Oma (81) backt Haschkekse und kann jetzt besser schlafen

Berlin - Die 81-jährige Brigitte Biesel leidet schon seit Jahren unter starken Schmerzen. Doch jetzt hat sie ein natürliches Mittel gefunden, mit dem es ihr gleich viel besser geht.

Oh es riecht gut, oh es riecht fein, gleich rühr'n wir Cannabis in Plätzchenteig ein.
Oh es riecht gut, oh es riecht fein, gleich rühr'n wir Cannabis in Plätzchenteig ein.  © Paul Zinken/dpa

Neuerdings backt die rüstige Rentnerin nämlich Haschkekse, berichtet RTL.de, seitdem "kann ich wieder wunderbar schlafen".

Konkret handelt es sich um eine ganz bestimmte Zutat, die sich so positiv auf die Gesundheit der Seniorin auswirkt, nämlich medizinisches Cannabis. Von den Hanfkeksen wird sie aber nicht zum Junkie, legal ist das Ganze auch! Denn das Marihuana gibt's in dem Fall auf Rezept.

Seit 2017 dürfen Ärzte in Deutschland ihren Patienten Cannabis verschreiben, vorausgesetzt, sie sind chronisch krank. Hilft nachweislich auch kein anderes Mittel, erstatten die Krankenkassen die Kosten sogar zurück.

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Allerdings sei es "nicht einfach, das bei den Kostenträgern zu etablieren", zitiert RTL.de Professor Judith Haas. Sie arbeitet am Zentrum für Multiple Sklerose (MS) am Jüdischen Krankenhaus Berlin.

Das Problem dabei sei die Angst der Kassen vor einer "Flut von Anträgen" und dass die "kostenmäßig nicht zu bewerkstelligen ist", erklärt Haas die Vorbehalte.

Hinzu kämen die Preise. Herkömmliche Schmerzmittel aus der Apotheke seien wesentlich billiger als Cannabisblüten. Letztere liegen zwischen 300 und 2.200 Euro monatlich, Schmerzmittel schlagen mit 96 bis 234 Euro zu Buche.

Außerdem würden in einzelnen Bereichen auch noch Studien fehlen, die verlässliche Daten zur Wirksamkeit von Cannabis als Medikament liefern. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse empfiehlt die Wissenschaftlerin Eva Hoch von der Uni München Cannabis "bei chronischen Schmerzen, bei Menschen, die in Chemotherapie Schmerzen haben oder bei HIV und Aids sowie MS".

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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