Ausbildungs-Offensive wirkt: Wieder mehr Züge in NRW, doch ein Problem bleibt

Von Dorothea Hülsmeier

Düsseldorf - Die jahrelangen Einschränkungen im Bahnverkehr durch den Lokführermangel sollen in Nordrhein-Westfalen bald ein Ende haben.

Oliver Krischer (56, Grüne) ist seit dem 29. Juni 2022 Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
Oliver Krischer (56, Grüne) ist seit dem 29. Juni 2022 Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag (14. Dezember) sei geplant, die personalbedingten Einschnitte im Fahrplan überall im Land zurückzunehmen, sagte NRW Verkehrsminister Oliver Krischer (56, Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.

"Unsere Ausbildungs-Offensive zeigt zunehmend Wirkung. Das ist die gute Nachricht für alle Fahrgäste", betonte der Minister.

Kurzfristige Zugausfälle durch Personalmangel sind seit langem ein Ärgernis für Bahnkunden. Im vergangenen Jahr war mehr als jeder 20. Zug (5,4 Prozent) kurzfristig ausgefallen - oft war fehlendes Personal der Grund.

Brandgeruch in ICE: 200 Personen evakuiert – und plötzlich kommen Nikolaus und Knecht Ruprecht
Deutsche Bahn Brandgeruch in ICE: 200 Personen evakuiert – und plötzlich kommen Nikolaus und Knecht Ruprecht

Für Pendler ist das besonders ärgerlich, wenn sie schon am Bahnsteig stehen und ihr Zug dann doch nicht kommt.

Fahrpläne wurden ausgedünnt

Fehlendes Personal war in der Vergangenheit häufig der Grund für Zugausfälle und Verspätungen bei der Deutschen Bahn.
Fehlendes Personal war in der Vergangenheit häufig der Grund für Zugausfälle und Verspätungen bei der Deutschen Bahn.  © Fabian Sommer/dpa

Um Zugfahren wieder verlässlicher zu machen, waren vor einem Jahr vier Prozent aller Verbindungen in NRW aus dem Fahrplan gestrichen worden.

Die Idee dabei: Besser, es fahren weniger Züge, dafür aber zuverlässig. Mit dieser Maßnahme sei die Zahl der ungeplanten, kurzfristigen Personalausfälle bereits mehr als halbiert worden, sagte Krischer.

Gleichzeitig zeige die gemeinsame Fachkräfte-Offensive von Land und Branche Wirkung. Als ein wichtiger Baustein gilt die vom Land geförderte Initiative Fokus Bahn, die 700 neue Lokführer in eine Ausbildung gebracht habe. "Mit diesen Leuten, die wir zusätzlich gewinnen konnten, stabilisieren wir das System", betonte Krischer.

Neuer Fahrplan, neue Ziele: So fährt die Bahn ab dem 3. Advent
Deutsche Bahn Neuer Fahrplan, neue Ziele: So fährt die Bahn ab dem 3. Advent

Das entscheidende Problem für den Bahnverkehr in den kommenden Jahren seien nun aber die vielen Baustellen, die in dem überalterten Schienennetz nötig seien.

"Baustellen können wir nicht einfach ändern", sagte Krischer. "Aber die Hebel, die wir im Schienenverkehr selbst in der Hand haben, werden wir nutzen, um Züge zuverlässiger und pünktlicher zu machen."

Titelfoto: Bildmontage: Rolf Vennenbernd/dpa, Fabian Sommer/dpa

Mehr zum Thema Deutsche Bahn: