Acht Menschen in VW Passat gepfercht: Schleuser unter Drogen gefasst

Freilassing/Berchtesgaden - Ein mutmaßlicher Schleuser wurde mit einem übervollen Auto von der Bundespolizei Freilassing gefasst.

In Berchtesgaden gab der Fahrer schließlich auf und hielt an.
In Berchtesgaden gab der Fahrer schließlich auf und hielt an.  © Bundespolizei

Eine Streife entdeckte am Samstagnachmittag einen VW Passat tschechischer Zulassung an der B305 auf Höhe der Kläranlage in Berchtesgaden mit frischen Unfallschäden.

So fehlte unter anderem der Außenspiegel. Trotz verdunkelter Scheiben war schnell klar, dass im Auto mehrere Personen saßen.

Als die Polizisten zur Kontrolle näher kamen, gab der Fahrer jedoch Gas. Erst in Berchtesgaden wurde die Flucht aufgegeben.

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Der 31-jährige Fahrer zeigte einen gültigen ukrainischen Reisepass. In seinem Auto mit fünf Plätzen befanden sich weitere acht Menschen: Drei Erwachsene und zwei Kinder saßen zusammengepfercht auf der Rücksitzbank, zwei weitere Mitfahrer kauerten im Kofferraum. Die vier libanesischen und drei syrischen Staatsangehörigen sowie ein russischer Staatsangehöriger im Alter zwischen fünf und 49 Jahren reisten ohne gültige Dokumente, gab die Bundespolizei bekannt.

Beim Fahrer fielen den Beamten geweitete Pupillen auf. Er gab an Cannabis konsumiert zu haben. Ein auf der Dienststelle durchgeführter Drogentest schlug außerdem auf Methamphetamin an.

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Zwei Männer kauerten während der Fahrt nach Deutschland im Kofferraum des Autos.
Zwei Männer kauerten während der Fahrt nach Deutschland im Kofferraum des Autos.  © Bundespolizei
Auf die Rückbank des VWs hatten sich drei Erwachsene und zwei Kinder gequetscht.
Auf die Rückbank des VWs hatten sich drei Erwachsene und zwei Kinder gequetscht.  © Bundespolizei

Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt zusammen mit der Bundespolizei wegen dringenden Verdachts der Einschleusung von Menschen unter lebensgefährdenden Umständen. Der 31-Jährige kam in Untersuchungshaft.

Drei der Mitfahrer sollen nach Österreich beziehungsweise Bulgarien zurückgeschickt werden. "Fünf Personen äußerten ein Asylgesuch und wurden an die Erstaufnahmeeinrichtung München weitergeleitet", so die Behörde.

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Fahrt der Gruppe in Slowenien gestartet war. Inwieweit das Auto in einen Unfall verwickelt war, wird noch untersucht.

Titelfoto: Bundespolizei (2)

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