Zwei Landkreise in Thüringen gehen voran: Bezahlkarte für Flüchtlinge eingeführt

Greiz - Eine Bezahlkarte für Flüchtlinge ist ein viel diskutiertes Thema in Deutschland. Zwei Landkreise in Thüringen führen die Karte nun aktiv ein.

Neben der Bezahlkarte gibt es für Asylsuchende weiterhin rund 100 Euro monatlich in bar.
Neben der Bezahlkarte gibt es für Asylsuchende weiterhin rund 100 Euro monatlich in bar.  © Bildmontage: IMAGO/Martin Wagner, givve

Im Landkreis Greiz beginnt ab heute ein Testverlauf. Dort haben die ersten 29 Asylsuchenden die Bezahlkarte bekommen.

Den Angaben nach funktioniert das Stück Plastik wie eine herkömmliche Bankkarte, allerdings gilt sie nur im Landkreis Greiz. Außerdem kann damit kein Geld abgehoben werden.

Wird beispielsweise gekaufte Ware im Geschäft zurückgegeben, gibt es statt Bargeld eine Gutschrift auf die Karte. Mit diesen Maßnahmen soll laut Landrätin Martina Schweinsburg (65, CDU) verhindert werden, dass Geld ins Ausland geschickt wird.

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Neben der Bezahlkarte soll es für die Asylsuchenden aber weiterhin rund 100 Euro monatlich in bar als sogenanntes Taschengeld geben. Wenn die Testphase gut läuft, sollen im Januar alle Flüchtlinge aus dem Landkreis mit einer Bezahlkarte ausgestattet werden.

Landkreis Eichsfeld führt ebenfalls Bezahlkarte ein

Der Landkreis Eichsfeld führt ab dem heutigen Freitag eine Bezahlkarte für geduldete Flüchtlinge ein. Dies erklärte Landrat Werner Henning (67, CDU) der "Thüringer Allgemeinen".

Von dieser Maßnahme seien 135 Menschen betroffen, deren Asylantrag bereits abgelehnt wurde. Den Angaben nach leben etwa 1800 Geflüchtete im äußersten Nordwesten Thüringens.

Henning betonte gegenüber der Lokalzeitung, dass es sich dabei um einen "reinen Verwaltungsvorgang" handele, der keiner Zustimmung des Kreistags bedürfe. Es gehe darum, hauptsächlich Sachleistungen statt Bargeld auszugeben.

Die geduldeten Flüchtlinge erhalten den Angaben nach neben der Karte noch monatlich um die 150 Euro Bargeld, mit der sie unter anderem in Lebensmittelmärkten bezahlen können.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Martin Wagner, givve

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