-Räumen durch propalästinensische Aktivisten allerdings seien unter anderem antisemitische Sprüche gerufen worden. "Man hätte es früher beenden müssen", kritisierte die 28-Jährige.

Keine Anklage! Ermittlungen wegen "AfDler töten."-Plakat eingestellt
Demonstrationen Keine Anklage! Ermittlungen wegen "AfDler töten."-Plakat eingestellt

Die Universitätsleitung habe Menschen, die der Sprecherin zufolge "gegen Jüdinnen und Juden sind", Raum gegeben, ihre Meinung frei auszudrücken. "Wir finden das hochproblematisch."

Mit A4-Blättern und der Aufschrift "Wir schützen jüdisches Leben" machten die Menschen vor der Humboldt-Uni auf sich aufmerksam.
Mit A4-Blättern und der Aufschrift "Wir schützen jüdisches Leben" machten die Menschen vor der Humboldt-Uni auf sich aufmerksam.  © Christophe Gateau/dpa

An der Kundgebung von Fridays for Israel nahmen auch der Rabbiner und Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Yehuda Teichtal, und der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Dirk Stettner, teil.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

Mehr zum Thema Demonstrationen: