Schweizer Züge machen Probleme in Deutschland: Jetzt ist die Ursache klar
Hamburg/Basel - Den Start der neuen Eurocity-Express-Verbindung zwischen Hamburg und Basel haben sich die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sicherlich anders vorgestellt! Das seit dem Fahrplanwechsel eingesetzte Fahrzeugmaterial sorgt derzeit vermehrt für Probleme. Es musste deshalb eine Zwischenlösung her. Mittlerweile ist auch die konkrete Ursache klar.
So hängen die Beeinträchtigungen mit einer Fehleranfälligkeit der Störstromüberwachung der Stromabnehmer bei niedrigen Temperaturen zusammen, schreibt die staatliche Eisenbahngesellschaft der Schweiz auf TAG24-Anfrage.
"In den vergangenen Tagen hat sich gezeigt, dass die Einstellung des Störstrommonitors für Doppeltraktion bei den Giruno zu sensibel eingestellt ist", lässt Sprecherin Carmen Hefti wissen. Dies könne zu erhöhten Abweichungen und punktuell zur Abtrennung der Stromversorgung für den Fahrmotor führen.
Als Folge werden die verkehrenden Giruno-Züge zwischen den zwei Großstädten zunächst bis 1. Januar durch ICE-Züge der Baureihe 412 ersetzt, teilte die Deutsche Bahn (DB) gegenüber TAG24 mit.
Ob danach ein Regelbetrieb stattfinden kann, ließ ein Sprecher offen. Die SBB würden intensiv mit dem Hersteller "Stadler Rail" daran arbeiten, die technischen Störungen an den Triebzügen zu beheben, heißt es.
Softwareupdate soll Probleme lösen
Laut SBB wird seit zwei Tagen durch "Stadler" laufend ein Softwareupdate eingespielt. "Dies wird die Störstromüberwachung in Doppeltraktion anpassen und damit unnötige Fehlermeldungen eliminieren", heißt es.
Man sei zuversichtlich, dass ab 2. Januar die betroffene Baureihe "RABe 501" wieder durchgehend bis nach Hamburg verkehren könne.
So lange werden Ersatzfahrten angeboten. "Die eingesetzten ICE-Züge bieten im Vergleich zu den ursprünglich vorgesehenen Giruno-Zügen ein identisches Sitzplatzangebot", erklärt die DB. Für Reisende komme es daher nicht zu Einschränkungen.
Im Falle eines Ersatzzuges sei die Erstattung einer bereits getätigten Reservierung entsprechend der Fahrgastrechte möglich.
Zum 14. Dezember hatten die 250 km/h schnellen Giruno-Hochgeschwindigkeitszüge die bis dato verkehrenden Eurocity-Züge abgelöst. Zugleich änderte sich der Laufweg - statt Münster und Köln werden nun beispielsweise Hannover, Kassel und Frankfurt/Main angesteuert.
Erstmeldung vom 29. Dezember, 18.20 Uhr. Letzte Aktualisierung am 30. Dezember, 18.14 Uhr.
Titelfoto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

