Warnstreik bremst Bahn-Reisende in NRW aus: 25 Linien völlig lahmgelegt

Düsseldorf - Für Bahnreisende in Nordrhein-Westfalen gibt es angesichts des mehrtägigen Lokführerstreiks der Gewerkschaft GDL wieder weitreichende Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr.

Der bundesweite Warnstreik auf der Schiene soll noch bis kommenden Freitag (18 Uhr) andauern.
Der bundesweite Warnstreik auf der Schiene soll noch bis kommenden Freitag (18 Uhr) andauern.  © Christoph Soeder/dpa

Seit Mittwochmorgen fahren die Züge in einem stark ausgedünnten Notfahrplan, wie ein Bahnsprecher sagte. Im Fernverkehr fallen rund 80 Prozent der Verbindungen aus.

Der Streik im Personenverkehr begann am Mittwoch um 2 Uhr. Geplantes Ende ist Freitag um 18 Uhr.

Viele Bahnreisende schienen sich auf den Streik vorbereitet zu haben. Am frühen Morgen herrschte am Kölner Hauptbahnhof gähnende Leere. Nur vereinzelt fuhren Züge in den Bahnhof ein. Dazu zählten Bahnen des Rhein-Ruhr-Express, betrieben vom nichtbestreikten Unternehmen National Express.

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Auch andere Bahnunternehmen wie die Eurobahn sind nicht betroffen. Auch dort könnte es aber zu Problemen kommen, wenn etwa in Stellwerken nicht gearbeitet wird. Derartige Auswirkungen blieben bis zum Morgen allerdings aus, wie ein Bahnsprecher sagte.

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Bahn-Streik in NRW: Der Kölner Hauptbahnhof war am Mittwoch wie leer gefegt.
Bahn-Streik in NRW: Der Kölner Hauptbahnhof war am Mittwoch wie leer gefegt.  © Oliver Berg/dpa

Auf rund 25 Linien in NRW sollen während des Streiks keine Züge fahren. Teilweise setzt die Bahn Ersatzbusse ein - etwa zwischen Köln und Siegen, zwischen Dortmund und Hagen oder zwischen Krefeld und Kleve. Auf rund 15 Linien sollen einige Züge rollen - meist peilt die Bahn dort einen Stundentakt an.

In der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der Smartphone-App DB Navigator sei der Notfahrplan für den NRW-Nahverkehr eingearbeitet, hatte eine Sprecherin gesagt. Reisende sollten aber auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB verzichten.

Es ist der dritte und bisher längste Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt zwischen der GDL sowie der Bahn und weiteren Unternehmen. GDL-Chef Claus Weselsky verteidigte den Streik und stellte weitere Aktionen in Aussicht.

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"Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Er kritisierte das jüngste Angebot der Bahn als Provokation.

Am Dienstagabend war der Konzern am Landesarbeitsgericht in Frankfurt auch in zweiter Instanz mit dem Versuch gescheitert, den Streik stoppen zu lassen. Im Güterverkehr hatten bereits erste Lokführer die Arbeit ungeachtet der ausstehenden Entscheidung niedergelegt.

Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab.

Erstmeldung vom 10. Januar, 7.04 Uhr; zuletzt aktualisiert: 9.50 Uhr.

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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