Nach Kabelbrand: Reparatur auf wichtiger Bahnstrecke dauert länger als gedacht
Von Bettina Grönewald, Jonas Reihl
Düsseldorf - Nach dem Kabelbrand auf der wichtigen Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg werden die Reparaturarbeiten voraussichtlich noch den ganzen Freitag über andauern.

Das teilte ein Sprecher der Bahn Nordrhein-Westfalen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Düsseldorf mit. Die Polizei vermutet hinter dem am Donnerstag entdeckten Kabelbrand Sabotage.
Am Abend tauchte auf der linken Internet-Plattform Indymedia gar ein Bekennerschreiben auf. Darin reklamiert das "Kommando Angry Birds" die Tat für sich. "Vieles würde unendlich viel besser gehen ohne das industrielle System", heißt es darin etwa. Deswegen habe die Gruppe "eine Störung verursacht".
Ein Düsseldorfer Polizeisprecher bestätigte, dass den Behörden das Schreiben vorliege. Die Echtheit müsse jetzt überprüft werden. Häufig gebe es in solchen Fällen allerdings auch Trittbrettfahrer.
Ursprünglich hatte die Bahn avisiert, dass die Verkehrsbehinderungen bis zum Mittag beziehungsweise bis 15 Uhr abgeräumt werden könnten.
"Bis in die Nacht hinein sind Kabel repariert worden", sagte der Bahnsprecher. Bei der Prüfung sei dann aufgefallen, dass trotz der Arbeiten immer noch keine Signale durch die Kabel führten.
Deswegen müsse von einer zweiten Schadstelle ausgegangen werden, die allerdings nicht leicht zu erreichen sei. Nun müssten Baufahrzeuge und weitere Mitarbeiter mobilisiert werden.
Großes Bahn-Chaos blieb am Duisburger Hauptbahnhof aus

Am Morgen sahen sich Tausende Pendler und in den Urlaub startende Reisende auf der wichtigen Nord-Süd-Strecke der Bahn infolge eines vermutlich absichtlich gelegten Kabelbrands in Düsseldorf massiven Verkehrsbehinderungen ausgesetzt.
Das große Chaos blieb am Duisburger Hauptbahnhof aber aus, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur schilderte.
"Unser Personal vor Ort arbeitet unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung", teilte die Bahn auf ihrer Webseite mit.
Im Fernverkehr betroffen sind laut Bahn-Portal die ICE-/IC-/EC-Züge zwischen Dortmund - Bochum - Essen - Duisburg und Düsseldorf. Darüber hinaus sind auf diesen Strecken zahlreiche Regionalexpress-Linien betroffen: der RE 1, RE 2, RE 3, RE 5, RE 6, RE 11, RE 19 sowie die RB 32 und die S 1.
Titelfoto: Benjamin Westhoff/dpa