Tödlicher Flugzeugunfall: Wer hat den Horror-Crash zu verantworten?

Tokio - Einen Tag nach dem verheerenden Flugzeugunfall am Flughafen von Tokio laufen die Ursachenermittlungen auf Hochtouren. Was bisher bekannt ist.

Nach der Landung in Tokio-Haneda stand der Airbus in Flammen.
Nach der Landung in Tokio-Haneda stand der Airbus in Flammen.  © AFP/Jiji Press/Str

Fünf Menschen (27, 39, 41, 47, 56) kamen bei dem Feuer-Crash am Flughafen Haneda ums Leben. Allesamt Insassen einer kleinen Maschine vom Typ De Havilland Canada Dash 8 der japanischen Küstenwache. Die Besatzung war wohl auf dem Weg in die Erdbebenregion, wollte dort Hilfe leisten.

Lediglich der Pilot (39) dieses Flugzeugs konnte sich knapp retten. Er verletzte sich dennoch schwer und kam im Anschluss in ein Krankenhaus.

Die 367 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder im Airbus A350-900 von Japan Airlines (JAL) haben den in Flammen geratenen Jet innerhalb von 90 Sekunden verlassen können, blieben somit weitgehend unverletzt.

Crash am Boden: Brandneuer Airbus rauscht gegen Fluggastbrücke
Flugzeugunfall Crash am Boden: Brandneuer Airbus rauscht gegen Fluggastbrücke

Inzwischen sind die Ermittlungen zu dem Unglück angelaufen. Die Polizei hat ein spezielles Ermittlerteam am Airport stationiert, berichtet The Japan Times.

Herausgefunden wurde bereits, dass das Langstreckenflugzeug die Freigabe erhielt, Haneda anzusteuern. Eineinhalb Minuten später folgte die Genehmigung, auf dem Flughafen landen zu dürfen. Das geht aus Audioaufzeichnungen hervor, die man auch auf liveatc.net anhören kann.

Dann dauerte es nur drei Minuten, bis es zum Flammen-Inferno kam.

Fotos und Videos von dem Flugzeugunglück

Durch die Kollision mit einem Flugzeug der Küstenwache wurde der Japan-Airlines-Flieger zum Feuerball.
Durch die Kollision mit einem Flugzeug der Küstenwache wurde der Japan-Airlines-Flieger zum Feuerball.  © dpa/AP/NTV
Aus dieser Feuer-Hölle sind alle Insassen innerhalb von 90 Sekunden entkommen.
Aus dieser Feuer-Hölle sind alle Insassen innerhalb von 90 Sekunden entkommen.  © dpa/AP/NTV

Tokio: Ermittlungen zu Flugzeug-Feuer laufen an

Unklar war zunächst, ob das Flugzeug der Küstenwache die Freigabe erhielt, auf den Runway zu rollen. Laut dem japanischen Fernsehsender NHK soll das Flughafenpersonal die Anweisung erteilt haben, vor der Landebahn anzuhalten.

Doch ein Kollege des Küstenwache-Piloten sagte dem Sender, dass der Flugkapitän die Startfreigabe erhielt. Dieser Beamte geht davon aus, dass die Lotsen im Tower einen Fehler gemacht hätten.

Von dem ausgebrannten Jet blieben nur die Tragflächen übrig.
Von dem ausgebrannten Jet blieben nur die Tragflächen übrig.  © AFP/Richard A. Brooks
Das Langstrecken-Flugzeug ist aus der Luft kaum noch als solches zu erkennen.
Das Langstrecken-Flugzeug ist aus der Luft kaum noch als solches zu erkennen.  © dpa/AP/Kyodo News
Von dem Kleinflugzeug der Küstenwache sind nach dem Crash nur noch Trümmer auf der Landebahn zu sehen.
Von dem Kleinflugzeug der Küstenwache sind nach dem Crash nur noch Trümmer auf der Landebahn zu sehen.  © dpa/AP/Kyodo News

Flugsicherheits-Experten einig: Wohl menschliches Versagen als Ursache

Flugsicherheits-Experten äußern in Medien des ostasiatischen Inselstaates jetzt ihre Vermutungen, dass wohl ein menschlicher Fehler zugrunde liegt. Entweder sei ein Pilot der beiden Maschinen verantwortlich, oder aber die Mitarbeiter im Tower.

Die moderne Technik sei heutzutage so weit, dass sie derartige Unglücke kalkulieren könne und dann verhindere. Demnach habe ein Mensch einen folgenschweren Fehler begangen.

Japan-Airlines-Besatzung verhindert größere Katastrophe

Die Flammen zerstörten die Maschine komplett.
Die Flammen zerstörten die Maschine komplett.  © AFP/Richard A. Brooks

Die Löscharbeiten an dem gerade einmal etwas mehr als zwei Jahre alten Flugzeug dauerten bis zum Abend an. Ganze acht Stunden war die Flughafenfeuerwehr beschäftigt.

Einig sind sich viele Menschen auf aller Welt, dass die Flugbegleiter der Maschine ganze Arbeit leisteten. Innerhalb kürzester Zeit haben sie alle Insassen ins Freie geholt.

Die große Katastrophe blieb somit aus.

Titelfoto: Montage: AFP/Jiji Press/Str, dpa/AP/Kyodo News

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