Die Uhr tickt! Krebspatient droht wegen Behörden-Chaos der Tod

Los Angeles (USA) - Ein Familienvater in den USA hat Leukämie. Seine letzte Rettung ist eine Knochenmarkspende. Einen Spender gibt es auch schon: sein Cousin, der auf den Philippinen lebt. Doch die amerikanischen Behörden stellen sich quer und wollen den Mann nicht einreisen lassen.

In den USA kämpft ein Krebspatient nicht nur um sein Leben, sondern auch mit den Behörden, die ihn bislang im Stich lassen. (Symbolbild)
In den USA kämpft ein Krebspatient nicht nur um sein Leben, sondern auch mit den Behörden, die ihn bislang im Stich lassen. (Symbolbild)  © 123rf.com/ponsulak

Arthur Yu aus Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien kämpft gegen Blutkrebs. Dass irgendetwas mit seiner Gesundheit nicht stimmte, bemerkte der 41-Jährige zum ersten Mal im vergangenen Jahr.

Yu, der Marathon lief und als Personal Trainer arbeitete, ist außerdem Vater eines energiegeladenen 14 Monate alten Kindes. Deshalb war es ihm nicht fremd, auch mal außer Atem zu sein - allerdings nach einer gewissen Anstrengung.

"Ich parkte mein Auto am Straßenrand, lief dann zur Veranda - das sind sechs Meter - und auf meiner Smartwatch stand, dass ich gerade einen Marathon gelaufen bin", erinnerte er sich. "Meine Herzfrequenz lag bei 130, 140. Ich ging ins Haus und meine Frau Alice fragte mich 'Warum bist du so außer Atem?' Ich hatte keine Ahnung."

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Um sich checken zu lassen, ging Yu zum Arzt. Bald wurde bei ihm eine akute myeloische Leukämie (AML) diagnostiziert: Eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems (Blutkrebs).

Seitdem hat er vier Runden Chemotherapie hinter sich gebracht und musste einen passenden Knochenmarkspender finden, um noch nicht zu sterben. Dank der Organisation Be The Match ist das auch gelungen: sein Cousin auf den Philippinen kommt als Lebensretter infrage!

Doch allein bei der guten Nachricht blieb es nicht, danach folgte die schlechte.

USA wollen den Knochenmarkspender nicht einreisen lassen

Weil der potenzielle Lebensretter Philippine ist, verweigern die amerikanischen Behörden bislang ein Visum. (Symbolbild)
Weil der potenzielle Lebensretter Philippine ist, verweigern die amerikanischen Behörden bislang ein Visum. (Symbolbild)  © 123rf.com/abderrahmen92

Der Antrag des Spenders auf ein Visum wurde vom US-Außenministerium abgelehnt. "Wir waren darüber erstaunt, wie schnell ihm das Visum verweigert wurde", sagte Yu. Hilfe suchend wandte er sich an den Senat von Kalifornien, doch dort wurde ihm mitgeteilt, dass der US-Senat bei Visastreitigkeiten zuständig sei.

Also stellte er eine Anfrage an den zuständigen Senator. Doch außer einer Bestätigung, dass seine Anfrage eingegangen ist, die er erst nach den Festtagen erhielt, bekam er keinerlei Hinweis darauf, ob ihm die zuständige Behörde helfen könne. Und das ist ein Problem, denn die Uhr tickt.

In der nächsten Woche hat Yus Cousin auf den Philippinen einen zweiten Termin wegen des Visums. Doch ohne die politische Hilfe aus den USA sieht es schlecht aus und die Familie befürchtet, dass es erneut abgelehnt wird.

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Weil sein Spender im Bürokratie-Chaos steckt, muss Yu sich nun einer weiteren Chemotherapie unterziehen - während seine Hoffnung, doch noch das so dringend benötigte passende Knochenmark zu bekommen wird, schwindet.

Der tapfere Patient hofft aber, dass seine Situation das Bewusstsein von Politik und Behörden schärft und sie möglicherweise etwas an den Prozessen ändern, damit kranke Menschen, die dringend Hilfe brauchen, nicht auch noch aufgrund von Bürokratie-Wahnsinn zusätzlich in Schwierigkeiten geraten.

Titelfoto: 123rf.com/ponsulak

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