Besessen von der virtuellen Welt: Facebook-Chef will nur noch über das Metaverse reden

Menlo Park (USA) - Ist Mark Zuckerberg (37) verrückt geworden? Der Facebook-Erfinder und Chef des Meta-Konzerns soll seine Angestellten mit seiner überschwänglichen Begeisterung für das Metaverse langsam in den Wahnsinn treiben.

Der Facebook-Konzern, der sich 2021 den Namen Meta gab, will mit dem Metaversum die Kommunikationsplattform der Zukunft entwickeln.
Der Facebook-Konzern, der sich 2021 den Namen Meta gab, will mit dem Metaversum die Kommunikationsplattform der Zukunft entwickeln.  © -/Meta/dpa

Wie Business Insider berichtet, sei Zuckerberg geradezu besessen vom Metaversum. Glaubt man Aussagen von mehreren Angestellten und Ex-Mitarbeitern, will der Meta-Chef über nichts anderes mehr reden.

Zuckerberg soll sogar jede Abteilung bei Meta dazu aufgerufen haben, "Metaverse-spezifische" Teams zu bilden. Mitarbeiter, die zuvor noch nie etwas mit digitalen Welten zu tun hatten, sollen sich plötzlich mit Metaverse befassen.

Ein betriebsinternes "Playbook" soll als Leitfaden für alle Angestellten dienen, damit diese auch wissen, worum es geht.

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Genau dieses "Worum geht es eigentlich?" ist jedoch die große Frage. Bis heute hat noch keiner eine glasklare Vorstellung davon, was das Metaverse eigentlich in Zukunft sein soll und welche Vorteile es den Menschen bieten möchte.

Das Metaversum ist im Wesentlichen eine konsistente digitale Welt, mit der durch VR-Anbindung eine erweiterte virtuelle und physische Realität entstehen soll - quasi eine technisch weiterentwickelte Form der virtuellen Welt von "Second Life", die bereits im Jahr 2003 an den Start ging.

Arbeit am Metaverse wird laut Zuckerberg mindestens 10 Jahre benötigen

Meta-CEO Mark Zuckerberg (37) stellt seinen virtuellen Avatar für das Metaverse vor.
Meta-CEO Mark Zuckerberg (37) stellt seinen virtuellen Avatar für das Metaverse vor.  © Screenshot YouTube/Meta

Im Metaverse hat jeder Nutzer seinen eigenen Avatar, mit dem er das digitale Universum mitgestalten sowie dort leben, arbeiten, feiern und lernen kann.

Was für die einen nach gruseliger Science-Fiction-Dystopie klingt, ist für die anderen ein wahr gewordener Traum. Und so sieht sich auch Meta einer Herausforderung gegenüber, die die Belegschaft des Konzerns in Gegner und Unterstützer spalten könnte.

Mark Zuckerberg ist sich bewusst, dass die Erschaffung des Metaverse ein langfristiges Projekt ist, welches frühestens in zehn Jahren abgeschlossen sein wird. Für ihn markiert das virtuelle Universum die Zukunft des Internets.

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Mitarbeiter von Facebook und Co. beklagen jedoch, dass es bislang "keine kohärente Strategie" gebe und man deshalb nicht wisse, woran genau man eigentlich arbeiten soll. Ein hochrangiger Angestellter habe deshalb das Unternehmen bereits verlassen.

Dass der Meta-Konzern in einer Art Identitätskrise feststecken könnte, zeigt sich daran, dass einige Mitarbeiter die aktuelle Situation bereits mit der von Yahoo verglichen haben sollen. Der Dienst samt eigener Suchmaschine blieb im Laufe der letzten Jahre immer weiter hinter der Konkurrenz zurück.

Meta dürfte so schnell allerdings nicht dasselbe Schicksal ereilen - denn zu dem Dachkonzern gehören neben Facebook noch weitere populäre und erfolgreiche Marken wie Instagram und WhatsApp.

Titelfoto: Screenshot YouTube/Meta

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