Wohnraum für Flüchtlinge wird knapp: Hessens Kommunen schlagen Alarm

Hessen - Vor dem Migrationsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen am Donnerstag in Berlin fordern Hessens Städte und Gemeinden Hilfe von Bund und Land.

Ein Geflüchteter in einer provisorischen Unterkunft im südhessischen Bensheim. In Hessen werden die Unterkünfte für die Flüchtlinge knapp.
Ein Geflüchteter in einer provisorischen Unterkunft im südhessischen Bensheim. In Hessen werden die Unterkünfte für die Flüchtlinge knapp.  © Arne Dedert/dpa

Die Situation sei sehr schwierig, erklärte David Rauber, Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes.

"In sehr kurzer Zeit sind sehr viele Menschen gekommen und müssen mit einem Dach über dem Kopf versorgt werden und Geld für ihren Lebensunterhalt bekommen. Das ist ein großer Kraftakt für viele Kommunen - organisatorisch, personell und finanziell, aber auch mit Blick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung."

Aktuell stünden kaum noch zusätzliche Wohnungen zur Verfügung.

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"Viele Menschen konnten in den ersten Monaten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in Privatwohnungen untergebracht werden, was bis heute eine große Hilfe für die Kommunen ist."

Aber das sei natürlich nicht beliebig wiederholbar. "Wohnraum war und ist knapp und teuer in Hessen, neue Wohnungen sind nicht von heute auf morgen gebaut. Preise für Container- oder Zeltlösungen sind gestiegen, um nur ein paar praktische Probleme anzusprechen."

Die Städte und Kommunen in Hessen fordern nun von Bund und Land mehr Unterstützung bei der Unterbringung und der Versorgung der Geflüchteten.
Die Städte und Kommunen in Hessen fordern nun von Bund und Land mehr Unterstützung bei der Unterbringung und der Versorgung der Geflüchteten.  © DPA/Arne Dedert

Es brauche umfassende Finanzierungszusagen für mehr Planungssicherheit und Einsicht bei Bund und Land, wie schwierig die Lage vor Ort sei, sagte Rauber.

"Wir fordern eine Vollfinanzierung dieser schwierigen Aufgabe von Bund und Land, aber auch Handwerkszeug wie Verschonung von zusätzlichen Anforderungen, Erleichterungen bei Bau und Finanzierung von Wohnraum, faire Verteilung der Geflüchteten in Europa und die Sicherheit, dass schnell entschieden wird, wer bleiben darf und wer nicht."

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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