Hunderte melden Fehler bei Arzt-Behandlung: So viele sind es wirklich

Dresden - Gutachter der Landesärztekammer in Sachsen haben im vergangenen Jahr 41 ärztliche Behandlungsfehler festgestellt. Das waren zwei weniger als 2022, wie die Kammer am heutigen Freitag zur Bilanz mitteilte.

Gutachter der Landesärztekammer in Sachsen stellten zwei Behandlungsfehler weniger als im Vorjahr fest.
Gutachter der Landesärztekammer in Sachsen stellten zwei Behandlungsfehler weniger als im Vorjahr fest.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

"Jeder Behandlungsfehler bedeutet auch ein persönliches Schicksal", sagte Präsident Erik Bodendieck. Ihre Zahl sei gemessen an rund 27 Millionen ambulanten und stationären Behandlungsfällen in Sachsen und angesichts extremer Arbeitsverdichtung "insgesamt gering".

Bei der Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen gingen laut dem Jahresbericht 2023 insgesamt 306 Anträge wegen eines vermuteten Behandlungsfehlers ein, neun mehr als 2022. In 196 Fällen sei eine Begutachtung eingeleitet worden. Bei einem Viertel ging es um chirurgische Behandlungen, 43 betrafen die Innere Medizin, 22 die Orthopädie und jeweils 13 Behandlungen im Bereich HNO sowie Frauenheilkunde.

Die Anerkennungsrate lag nach Kammerangaben bei 24 Prozent und damit "im gewohnten Bereich". 90 bis 95 Prozent der Begutachtungsfälle seien abschließend geklärt, bei fünf bis zehn Prozent gehe es auf dem Rechtsweg weiter.

Bei der Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen gingen laut dem Jahresbericht 2023 insgesamt 306 Anträge wegen eines vermuteten Behandlungsfehlers ein. (Symbolbild)
Bei der Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen gingen laut dem Jahresbericht 2023 insgesamt 306 Anträge wegen eines vermuteten Behandlungsfehlers ein. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

Laut Bodendieck sei die Bereitschaft der Ärzteschaft, zur Aufklärung beizutragen, sehr hoch.

Die Gutachterstelle soll dabei helfen, langwierige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden und außergerichtlich beizulegen. Mithilfe eines solchen Gutachtens können Patienten Schadenersatz von den Versicherungen der betroffenen Kliniken oder Ärzte erhalten - aber auch Mediziner können sich an die Stelle wenden.

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