Geisterdorf am Tagebau Hambach soll wieder zum Leben erwachen!

Merzenich - Das vor dem Abbaggern für die Braunkohle gerettete, leer stehende Dorf Morschenich im Kreis Düren am Tagebau Hambach soll wiederbelebt werden.

Der Ort Morschenich im Kreis Düren sollte ursprünglich abgebaggert werden. Alle Häuser sind längst verlassen.
Der Ort Morschenich im Kreis Düren sollte ursprünglich abgebaggert werden. Alle Häuser sind längst verlassen.  © Marius Becker/dpa

Eine entsprechende Vereinbarung schlossen am Donnerstag das Land Nordrhein-Westfalen, die Gemeinde Merzenich sowie die RWE Power AG.

"Morschenich-Alt ist das erste von insgesamt sechs früheren Braunkohle-Dörfern, das im Rahmen des vorzeitigen Kohleausstiegs 2030 wiederbelebt wird", teilte das NRW-Bauministerium mit.

Das Dorf gehört zur Gemeinde Merzenich im Kreis Düren. In dem weitgehend verlassenen Ort gehören fast alle Häuser der RWE Power AG. Die Gemeinde soll nun zurückkaufen können. Die übrigen fünf Dörfer liegen am Tagebau Garzweiler auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz.

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"Aus dem Investitionsgesetz Kohleregion werden für den Grunderwerb durch Merzenich und die umfassende Sanierung und Entwicklung des Ortes rund 90 Millionen Euro bereitgestellt werden", sagte Bauministerin Ina Scharrenbach (47, CDU) laut einer Mitteilung.

Morschenich solle der erste Zukunftsort im Strukturwandel Rheinisches Revier werden. Ihr Ministerium ist dafür zuständig, die Dörfer, die vom Bergbau nicht mehr erfasst werden, zu revitalisieren.

Ursprünglich sollte das Dorf mit 140 Häusern abgebaggert werden. Fast alle früheren Bewohner sind schon nach Morschenich-Neu umgesiedelt. Der alte Ort soll künftig "Bürgewald" heißen.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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