Krankenhaus soll Flüchtlingsheim werden: 600 Demonstranten sagen "Nein zum Asylheim"

Schleusingen - In Schleusingen (Landkreis Hidlburghausen) haben sich am Mittwochabend rund 600 Menschen gegen den Plan des Landkreises gewehrt, Flüchtlinge im alten Krankenhaus unterzubringen.

Vor dem ehemaligen Krankenhaus endete die Versammlung. Dort sollen laut Plänen des Landkreises künftig Flüchtlinge untergebracht werden.
Vor dem ehemaligen Krankenhaus endete die Versammlung. Dort sollen laut Plänen des Landkreises künftig Flüchtlinge untergebracht werden.  © NEWS5 / Ittig

Hunderte Demonstranten versammelten sich gegen 19 Uhr auf dem Marktplatz und marschierten anschließend zum ehemaligen Krankenhaus in der Eisfelder Straße.

Zur Versammlung aufgerufen hatte Tommy Frenck (36), der zu Beginn auch eine Rede hielt. Während der Kundgebung zeigten Teilnehmer ein Transparent mit der Aufschrift "Südthüringen bleibt deutsch".

Gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft gibt es in Schleusingen seit einiger Zeit heftige Proteste. Das alte Krankenhaus steht ab dem 1. Juli 2023 offiziell leer. Der Landkreis um Landrat Thomas Müller (63, CDU) erwägt dann 90 bis 100 Geflüchtete unterzubringen, da die frühere Klinik mit seinen Patientenzimmern samt Dusche und WC sehr gute Voraussetzungen biete, heißt es.

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Die Polizei begleitete die Demonstranten und sicherte die angemeldete Versammlung ab. Laut den Beamten verlief die Kundgebung insgesamt friedlich.

Während der Protestaktion rief eine Demonstrantin dazu auf, das Gebäude notfalls zu besetzen, um die Pläne des Landkreises zu verhindern. Gegen sie wurde eine Strafanzeige erstattet.

Trotz Abneigung gegen die Unterbringung von Flüchtlingen hatte die Versammlung einen friedlichen Verlauf.
Trotz Abneigung gegen die Unterbringung von Flüchtlingen hatte die Versammlung einen friedlichen Verlauf.  © NEWS5 / Ittig

Darüber hinaus wurden zwei Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen.

Titelfoto: NEWS5 / Ittig

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