Student mit Einser-Abitur in Irak abgeschoben: Sind gefälschte Papiere die Ursache?

Stuttgart - Die Abschiebung des Einser-Abiturienten und Studenten Ramzi Awat Nabi (24) in den Irak führte zu Empörung und Demonstrationen in Stuttgart. Jetzt bezog die Stadt Stellung.

Ramzi Awat Nabis (24) Freunde und Bekannte wollen gegen die Entscheidung vorgehen.  © change.org

In einer Mitteilung verteidigte die Behörde die Abschiebung des 24-Jährigen. "Awat Nabis Asylantrag wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geprüft und abgelehnt; diese Ablehnung ist mit der Pflicht zur Ausreise verbunden", erklärte die Stadt am Dienstag. Awat Nabi habe Klage erhoben, diese aber wieder fallengelassen.

Eine Aufenthaltserlaubnis habe nicht erteilt werden können, weil die Identität des Mannes trotz mehrfacher Aufforderungen nicht zweifelsfrei geklärt worden sei.

Ramzi Awat Nabi lebte seit mehreren Jahren in Deutschland. Laut dem SWR machte er sein Abitur mit der Note 1,5 und studierte Gebäude- und Energietechnik. Anfang August wurde er aus einem Studentenwohnheim in Stuttgart-Vaihingen abgeholt und nach Bagdad abgeschoben.

Flüchtlinge Gerichte am Limit: Immer mehr Asyl-Verfahren in NRW

Der Fall hatte für Empörung gesorgt. Mit einer Demonstration am Samstag wollten Freunde und Kommilitonen auf den abgeschobenen Studenten aufmerksam machen.

Zudem wurde eine Petition ins Leben gerufen, die dazu auffordert, den jungen Mann zurückzuholen.

"Mit meinem Beispiel wollte ich versuchen, etwas Positives für dieses Land darzustellen", erklärte der 24-Jährige gegenüber dem SWR.

Anzeige

Ordnungsbürgermeister: "Ausländerbehörde hat richtig gehandelt"

Laut dem Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier ist die Entscheidung jedoch rechtens. "Die Ausländerbehörde der Stadt Stuttgart hat richtig gehandelt. Aufgrund der gefälschten Dokumente konnte die Identität des Antragstellers nicht zweifelsfrei geklärt werden", so Maier.

Die Ausländerbehörde habe ihn mehrfach aufgefordert, seine Identität trotz der gefälschten Papiere nachzuweisen. Diesen Aufforderungen sei er nicht nachgekommen.

Mehr zum Thema Flüchtlinge: