Schlichtung zwischen Bahn und EVG: Keine Streiks bis August!

Berlin - Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft der Eisenbahner (EVG) machen eine Pause im Tarifkonflikt. Bahnreisende haben dadurch bis August eine Sorge weniger.

Die Züge der Deutschen Bahn rollen trotz Tarifkonflikt und dadurch drohenden Streiks im Juli wie geplant.
Die Züge der Deutschen Bahn rollen trotz Tarifkonflikt und dadurch drohenden Streiks im Juli wie geplant.  © Moritz Frankenberg/dpa

Gute Neuigkeiten von den Streithähnen Deutsche Bahn (DB) und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG): Beide Parteien haben sich im laufenden Tarifkonflikt zurückgenommen und auf eine gemeinsame Schlichtungsvereinbarung geeinigt.

"Darin sind die Abläufe und Regeln für die kommenden Wochen festgelegt", teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite mit.

Geschlichtet wird im Zeitraum vom 17. bis 31. Juli. Für alle Bahnreisende sollte das ein Grund zur Freude sein. Denn: während der Schlichtung darf nicht gestreikt werden.

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"Vor und während der Schlichtung gilt Friedenspflicht. Und auch während der anschließenden Urabstimmung hat die EVG zugesichert, keine Streiks durchzuführen", informierte die Deutsche Bahn. Die Züge fahren also weiter.

DB und EVG bestimmen Schlichter

Der frühere deutsche Innen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière (69, CDU) wurde von der Deutschen Bahn für den Schlichtungsprozess ausgewählt.
Der frühere deutsche Innen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière (69, CDU) wurde von der Deutschen Bahn für den Schlichtungsprozess ausgewählt.  © Gregor Fischer/dpa

Die Deutsche Bahn benannte den ehemaligen Bundesminister Thomas de Maizière (69, CDU) als Schlichter. Die EVG wählte Heide Pfaff (78, SPD), frühere Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) mit Sitz in Düsseldorf.

Ab dem 17. Juli treffen sich Vertreter beider Seiten mit den Schlichtern und suchen nach Lösungen und Kompromissen. Die Schlichtung endet mit dem Schlichterspruch. Stimmen dem beide Seiten zu, ist der Tarifkonflikt beendet und es liegt ein Tarifergebnis vor. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft führt nach der Schlichtung zusätzlich eine Urabstimmung durch.

Entwicklungen während der Kompromissfindung bleiben übrigens geheim. "Es gilt der Grundsatz: Schlichten und Schweigen", teilte die Deutsche Bahn mit. Der Tarifkonflikt beider Parteien läuft bereits seit Ende Februar dieses Jahres. Ein für Anfang Juli geplanter Streik konnte durch Schlichtungsgespräche gerade noch abgewendet werden.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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