Hunderte demonstrieren gegen neue Carolabrücke als breite "Autobahn"

Dresden - Hunderte Demonstrierende haben am Donnerstagabend vom Dresdner Terrassenufer aus gegen einen Neubau der eingestürzten Carolabrücke als "Autobahn" protestiert!

Am Donnerstagabend haben sich Menschen im Umfeld der eingestürzten Dresdner Carolabrücke versammelt.
Am Donnerstagabend haben sich Menschen im Umfeld der eingestürzten Dresdner Carolabrücke versammelt.  © xcitepress

Unter anderem der Studienrat der TU Dresden, Fridays For Future Dresden oder Piraten, Grüne und Linke riefen zur Demo unter dem Motto "Neue Chance Carolabrücke - Platz für Menschen statt teure Autobahn" auf.

"Wir fordern eine schlanke, zweispurige Brücke mit sicheren, breiten und baulich getrennten Radwegen sowie einer barrierefreien Anbindung an den Elberadweg", erklärte Robert Mühlberg vom Studierendenrat der TU Dresden. "Die Brücke darf keine Verkehrsschneise bleiben, sondern muss Teil eines menschenfreundlichen und umweltverträglichen Stadtraums werden."

Eine breitere Brücke sei deutlich teurer, als eine zweispurige Variante, hieß es. TU-Brückenexperte Professor Steffen Marx schätzte die Mehrkosten für eine vier- statt zweispurige Variante auf rund 30 Millionen Euro. Geld, dass die Stadt mit ihrer knappen Kasse gut gebrauchen könnte.

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Daten der TU Dresden zeigen zudem, dass der Autoverkehr in Dresden deutlich zurückging. Während 2013 noch 39 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt wurden, waren es 2023 nur noch 29 Prozent.

Seit Wochen herrscht Streit im Stadtrat

Der Protest zog die Steinstraße entlang.
Der Protest zog die Steinstraße entlang.  © xcitepress

Darüber, wie viele Autospuren die neue Carolabrücke haben soll, herrscht seit Wochen Streit im Stadtrat. Während sich OB Dirk Hilbert (53, FDP) sowie Baubürgermeister Stephan Kühne (45, Grüne) für eine "bedarfsgerechte" Elbquerung nach Fahrzeugprognosen aussprachen, verlangte etwa die CDU, Team Zastrow oder die rechtsextreme AfD vier Spuren.

Anlass der laut Polizei friedlichen Demonstration war die anstehende Vor-Entscheidung über den Neubau der Carolabrücke. Noch am Donnerstag stimmt der Bauausschuss über die Spuren-Frage ab. Dahingehend lag bis dato noch kein Votum vor. Die finale Entscheidung soll der Stadtrat am 19. Juni fällen.

Titelfoto: Fotomontage: xcitepress

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