Masturbation ade! Warum viele Männer diesen Monat keinen Orgasmus haben werden

Netz - Einen ganzen Monat ohne Orgasmus? Seit Jahren wird der "No Nut November", also der Trend, im November nicht zu masturbieren, immer beliebter.

Viele Männer versuchen, im November keinen einzigen Orgasmus zu haben. (Symbolbild)
Viele Männer versuchen, im November keinen einzigen Orgasmus zu haben. (Symbolbild)  © markoaliaksandr/123RF

Im November werden viele Menschen - hauptsächlich Männer - mal wieder versuchen, einen ganzen Monat lang keinen einzigen sexuellen Höhepunkt zu haben.

Seit ein paar Jahren schon gibt es den Internet-Trend namens "No Nut November" (ins Deutsch übersetzt etwa: "Kein Samenerguss November"). Die eigenartige Challenge, einen Monat lang auf Orgasmen zu verzichten, entstand auf Social-Media-Plattformen wie Reddit und 4chan.

Auch in Deutschland ist der Trend inzwischen angekommen: Auf Twitter ist der Hashtag #NoNutNovember seit Anfang des Monats mindestens 32.200-mal gepostet worden.

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Das Prinzip ist dabei recht einfach: Einen Monat lang darf man keinen sexuellen Höhepunkt erlangen, das heißt also vor allem, das man sich nicht selbst befriedigen darf. Bei den Feinheiten der Regeln scheiden sich aber die Geister.

In Foren wird heiß diskutiert, ob man masturbieren darf, wenn man dabei kurz vor dem Höhepunkt aufhört. Andere streiten sich darüber, ob "feuchte Träume" bereits ein Regelbruch sind.

Die Gründe, aus denen man bei diesem kuriosen Vorhaben mitmacht, ist für viele Teilnehmer unterschiedlich: Manche machen aus Spaß mit, andere wegen der angeblichen gesundheitlichen Vorteile.

Masturbation - gesund oder nicht?

Angeblich soll der Trend manchen Nutzern dabei helfen, weniger Pornos zu gucken. (Symbolbild)
Angeblich soll der Trend manchen Nutzern dabei helfen, weniger Pornos zu gucken. (Symbolbild)  © dmitrimaruta/123RF

In vielen Foren, in denen Teilnehmer des No Nut Novembers aktiv sind, macht oft ein TEDx-Vortrag von Gary Wilson die Runde, in dem vor den Auswirkungen von Pornografie gewarnt wird.

Die Kernaussage des Vortrages ist, dass Menschen, die sich Pornos anschauen, immer weniger von "echtem" Sex angetörnt würden, weil die erotischen Filme angeblich die Gehirnstruktur verändern könnten.

Diese Aussagen sind aber sehr umstritten und wissenschaftlich alles andere als klar bewiesen. Porno-Sucht, was inzwischen als zwanghafte sexuelle Störung anerkannt ist, mag für manche Menschen ein Problem sein. Dennoch gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass Pornos gucken keine schädliche Aktivität ist.

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Viele Nutzer, die sich am No Nut November beteiligen, schwärmen außerdem von den physischen und psychischen Veränderungen, die sie angeblich durch ihre Abstinenz erfahren.

Wissenschaftlich untermauert ist dabei aber das genaue Gegenteil: Regelmäßige Ejakulation hat für Männer und für Frauen zahlreiche gesundheitliche Vorteile.

Außerdem ist in vielen Foren, in denen dieser Trend Anklang findet, Frauenfeindlichkeit weit verbreitet. Viele Nutzer geben Frauen und vor allem Porno-Darstellerinnen, die Schuld daran, wenn sie ihre Challenge nicht bestehen. Aus diesem Grund haben manche Frauen sogar schon Mord-Drohungen erhalten, berichtet unter anderem New Statesman.

Titelfoto: markoaliaksandr/123RF

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