Warnstreik bei der Bahn - Massive Einschränkungen im mitteldeutschen Nah- und Fernverkehr

Leipzig - Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) müssen sich Reisende der Deutschen Bahn in den drei mitteldeutschen Ländern auf erhebliche Einschränkungen einstellen.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen rechnet man aufgrund des Bahnstreiks mit erheblichen Einschränkungen.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen rechnet man aufgrund des Bahnstreiks mit erheblichen Einschränkungen.  © Sebastian Kahnert/dpa

Mit einem Notfahrplan sollen die Züge in Nord-Süd-Richtung über Erfurt, Leipzig und Halle (Saale) möglichst im Zwei-Stunden-Takt fahren, sagte eine Bahn-Sprecherin in Leipzig.

Dresden werde nach Leipzig und Berlin ohne Fernanbindung bleiben.

Im Nahverkehr seien nur einzelne Züge unterwegs, sagte die Sprecherin. Es sei noch unklar, welche Verbindungen in welchem Umfang vom Warnstreik betroffen seien.

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Die Bahn werde versuchen, einen Notverkehr zu organisieren. Die Reisenden sollten sich aber besser nach alternativen Fahrmöglichkeiten umsehen.

Auch die Mitteldeutsche Regiobahn rechnet mit Einschränkungen im gesamten Betrieb. Das Unternehmen arbeite derzeit mit Hochdruck daran, einen Busnotverkehr auf den ausgewählten Linien einzurichten, teilte die MRB mit.

Konkret geht es um die Verbindungen RE3 Dresden - Chemnitz - Hof, RE6 Leipzig - Chemnitz, RB30 Dresden - Chemnitz - Zwickau, RB45 Chemnitz - Elsterwerda und RB110 Leipzig - Döbeln. Fahrgäste seien gebeten, sich vor Fahrantritt über die aktuelle Lage und alternative Reisemöglichkeiten zu informieren.

Vogtlandbahn und der Trilex nicht direkt vom Streik betroffen

Die Trilex-Züge sind zwar nicht vom Streik betroffen, auch hier ist aber wohl mit Einschränkungen zu rechnen.
Die Trilex-Züge sind zwar nicht vom Streik betroffen, auch hier ist aber wohl mit Einschränkungen zu rechnen.  © Robert Michael/dpa

Voraussichtlich nicht direkt vom Streik betroffen sind dagegen die Vogtlandbahn und der Trilex. Es könne jedoch zu Beeinträchtigungen kommen, wenn Infrastrukturbetreiber und -anbieter bestreikt würden, teilte die Länderbahn mit.

Ähnlich ist auch die Prognose des Bahnunternehmens Odeg. Da die Ostdeutsche Eisenbahn das Schienennetz der Deutschen Bahn nutze, seien Einschränkungen möglich, teilte die Odeg am Mittwoch in Berlin mit. Eine Beteiligung am Tarifstreit durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Odeg sei jedoch ausgeschlossen.

Die GDL hat für Mittwochabend, 22 Uhr, bis Donnerstagabend, 18 Uhr, zu einem 20-stündigen Warnstreik aufgerufen.

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Damit verschärft Gewerkschaftschef Claus Weselsky (64, CDU) schon nach der ersten Verhandlungsrunde die Gangart in dem Tarifkonflikt. Das Angebot an Fahrten werde stark reduziert, teilte der Konzern am Dienstagabend mit.

Die MRB wies vorab darauf hin, dass es bereits am Mittwoch vor Beginn des Streiks und am Donnerstag nach dessen Ende zu Einschränkungen kommen könne.

Originalmeldung von 14.42 Uhr; aktualisiert um 16.06 Uhr

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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