Plötzlich mit chinesischem Akzent: Wie der Schlaganfall ihre Welt veränderte

Großbritannien - Eine Britin sprach nach einem Schlaganfall plötzlich mit chinesischem Akzent - jetzt bricht sie ihr Schweigen und erzählt, wie sehr das ihren Alltag verändert hat.

Sarah Colwill (50) spricht seit 2010 mit chinesischem Akzent.
Sarah Colwill (50) spricht seit 2010 mit chinesischem Akzent.  © Bildmontage: TikTok/Screenshot/Sarahmcolwill

Wie Daily Mail berichtet, war Sarah Colwill gerade einmal 35 Jahre alt, als sich ihr Leben im Jahr 2010 auf einen Schlag veränderte.

Nach einem schweren Schlaganfall verschwand ihr englischer Akzent und sie sprach plötzlich, als käme sie aus China.

Die heute 50-Jährige leidet am Fremdsprachen-Akzent-Syndrom, einer äußerst seltenen neurologischen Störung, von der weltweit nur etwa 100 Fälle bekannt sind.

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Obwohl sie nie nach Asien gereist ist, klingt Sarah bis heute fremd in ihrer eigenen Sprache.

Im Interview mit der Daily Mail spricht die Britin über die jahrelangen Herausforderungen, die sie nach dem Vorfall durchstehen musste.

Sarah wurde als Rassistin beschimpft

Sarah musste mit ihrem Mann in das Haus ihrer Mutter ziehen, um sich betreuen lassen zu können.
Sarah musste mit ihrem Mann in das Haus ihrer Mutter ziehen, um sich betreuen lassen zu können.  © Facebook/Screenshot/Sarah Maddever Colwill

Obwohl die Ärzte nie eine genaue Ursache für ihren Schlaganfall feststellen konnten, hinterließ er neurologische Beeinträchtigungen, die sie sowohl beim Gehen als auch im Sprechen massiv einschränkten.

Die 35-Jährige musste sogar ihren Job aufgeben und zog mit ihrem Mann ins Haus ihrer Mutter, wo sie fortan rund um die Uhr betreut wurde.

Doch das war noch nicht alles: Sarah wurde vorgeworfen, "eine Beleidigung für die gesamte asiatische Gemeinschaft" zu sein, und es hieß, sie müsse "eine Rassistin sein, weil sie offenkundig einen Akzent nachahme, der nicht zu ihr gehöre".

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Auch wurde ihr befohlen, sie solle "in ihr Heimatland zurückkehren".

Selbst ihre eigene Familie zeigte wenig Verständnis. Man dachte, dass sie nur Aufmerksamkeit wolle, verspottete ihren Gang sowie ihre veränderte Sprechart.

Trotz all dieser Widerstände und Rückschläge gibt Sarah jedoch nicht auf. Sie kämpft weiter, um wieder richtig sprechen und gehen zu können. Ihr größter Wunsch ist es, dass ihr Akzent irgendwann wieder verschwindet.

Titelfoto: Bildmontage: TikTok/Screenshot/Sarahmcolwill, Facebook/Screenshot/Sarah Maddever Colwill

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