Kommen harte Sanktionen beim Bürgergeld und das Ende der Rente mit 63?

Berlin - Die SPD-Politiker Lars Klingbeil (46) und Kevin Kühnert (34) haben mit scharfer Kritik auf Forderungen der FDP nach tiefen Einschnitten bei der Sozialpolitik reagiert.

Lars Klingbeil (46, l.) und Kevin Kühnert (34, beide SPD) kritisieren die FDP-Vorschläge für Sozialkürzungen scharf.
Lars Klingbeil (46, l.) und Kevin Kühnert (34, beide SPD) kritisieren die FDP-Vorschläge für Sozialkürzungen scharf.  © Michael Kappeler/dpa

"Es ist richtig, dass wir etwas tun müssen, um die Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze hier im Land zu sichern und neue zu schaffen", sagte SPD-Chef Klingbeil der "Bild"-Zeitung vom Montag. "Wenn die FDP aber glaubt, dass es der Wirtschaft besser geht, wenn es Handwerkern, Krankenschwestern oder Erzieherinnen schlechter geht, dann irrt sie gewaltig."

In einer Beschlussvorlage des Parteipräsidiums der FDP, die der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag vorlag, sprechen die Liberalen sich etwa für harte Sanktionen für Bürgergeldempfänger und ein Ende der Rente mit 63 aus.

Staatliche Förderungen für Wind- und Solarenergieanlagen sollten demnach abgeschafft und das Lieferkettengesetz ausgesetzt werden.

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"Wir lassen nicht zu, dass Politik auf dem Rücken derjenigen gemacht wird, die hart arbeiten und das Land am Laufen halten", sagte Klingbeil weiter.

"Wer 45 Jahre lang in Krankenhäusern, Kitas oder auf dem Bau für unser Land schuftet, hat ein Recht auf eine abschlagsfreie Rente. Das bleibt."

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Wie viel Rente bleibt den Deutschen nach einem langen Arbeitsleben wirklich?  © Marijan Murat/dpa

Kühnert schließt sich Kritik von Klingbeil an

Auch Klingbeils Parteifreund, der SPD-Generalsekretär Kühnert, wies die Vorschläge der FDP für Sozialkürzungen scharf zurück. "Nun ist die Katze also aus dem Sack: Das Wirtschaftswende-Konzept von Christian Lindner (45) besteht vor allem aus der Beschimpfung von Arbeitnehmern", sagte er dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe).

Die Vorschläge offenbarten einen "zynischen Blick auf unsere Mitmenschen", sagte Kühnert weiter.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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