Ex-"Miss Schweiz" in Sex-Skandal verwickelt? Tantra-Sekte sorgt für Schlagzeilen
Schweiz - Bei einem speziellen Festival in der Schweiz soll es zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Die Anschuldigungen gegen den Organisator wiegen schwer, sollen aber nicht neu sein. Auch eine ehemalige Schönheitskönigin war Teil der Veranstaltung.
Das erste Tantra-Festival in der Schweiz hat im Nachgang für Aufruhr gesorgt. Wie das Nachrichtenportal 20 Minuten berichtet, sollen gegen den Organisator und Tantra-Lehrer Eugene Hedlund pikante Vorwürfe laut geworden sein. Hedlund soll seine Stellung ausgenutzt haben, um mit den Teilnehmern an seinen Kursen Sex zu haben.
Die Vorwürfe sind nicht neu. Weltweit mehren sich Stimmen - gegen ihn und die Organisation "International School of Temple Arts" (ISTA), für die Hedlund seine Kurse anbietet. Demnach sei es ein offenes Geheimnis, dass es immer wieder zu Sex zwischen Kursleitern und der Kundschaft kommt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Tantra-Schulen sei das bei ISTA kein Tabu. In verschiedenen Gruppen auf Facebook hätten Frauen von Übergriffen während der Kurse berichtet.
Ehemalige "Miss Schweiz" gab Kurse auf dem Festival
Eindrücke einer Kursteilnehmerin schildern Hedlund als extrem charismatisch. Er gebe den Frauen das Gefühl, dass es wichtig sei, dass er sie berühre und mit ihnen Sex habe und dass ihnen das guttue, so die Frau.
Ein anderer Teilnehmer beschreibt ISTA sogar als Sekte mit Zeremonien, Geheimhaltung und finanziellem Druck.
Eine Tantra-Kollegin Hedlunds ist die ehemalige "Miss Schweiz", Mahara McKay. Auch sie unterrichtete auf besagtem Festival, wurde bei ISTA ausgebildet und gab Workshops mit den Namen "Zustimmung & Grenzen" oder "Authentisches Vergnügen und orgasmisches Atmen".
McKay gab zu, von den Vorwürfen gegenüber ISTA gewusst zu haben. In der Zusammenarbeit mit der Organisation hätten negative Erfahrungen den positiven Ereignissen überwogen.
Während des Festivals habe sie allerdings keine schlechten Erfahrungen gemacht. Sie selbst habe sogar darauf bestanden, dass ihre Kurse für alle Teilnehmer sichere Orte, ohne Übergriffe, sein sollen. McKay distanziere sich von diesen Praktiken.
Organisatoren geben sich kleinlaut
Mit den Vorwürfen konfrontiert, hat sich die "International School of Temple Arts" eher reumütig gezeigt. Kritik, Anschuldigungen und Herausforderungen seien von nie da gewesenem Ausmaß.
ISTA wolle das nun als Chance erkennen, daraus zu lernen und daran zu wachsen. Zudem sollen mit einem speziellen Programm die Rückmeldungen von Teilnehmern der verschiedenen Tantra-Workshops analysiert werden. Ob der Organisation und Hedlund Konsequenzen drohen, ist nicht klar.
Beim Tantra erhoffen sich die Teilnehmer mithilfe bestimmter Massagetechniken, über ihre eigene Sexualität zur spirituellen Erleuchtung zu gelangen. Dabei geht es aber nicht vorrangig um den rein physischen sexuellen Akt.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/lightfieldstudios, DARREN DECKER/MISS UNIVERSE ORGANIZATION/AFP