Auch das noch! Die gehirnfressende Amöbe ist wieder aufgetaucht

Hillsborough County (USA) - Die Behörde "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums warnt vor der Ausbreitung einer weiteren Seuche.

Teile des Gehirns werden von der Amöbe einfach gefressen, bis der Mensch stirbt (Symbolbild).
Teile des Gehirns werden von der Amöbe einfach gefressen, bis der Mensch stirbt (Symbolbild).  © 123RF/Teeradej Srikijvilaikul

Die Amöbe "Naegleria fowleri" lebt eigentlich im Wasser und ist für den Menschen bei normalem Hautkontakt ungefährlich. Doch wenn sie in die Nase kommt, stirbt ein besonders großer Anteil der Betroffenen daran.

Über das Riechorgan gelangt die Amöbe anschließend zum Gehirn, wo sie sich in der Hirnflüssigkeit einnistet und davon ernährt. Dabei wird Gewebe des Gehirns zerstört.

Zwischen 2009 und 2018 sollen gerade einmal 34 derartige Fälle in den USA aufgetreten sein, erklärte die Behörde

Prinzessin Kate hat Krebs: Warum trifft es plötzlich so viele?
Gesundheit Prinzessin Kate hat Krebs: Warum trifft es plötzlich so viele?

Über 97 Prozent der Fälle endeten tödlich, nur 4 von 145 Patienten zwischen 1962 und 2018 überlebten die Infektion.

"Infektionen treten normalerweise auf, wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum ansteigen, was zu höheren Wassertemperaturen und niedrigeren Wasserständen führt", erklärte ein Sprecher der CDC dem TV-Sender "Fox News".

Die Hauptsaison für diese Amöbe sei im Juli, August und September, wo sie in vielen warmen Süßwasserseen, Teichen, Kanälen und Flüssen in den südlichen Staaten auftauchen kann.

Im Bundesstaat Florida befiel die Amöbe nun wieder einen Mann, berichtete "Fox News". Er starb an der seltenen Erkrankung.

Daran erkennt man die lebensgefährliche Infektion

Die Amöbe sieht unter dem Mikroskop unscheinbar aus (Archivbild).
Die Amöbe sieht unter dem Mikroskop unscheinbar aus (Archivbild).  © CDC/Dr. Govinda S. Visvesvara

Die CDC rät Personen, die im Süßwasser schwimmen waren und anschließend unter den folgenden Symptomen leiden, einen Arzt zu kontaktieren:

  • Kopfschmerzen 
  • Fieber 
  • Übelkeit 
  • Orientierungslosigkeit 
  • Erbrechen 
  • steifer Nacken 
  • Krampfanfälle 
  • Gleichgewichtsstörungen 
  • Halluzinationen. 
Dies seien Anzeichen für eine Infektion mit "Naegleria fowleri".

Dabei gelte es, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. 

Mann wird von Gift-Spinne gebissen, dann macht er eine grausige Entdeckung
Gesundheit Mann wird von Gift-Spinne gebissen, dann macht er eine grausige Entdeckung

"Es ist wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen, da die Krankheit nach Beginn der Symptome schnell fortschreitet", so der CDC-Sprecher.

In Deutschland trat die Amöbe bislang noch gar nicht auf. In Europa läge der letzte Fall 42 Jahre zurück, berichtete die "Ärzte Zeitung".

"Naegleria fowleri" ist kaum eine Gefahr in Deutschland

Auf dieser Mikroskop-Aufnahme sind eine Vielzahl an "Naegleria fowleri"-Amöben zu erkennen (Archivbild).
Auf dieser Mikroskop-Aufnahme sind eine Vielzahl an "Naegleria fowleri"-Amöben zu erkennen (Archivbild).  © CDC/Dr. Govinda S. Visvesvara

"Soweit wir wissen, spielt 'Naegleria fowleri' in Deutschland keine Rolle", erklärte Professor Tomas Jelinek, medizinischer Direktor des Berliner Zentrums für Reise- und Tropenmedizin der "Ärzte Zeitung".

Der Experte erklärte weiter, dass die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden könne.

Auch das Verschlucken von Wasser, das mit diesen Amöben verseucht ist, sei ungefährlich. Die Magensäure töte die Einzeller ab.

Schwimmer, die gern im Süßwasser aktiv sind, sollten dennoch vorsorglich eine Nasenklammer tragen, riet Jelinek in der Zeitung. 

Wer trotz Corona in diesem Jahr in die USA reisen und dort im Süßwasser der Südstaaten schwimmen möchte, sollte diesen Rat nun unbedingt beachten.

Medikamententests konnte die CDC-Behörde noch nicht zur Genüge durchführen. Lediglich zwei der vier Überlebenden wurden behandelt. Ob der letztliche Erfolg jedoch von den Medikamenten stammt, ist nicht erwiesen.

Titelfoto: 123RF/Teeradej Srikijvilaikul, CDC/Dr. Visvesvara

Mehr zum Thema Gesundheit: