"Echte Frechheit": Deutsche Bahn zockt Familien laut SPD für Reservierung ab
München - Das Reisen mit der Bahn soll gut für die Umwelt sein - für den Geldbeutel ist es das allerdings nicht, erklärt die Bayern-SPD.
Alles in Kürze
- Deutsche Bahn erhöht Preise für Sitzplatzreservierungen in Zügen.
- Familien müssen seit Juni 22 Euro extra zahlen.
- SPD fordert familienfreundliche Bahnpreise und Rückkehr zur Familienreservierung.
- Kinder bis 14 Jahre sollen kostenlos ihre Sitzplätze reservieren dürfen.
- SPD will Familien entlasten und junge Menschen für Bahnfahren begeistern.

Für Sitzplatzreservierungen in Zügen müssen Familien seit Kurzem kräftig draufzahlen, so die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Seit Juni müssen 22 Euro extra gezahlt werden, wenn man zusammensitzen möchte - statt zuvor 10,40 Euro.
"Das ist eine echte Frechheit", findet SPD-Verkehrsexpertin Sabine Gross und fordert familienfreundliche Bahnpreise.
Für die Streichung der Familienreservierung bei der Deutschen Bahn habe sie keinerlei Verständnis: "Ohne diesen Rabatt und mit ohnehin hohen Ticketpreisen werden es sich viele Familien zweimal überlegen, ob sie nicht auf das Auto umsteigen oder den Ausflug ganz sein lassen", so Gross.
Der Verkehrsausschuss im Landestag beschäftigt sich am 1. Juli mit einem Antrag der SPD, der auf eine schnelle Rückkehr zur Familienreservierung pocht.

Sabine Gross: "Wir müssen Familien gezielt entlasten"
Doch damit nicht genug: Nach Ansicht der Landtagsfraktion könne die Bahn noch mehr tun, um familienfreundlich zu werden. So sollen Kinder bis 14 Jahre auch ohne ihre Eltern kostenlos ihre Sitzplätze reservieren dürfen.
"Wir müssen Familien gezielt entlasten und gerade junge Menschen von Anfang an für das umweltfreundliche Bahnfahren begeistern", so der Plan von Gross, um das Verkehrsmittel langfristig attraktiv zu machen.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa