Studie warnt: Billig-Medikamente können gefährlich sein
USA - Ein großer Teil der weltweiten Arzneimittelversorgung beruht auf günstigen Medikamenten, die immer öfter in Schwellenländern produziert werden. Welche Auswirkungen das auf die Qualität haben kann, zeigte jetzt eine Studie.

Die Studie wurde am Donnerstag in der Fachzeitschrift Production and Operations Management veröffentlicht. Sie stammt von verschiedenen Wissenschaftlern aus den USA und warnt vor bestimmten billigen Medikamenten - auch Generika genannt.
Bei Generika handelt es sich um Wirkstoffe, deren Patentschutz abgelaufen ist. Diese sind dann nicht mehr nur als Markenmedikament zu haben, sondern auch als entsprechende Billigvariante.
Damit tragen sie wesentlich zur weltweiten Gesundheitsversorgung, vor allem in ärmeren Ländern, bei.
Innerhalb der vergangenen Jahre hat sich die Produktion dieser Arzneimittel immer mehr in Schwellenländer wie beispielsweise Indien verlagert.
Welche Auswirkung hat das Herstellungsland auf die Qualität?

Die Analyse zeigt: Generika aus Indien weisen eine deutlich höhere Anzahl schwerwiegender Nebenwirkungen auf. Die Wahrscheinlichkeit für solche unerwünschten Effekte war bei indischen Produkten teils mehr als 50 Prozent höher als bei vergleichbaren Mitteln aus den USA.
Dabei wird allerdings auch betont, dass nicht alle Medikamente aus Indien schlecht sind, die Qualität variiere je nach Betrieb erheblich.
Besonders betroffen waren ältere Medikamente, die bereits seit Jahren auf dem Markt sind. Laut den Forschern könnte dies mit aggressiven Maßnahmen zur Kostensenkung zusammenhängen, die in vielen Fällen die Qualität der Medikamente beeinträchtigen.
Auch bei den Kontrollen der Produktionsstätten gibt es massive Unterschiede. Während die Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit in den USA (FDA) unangekündigte Inspektionen durchführt, wissen Hersteller in Indien oft schon Monate vor einer Kontrolle Bescheid
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