Facebook, Instagram und Co.: Warum sich jetzt alle über KI-Stiefmütter aufregen!

Menlo Park (USA) - Auf Facebook und Instagram wurden haufenweise explizite Werbeanzeigen mit KI-generierten Frauen aufgedeckt.

Auf den Plattformen des Meta-Konzerns verbreiten sich Tausende Werbeanzeigen mit künstlich generierten Frauen. (Symbolbild)
Auf den Plattformen des Meta-Konzerns verbreiten sich Tausende Werbeanzeigen mit künstlich generierten Frauen. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

"Die Online-Werbebibliothek von Meta offenbart, dass das Unternehmen Tausende von Anzeigen für KI-generierte NSFW-Begleiterinnen- oder Freundinnen-Apps auf Facebook, Instagram und Messenger anbietet", heißt es in einem Bericht des US-Magazins Wired.

Von insgesamt 3000 entdeckten Anzeigen allein im April seien 1100 als unpassende Inhalte markiert gewesen. Die dafür verantwortlichen Anbieter würden sich im Internet verschleiern.

Die darin gezeigten virtuellen Frauen würden überraschend real wirken und stets "stereotypisch pornografisch" dargestellt werden. Mit den von einer künstlichen Intelligenz erschaffenen Abbildern bewerbe man vor allem sogenannte "Chatbots", in denen die Kunden beispielsweise mit einer "KI-Stiefmutter" zur Selbstbefriedigung texten können.

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Solche KI-Anzeigen hätten sich derart schnell verbreitet, dass inzwischen selbst die "realen" Frauen aus der Erotik-Branche darüber klagen. "Wenn ich als Sexarbeiterin etwas sagen würde wie 'Ich werde alles für dich tun, ich werde dich in einer Minute kommen lassen', würde ich sofort gelöscht werden", erklärte etwa Gemma Rose von einer britischen Stripperinnen-Organisation gegenüber dem Magazin.

Da diese expliziten Inhalte laut den Facebook-Richtlinien verboten sind, bei den KI-generierten Anzeigen jedoch geduldet würden, werfen die Kritiker dem Konzern Meta eine Doppelmoral vor.

Die expliziten Werbeanzeigen locken mögliche Kunden mit erotischen Bildern oder Chats. (Symbolbild)
Die expliziten Werbeanzeigen locken mögliche Kunden mit erotischen Bildern oder Chats. (Symbolbild)  © 123RF/subbotina

Auch Meta selbst reagierte gegenüber Wired und erklärte, dass man stets daran arbeite, die eigenen "Systeme" zu verbessern, um "Anzeigen und Verhalten zu erkennen, die gegen unsere Richtlinien verstoßen".

Titelfoto: Bildmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, 123rf/subbotina

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