Wohnungsbrand im Vogtland: Paar rettet Nachbarin das Leben

Netzschkau - Ein Pärchen aus Netzschkau im Vogtland (29, 37) vollbrachte am Samstag eine Heldentat: Sie retteten ihrer Nachbarin (94) das Leben!

Nachdem die Nachbarin die Einsatzkräfte alarmiert hatte, konnte der Brand am Samstag schnell gelöscht werden.
Nachdem die Nachbarin die Einsatzkräfte alarmiert hatte, konnte der Brand am Samstag schnell gelöscht werden.  © Igor Pastierovic

Am Samstagabend gegen 18.30 Uhr brannte es in der Erdgeschosswohnung der 94-Jährigen in der Gartenstraße. Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr eilten die jungen Nachbarn zu Hilfe.

"Meine Frau hat mich vom Fußball abgeholt. Als wir hier ankamen, hörten wir schon den Rauchmelder", so der 37-Jährige. "Bei meiner Frau gingen sofort alle Alarmglocken an." Sie rief die Einsatzkräfte, während er über den Zaun sprang und an die Nachbartür klopfte.

Weil niemand aufmachte, trat er die Tür ein. Dort quoll ihm Rauch entgegen: "Die Sichtweite lag bei null." Da er eine Vollmaske zu Hause hat, traute er sich in die Wohnung. "Es war wirklich Glück, dass ich die Frau relativ schnell gefunden habe", erzählt der Mann. Die Seniorin war schon im Bett zusammengebrochen.

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Lebensrettung in letzter Sekunde! Auch die Polizei war erleichtert: "Ohne deren mutiges Einschreiten wäre für die Frau vermutlich jede Hilfe zu spät gekommen."

Das Paar vor dem Brandhaus: Sie wohnen in der angrenzenden Haushälfte.
Das Paar vor dem Brandhaus: Sie wohnen in der angrenzenden Haushälfte.  © Maik Börner

Haus aktuell nicht bewohnbar

Die verkohlten Überreste des Sofas aus der Brandwohnung kehrte die Nachbarschaft am Sonntag zusammen.
Die verkohlten Überreste des Sofas aus der Brandwohnung kehrte die Nachbarschaft am Sonntag zusammen.  © Maik Börner

Den Brand konnten die Freiwilligen Feuerwehren aus Reichenbach, Limbach, Brockau, Netzschkau und Buchwald zügig löschen. Das Haus ist jedoch nicht mehr bewohnbar. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro.

Wie es zu dem Brand kam, ist noch nicht geklärt. Experten der Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen.

Trotz des mutigen Eingreifens der Nachbarn wurde die 94-Jährige schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ihr soll es den Umständen entsprechend gut gehen, sagte das Paar. Die 29-Jährige atmete bei der Hilfsaktion Rauch ein. Sie und ihr Mann ließen sich im Krankenhaus durchchecken.

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Vor dem Haus erinnerten am Sonntag nur noch Rußflecken auf dem Gehweg an den Brand. Nachbarn fegten verkohlte Reste von Möbeln zusammen.

Schon beim Brand war die gesamte Nachbarschaft füreinander da: "Sie haben sich mit gekümmert. Sie sind für die Seniorin und auch für uns da", so die 29-Jährige.

Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, Igor Pastierovic

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