"Ich spüre nur einen Bruchteil ihres Leids": Hungerstreik im Harz für Gaza-Hilfe
Halberstadt - Wegen des Krieges werden Hilfsgüter-Lieferungen nach Gaza blockiert. Nun essen auch zwei Bewohner im Harz nichts mehr.
Alles in Kürze
- Asma Kilani macht Hungerstreik für Gaza-Hilfe.
- Hans-Jürgen Scholz schließt sich an.
- Forderung: Aufhebung der Hilfsgüter-Blockade.
- Solidarität mit leidenden Frauen und Kindern.
- Mehrere Personen im Harz beteiligen sich.

Seit fast zwei Wochen macht Asma Kilani aus Veltheim einen Hungerstreik. Ihre Forderung: dass die Hilfsgüter-Blockade aufgehoben wird, wie die Volksstimme berichtet.
Mit ihrem Streik möchte die zweifache Mutter Solidarität mit den leidenden Frauen und Kindern in Gaza zeigen. Sie habe bereits demonstriert, mit Politikern gesprochen und Spendenaktionen gestartet, doch ein Erfolg blieb aus.
"Jeden Tag sterben dort Kinder an Hunger und an Bomben. Ich habe mich entschieden, ich schweige nicht. Ich hungere mit", so Kilani in dem Bericht. "Ich spüre nur einen Bruchteil ihres Leids."
Nun hat sich ihr auch ein Rentner aus Halberstadt angeschlossen. "Niemand darf gleichgültig sein. Es geht hier um Menschlichkeit", sagte der 81-jährige Hans-Jürgen Scholz gegenüber der Volksstimme.
Was in Gaza geschehe, könne er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Sogar mit seiner Hausärztin habe er gesprochen: Diese habe ihm erlaubt, den Hungerstreik eine Woche lang mitzumachen.
Dass Hans-Jürgen Scholz in ihre Fußstapfen tritt, gebe Asma Kilani die Kraft, um weiterzumachen.
Sie sind nicht die Ersten aus der Region, die diesen radikalen Schritt gegangen sind, um auf das Leid im Gazastreifen aufmerksam zu machen: Bereits Anfang des Monats ging der 79-jährige Braunschweiger Helmut Käss in Hungerstreik.
Der Ex-Hausarzt fordert eine Gesinnungsänderung bei der deutschen, US-amerikanischen und israelischen Regierung, wie die Braunschweiger Zeitung berichtete.
Titelfoto: Omar Al-Qattaa/AFP