Sachsens DGB-Chef rechnet mit Bürgergeld-"Legende" ab

Dresden - Die Debatte ums Bürgergeld läuft aus dem Ruder. Politiker wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) behaupten immer wieder, Leistung würde sich dadurch nicht mehr lohnen. Eine Studie will nun das Gegenteil belegen.

Eine neue Studie widerlegt Aussagen von Michael Kretschmer (50, CDU).
Eine neue Studie widerlegt Aussagen von Michael Kretschmer (50, CDU).  © Holm Helis

Vollzeitbeschäftigte (im Schnitt 38,2 Stunden pro Woche) mit Mindestlohn (aktuell 12,82 Euro pro Stunde) haben einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge deutlich mehr Geld zur Verfügung als Bürgergeldbezieher.

Das gelte für Alleinstehende, Alleinerziehende und Paare mit Kindern. Und zwar in ganz Deutschland.

Beispiel: Ein Alleinstehender kommt mit Mindestlohn auf 1546 Euro netto. Zusammen mit dem Anspruch auf 26 Euro Wohngeld ergebe sich ein verfügbares Einkommen von 1572 Euro.

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Im Bürgergeld bekäme er 563 Euro Regelsatz und bei gleicher Miete 451,73 Euro für die Unterkunft. Zusammen sind das 557 Euro weniger als im Mindestjob.

Markus Schlimbach, Sachsen-Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Markus Schlimbach, Sachsen-Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes  © picture alliance/dpa

DGB-Chef räumt mit Bürgergeld-"Legende" auf

Der DGB Sachsen hat es auf den Freistaat heruntergerechnet. Eine vierköpfige Familie hat demnach im Schnitt 687 Euro mehr als ihr bürgergeldbeziehendes Pendant.

"Das Ausruhen im Bürgergeld, weil Arbeit sich nicht lohnt, gehört eindeutig ins Reich der Märchen und Legenden", so DGB-Chef Markus Schlimbach.

Titelfoto: Holm Helis, picture alliance/dpa

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