Nach weltweitem Twitter-Ausfall: Ex-CEO und Gründer stichelt gegen Elon Musk

San Fransisco (USA) - Der beliebte Kurznachrichtendienst Twitter funktionierte aufgrund versehentlich gelöschter Daten am vergangenen Mittwoch länger als eine Stunde nicht. Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey (46) nahm das als Anlass, um gegen Elon Musk (51) zu sticheln. Denn früher sollen User auf Twitter darüber geredet haben, wenn andere Social-Media-Dienste ausfielen.

Jack Dorsey (46) widmet sich derzeit mehr dem dezentralen Social-Media-Netzwerk "Nostr", doch Twitter scheint ihm noch immer am Herzen zu liegen.
Jack Dorsey (46) widmet sich derzeit mehr dem dezentralen Social-Media-Netzwerk "Nostr", doch Twitter scheint ihm noch immer am Herzen zu liegen.  © Marco BELLO/AFP

Etwa 90 Minuten lang konnten User nicht twittern und waren immer wieder mit fehlerhaften Warnmeldungen konfrontiert, so das US-Magazin "Insider".

"Sie haben das Tageslimit für das Senden von Tweets überschritten", hieß es fälschlicherweise in den Meldungen, welche Nutzer vom posten abhielten.

Ein Mitarbeiter soll wohl versehentlich Daten gelöscht haben. Er konnte den Fehler nicht mehr beheben, weil er zwischenzeitlich vom Stellenabbau nach Musks Twitter-Übernahme betroffen war und gekündigt wurde. Das rächte sich vergangenen Mittwoch.

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Es war der bisher größte Twitter-Ausfall seit Beginn der Regentschaft von Elon Musk und bot nicht nur unzufriedenen Nutzern Nährboden für kritische Äußerungen.

"Früher gingen die Leute zu Twitter, um darüber zu sprechen, wenn irgendetwas schiefging. Jetzt seht mal", postete Jack Dorsey im dezentralen Social-Media-Netzwerk "Nostr", welches ebenfalls ein Kurznachrichtendienst ist.

Bis 2021 war der 46-Jährige selbst CEO bei Twitter und verließ das Unternehmen im Mai 2022.

Vor knapp nicht einmal einem Jahr lobte Dorsey seinen Nachfolger noch in den Himmel

Werdegang von Twitter nach Verkauf wohl doch nicht wie erhofft

Elon Musk (51) macht sich nicht nur bei Fans und Twitter-Usern unbeliebt. Dabei glaubte sein Vorgänger einst an ihn.
Elon Musk (51) macht sich nicht nur bei Fans und Twitter-Usern unbeliebt. Dabei glaubte sein Vorgänger einst an ihn.  © Susan Walsh/AP/dpa

Der Twitter-Mitbegründer antwortete auch auf einen User, der witzelte, dass Musks Kontroversen mehr als jeder andere dazu beigetragen hätten, "Nostr" zu fördern, und meinte nur: "Danke, Elon!"

Dabei hatte Dorsey einst nur Lob für den Tesla-CEO übrig. Noch im vergangenen April, twitterte er über den Tesla-Chef: "Elon ist die einzigartige Lösung, der ich vertraue. Ich vertraue seiner Mission, das Licht des Bewusstseins zu erweitern."

Ganz wird das Schicksal seines einstigen Start-ups sicher nicht an Dorsey vorbeigehen, immerhin hat dieser noch Firmenanteile von 2,4 Prozent behalten - trotz Twitter-Verkauf an Elon Musk.

Titelfoto: Bildmontage: Marco BELLO/AFP, Susan Walsh/AP/dpa

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