Chikungunya-Virus: Immer mehr Infektionen, was hilft?
Von Ute Wessels
München - In Bayern ist dem Gesundheitsministerium zufolge die Zahl der Erkrankungen durch eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus deutlich gestiegen.
Alles in Kürze
- Chikungunya-Virus: Zahl der Erkrankungen in Bayern gestiegen
- 24 Fälle in diesem Jahr, 5 im Vorjahr gemeldet
- Virus wird von Asiatischer Tigermücke übertragen
- Impfstoffe zugelassen, Schutzimpfung ab 12 Jahren empfohlen
- Asiatische Tigermücke breitet sich auch in Deutschland aus

In diesem Jahr seien dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit (LGL) bislang 24 Fälle der tropischen Infektionskrankheit gemeldet worden (Stand 4. August 2025), sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (39, CSU). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es lediglich 5 Fälle gewesen. Das Virus wird unter anderem von der Asiatischen Tigermücke übertragen.
Das Virus könne hohes Fieber und heftige Glieder- und Muskelschmerzen verursachen, sagte Gerlach. In seltenen Fällen seien schwere Verläufe möglich. Besonders gefährdet seien Säuglinge innerhalb des ersten Lebensjahres, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen.
Der Ministerin zufolge sind zwei Impfstoffe zugelassen. Empfohlen werde die Schutzimpfung von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) für Reisende in Risikogebiete ab einem Alter von zwölf Jahren. Wichtig sei zudem ein konsequenter Mückenschutz.
Bislang seien alle gemeldeten Chikungunya-Infektionen in Deutschland durch Infektionen im Reiseland erfolgt und nicht über einen Mückenstich hierzulande, betonte die Ministerin.
Tigermücke bereitet sich in Deutschland aus

Allerdings sei grundsätzlich eine Übertragung in Deutschland denkbar. "Denn die Asiatische Tigermücke breitet sich auch bei uns aus." Bundesweit seien im vergangenen Jahr 42 Infektionsfälle gemeldet worden, hieß es.
Chikungunya kommt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor und wird von Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, zu denen auch die Asiatische Tigermücke und die Gelbfiebermücke zählen. Beide Arten können zudem Viren wie Dengue, Zika und Gelbfieber auf den Menschen übertragen.
In Frankreich und Italien sind nach Ministeriumsangaben Virus-Übertragungen durch Tigermücken vor Ort bereits bekannt.
Die Tigermücke komme beispielsweise über Autos und Lkws aus dem Süden ins Land.
Titelfoto: Bildmontage: Katharina Kausche/dpa, Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa