Bereits in Nacht eins: Drohanrufe gegen neues Flüchtlingsheim in Nordthüringen

Bleicherode - Gegen das neue Flüchtlingsheim in Bleicherode (Kreis Nordhausen) hat es zahlreiche Drohanrufe gegeben. Das Landratsamt steht in Kontakt mit der Polizei.

Am Wochenende waren rund 100 Personen gegen das neue Flüchtlingsheim in Bleicherode auf die Straße gegangen.
Am Wochenende waren rund 100 Personen gegen das neue Flüchtlingsheim in Bleicherode auf die Straße gegangen.  © Silvio Dietzel

Wie Nordhausens Landrat Matthias Jendricke (51, SPD) dem Onlineportal "nnz-online" sagte, seien die ersten Anrufe bereits in der ersten Nacht nach der Inbetriebnahme am Donnerstag eingegangen.

Laut dem Onlineportal will der Kommunalpolitiker die zusätzlich entstandenen Kosten für den Wachschutz den Tätern in Rechnung stellen, sollten diese ermittelt werden. Der Landrat verwies außerdem Gerüchte - laut denen Busse mit Flüchtlingen in Nordhausen "heimlich" angereist seien - ins Reich der Fabeln. Jendricke sprach sich in diesem Zusammenhang erneut dafür aus, Abschiebungen auszuweiten.

Wie "nnz-online" berichtet, hatten am vergangenen Samstag rund 100 Menschen gegen das neue Flüchtlingsheim in Bleicherode demonstriert. Darüber hinaus hatten Gegner der Unterkunft eine Online-Petition gestartet, schreibt die "Thüringer Allgemeine". Über 2300 Personen hatten diese bis Montagmittag unterzeichnet. Unklar sei jedoch, wie viele davon wirklich in der Stadt leben.

Migrationsbefürworter hatten ebenfalls eine Online-Petition ins Leben gerufen. Diese konnte bis Montagmittag etwas mehr als 200 Unterschriften sammeln.

Titelfoto: Silvio Dietzel

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