Leipziger Forscher sicher: Pizza, Cola und Schokoriegel führen schneller in die Demenz

Leipzig - Wer zu viel und vor allem zu ungesund isst, wird nicht nur fett, sondern schädigt auch sein Gehirn. Leipziger Wissenschaftler erforschen aktuell in einer Studie den Zusammenhang zwischen Tiefkühlpizza, Cola & Co. und dem erhöhten Risiko, an Demenz zu erkranken. Schon die Körperform verrät demnach, wer früh ins geistige Dämmertal abzurutschen droht.

Hochkalorisches Essen wie Tiefkühlpizza und Schokoriegel sowie zuckerhaltige Getränke können nicht nur zu Adipositas führen. Und damit steigt auch das Risiko für Schlaganfälle und Demenz.
Hochkalorisches Essen wie Tiefkühlpizza und Schokoriegel sowie zuckerhaltige Getränke können nicht nur zu Adipositas führen. Und damit steigt auch das Risiko für Schlaganfälle und Demenz.  © vario-images/imagebroker

Dass die ständige Verfügbarkeit von hochkalorischem Essen mit wenigen Nährstoffen wie Tiefkühlpizza, Schokoriegel und stark zuckerhaltige Getränke oft zu Gewichtszunahme und Adipositas führt, ist weithin bekannt.

Dass falsches Essen auch das Gehirn angreift, weiß Dr. Veronica Witte (41): "Es ist mittlerweile gut belegt, dass Adipositas verglichen mit Normalgewicht im mittleren Lebensalter mit einem höheren Risiko einhergeht, im späteren Leben einen Schlaganfall zu erleiden oder an Demenz zu erkranken", erklärt die Neurowissenschaftlerin.

Mit ihrem Team erforscht sie an der Universität Leipzig die Hintergründe und Abläufe, die zu solch einer schnellen Alterung des Gehirns führen.

Das Gehirn eines Menschen - Schädigungen in der weißen Substanz, die häufig bei Menschen mit "Apfel"-Körperform festgestellt werden, führen zum kognitiven Verlust.
Das Gehirn eines Menschen - Schädigungen in der weißen Substanz, die häufig bei Menschen mit "Apfel"-Körperform festgestellt werden, führen zum kognitiven Verlust.  © Universität Leipzig
Wenn der Bauch immer runder wird, ist auch das Hirn in Gefahr.
Wenn der Bauch immer runder wird, ist auch das Hirn in Gefahr.  © Mauritius

Uni Leipzig sucht Probanden mit Heißhunger

Neurowissenschaftlerin Dr. Veronica Witte (41) leitet die Studie.
Neurowissenschaftlerin Dr. Veronica Witte (41) leitet die Studie.  © Max-Planck-Institut

Das erhöhte Demenz-Risiko kann man demnach schon an der Körperform erkennen.

"In einer Bevölkerungs-Studie mit rund 1800 zufällig ausgewählten Erwachsenen aus Leipzig konnten wir zum Beispiel beobachten, dass ein höherer Taillen-zu-Hüftumfang, also die 'Apfel'-Körperform, im Durchschnitt mit vermehrten Auffälligkeiten in der weißen Substanz des Gehirns verbunden war, die auch im Alter vermehrt auftreten", berichtet Witte.

Um den Appetit auf Pizza und Schokolade zu zügeln, experimentieren die Leipziger Forscher mit Inulin, einem Ballaststoff, der etwa in Artischocken, Chicorée und Schwarzwurzel vorkommt. Ihre Studie untersuche, ob die Gabe von hochdosierten Präbiotika aus Ballaststoffen die neuronale Antwort auf besondere Essensreize verändere, so Witte.

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Heißt übersetzt: Mit dem unverdaulichen Inulin könnte man über die Darm-Hirn-Achse das Hirn austricksen, indem das Gedärm nach oben meldet: Bin schon satt!

Für die Studie sucht die Uni übrigens noch Probanden - mit Heißhunger auf Pizza und Süßkram.

Titelfoto: vario-images/imagebroker

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