Tödlicher Unfall auf Schnellfahrstrecke: Stundenlange Sperrung mit aufwendiger Evakuierung
Ilmenau - Stundenlang ging nichts mehr auf der Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt und dem oberfränkischen Ebensfeld in Bayern! Am Montagnachmittag hatte sich dort ein tödlicher Unfall ereignet. Der betroffene Zug musste geräumt werden.

"Gegen 15 Uhr kollidierte ein ICE zwischen der Ilmtalbrücke und dem Tunnel Tragberg mit einer Person", erklärte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale Thüringen auf TAG24-Anfrage. Beide Gleise hätten gesperrt werden müssen.
Nach TAG24-Informationen handelte es sich beim Unfallzug um ICE 509, der sich auf dem Weg nach München befand. Laut Bundespolizei waren 662 Fahrgäste an Bord. Sie wurden ab 18.30 Uhr rund zwei Stunden lang evakuiert, was aufgrund des Standorts logistisch herausfordernd war.
"Wegen Kapazitätsengpässen kamen keine Busse zum Einsatz. Stattdessen ist ein weiterer ICE neben den Triebwagen gefahren, in den die Reisenden über Behelfsbrücken umgestiegen und anschließend weiter Richtung Süden gebracht worden sind", sagte ein Bundespolizei-Sprecher. Anschließend hätte der Unfallzug gereinigt werden müssen.
Noch ist unklar, ob ein Suizid vorliegt. Der Kriminaldauerdienst hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Strecke war bis 22.15 Uhr dicht. Es kam zu erheblichen Behinderungen im Fern- und Nahverkehr. Alle ICE-Verbindungen zwischen München und Berlin über Erfurt waren betroffen - ebenso der RE29, der nur zwischen Nürnberg und Coburg verkehren konnte.
Fahrgäste mussten sich auf enorme Verspätungen einstellen. Durch Umleitungen über Fulda und Würzburg verlängerte sich die Fahrzeit um rund zwei Stunden.
Erstmeldung vom 20. Oktober, 16.37 Uhr. Letzte Aktualisierung am 21. Oktober, 9.57 Uhr.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Da der Vorfall jedoch große Auswirkungen auf den Bahnverkehr hat, entschied sich die Redaktion, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa