Israel-Krieg: Chamenei lehnt Forderung nach Kapitulation ab und warnt USA

Israel - Israels Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran aus der Luft angegriffen.

Israelis mussten sich auch in der vergangenen Nacht wieder in Schutzräume begeben.  © Baz Ratner/AP/dpa

Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des 18. Bezirks im Südwesten der Millionenmetropole aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Die Luftwaffe werde militärische Einrichtung in dem Gebiet angreifen, hieß es in dem Aufruf.

Kurz zuvor hatte der Iran seinen Erzfeind Israel mit zwei Raketensalven innerhalb von weniger als einer Stunde angegriffen. Die Attacken hätten Luftwaffenstützpunkten gegolten, von denen Attacken auf den Iran gestartet worden seien, teilten die iranischen Revolutionsgarden - die Elitestreitmacht der Islamischen Republik - laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna mit.

Berichte über Opfer der jüngsten Angriffe auf beiden Seiten gab es zunächst nicht. Seit Freitag wurden bei den Angriffen im Iran über 200 Menschen getötet. In Israel kamen bislang 24 Menschen ums Leben.

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18. Juni, 14 Uhr: Russland warnt USA vor direkten Angriffen auf Iran

Das russische Außenministerium hat die USA vor einem direkten Eingreifen an der Seite Israels im Krieg gegen den Iran gewarnt.

"Das wäre ein die gesamte Lage radikal destabilisierender Schritt", sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow (64) auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Selbst Spekulationen in diese Richtung seien sehr gefährlich, sagte der Diplomat.

Zuletzt hatte Moskau bereits Israel scharf für dessen Angriffe auf den eigenen strategischen Partner Iran verurteilt und der israelischen Führung vorgeworfen, die Welt in Richtung einer nuklearen Katastrophe zu treiben.

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Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow (64). (Archivbild)  © Richard Drew/AP/dpa

18. Juni, 13.35 Uhr: Chamenei lehnt Forderung nach Kapitulation ab

Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei (86) hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump (79) nach einer bedingungslosen Kapitulation laut Staatsmedien zurückgewiesen.

"Das iranische Volk ist entschlossen und wird sowohl gegen einen auferzwungenen Krieg als auch gegen einen auferzwungenen Frieden Widerstand leisten", sagte Chamenei einer im Fernsehen verlesenen Ansprache zufolge.

Die USA warnte er eindringlich vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt. Das werde "irreparablen Schaden" hervorrufen, so das iranische Staatsoberhaupt.

18. Juni, 12.26 Uhr: Mehr als 1100 Ziele im Iran angegriffen

Israels Armee hat seit Beginn ihrer Offensive nach eigenen Angaben mehr als 1100 Ziele im Iran attackiert.

Die Luftwaffe habe seit Freitag Hunderte Angriffe geflogen, sagte Armeesprecher Effie Defrin. "Wir agieren systematisch, um die nukleare Bedrohung zu neutralisieren." Defrin fügte hinzu, die Angriffe hätten auch einen "bedeutenden Schaden" an der Infrastruktur ballistischer Raketen angerichtet.

18. Juni, 12.03 Uhr: Israel räumt Abschuss einer seiner Drohnen über dem Iran ein

Die israelische Armee hat mit eher ungewöhnlicher Offenheit den Abschuss einer ihrer Drohnen durch die iranische Luftabwehr bestätigt.

"Während eines Einsatzes wurde eine Boden-Luft-Rakete auf eine Drohne der israelischen Luftwaffe abgefeuert. Die Drohne stürzte im Iran ab", teilte die Armee mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der israelischen Luftangriffe am vergangenen Freitag, dass die Armee den Abschuss einer ihrer Drohnen bestätigt.

18. Juni, 10.46 Uhr: Atmosphäre in Teheran angespannt

Die Atmosphäre in der iranischen Hauptstadt Teheran ist am sechsten Tag des Kriegs mit Israel nach Angaben von Augenzeugen angespannt.

Zwar sind Autobahnen und Landstraßen inzwischen wieder etwas leerer - viele Einwohner hatten versucht, die Millionenmetropole zu verlassen - doch es gibt noch immer lange Schlangen an Tankstellen. Menschen übernachten demnach sogar in ihren Autos, um ihren Platz in der Schlange nicht zu verlieren.

Das Leben in Teheran steht unterdessen weitgehend still. Geschäfte bleiben geschlossen. Banken sind zwar geöffnet, können aber kein Bargeld auszahlen, so ein dpa-Reporter vor Ort.

Vereinzelt kommt es demnach auch zu Protestaufrufen gegen die Regierung. Die Bewohner größerer Wohnblöcke gehen nach israelischen Bombardements oft auf die Dächer, um zu sehen, wo sich die Einschläge ereigneten. Dann erschallen immer wieder Rufe wie "Marg bar Chamenei" (Tod dem Revolutionsführer Ali Chamenei). Beim Eintreffen von Sicherheitskräften ziehen sich die Menschen schnell nach solchen "Dachprotesten" in ihre Wohnungen zurück.

Die Atmosphäre in der iranischen Hauptstadt Teheran ist angespannt. (Symbolbild)  © Uncredited/Iranian Red Crescent Society/dpa

18. Juni, 8.45 Uhr: Fabriken für Zentrifugen und Waffen im Iran angegriffen

Bei neuerlichen Luftangriffen im Iran hat das israelische Militär eigenen Angaben nach in der Nacht eine Produktionsstätte für Zentrifugen und mehrere Waffenfabriken ins Visier genommen.

Zum Ausmaß der Schäden in der Gegend von Teheran machte die Armee zunächst keine Angaben. Mehr als 50 Kampfjets seien im Einsatz gewesen, hieß es.

Die angegriffene Fertigungsanlage für Zentrifugen in Teheran diente der iranischen Führung nach israelischer Darstellung, den Umfang und die Geschwindigkeit seiner Urananreicherung für die Entwicklung von Atomwaffen auszuweiten.

18. Juni, 6.15 Uhr: Irans oberster Führer Chamenei droht Israel

Inmitten der eskalierenden Lage im Nahen Osten hat Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei (86) erneut Israel gedroht.

"Wir müssen dem zionistischen Terror-Regime eine starke Antwort geben", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X. "Wir werden gegenüber den Zionisten keine Gnade walten lassen."

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei (86). (Archivbild)  © Uncredited/Office of the Iranian Supreme Leader/dpa

18. Juni, 6.04 Uhr: Israelische Streitkräfte fliegen Angriffe auf Teheran

Israels Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran aus der Luft angegriffen.

Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des 18. Bezirks im Südwesten der Millionenmetropole aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Die Luftwaffe werde militärische Einrichtung in dem Gebiet angreifen, hieß es in dem Aufruf.

18. Juni, 6.02 Uhr: Israels Militär meldet neue Raketenangriffe aus dem Iran

Die iranischen Streitkräfte haben nach israelischen Angaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert.

Die zwei Angriffswellen innerhalb von weniger als einer Stunde lösten in mehreren Teilen des Landes Luftalarm aus, wie das israelische Militär mitteilte. Die Streitkräfte versuchten demnach, die Raketen abzufangen.

In der Nacht auf Mittwoch feuerte der Iran erneut Raketen auf Israel. Hier fängt der Iron Dome mehrere Geschosse über Tel Aviv ab.  © Leo Correa/AP/dpa

17. Juni, 22.18 Uhr: Donald Trump hat mit Team für nationale Sicherheit beraten

US-Präsident Donald Trump ist inmitten des Kriegs zwischen Israel und dem Iran mit seinem Team für nationale Sicherheit zusammengekommen.

Aus dem Weißen Haus hieß es nach Ende des Treffens, die Beratungen im "Situation Room", dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, hätten knapp anderthalb Stunden gedauert.

Für den weiteren Verlauf des Kriegs zwischen Iran und Israel gilt es als entscheidend, wie sich die USA verhalten werden. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung.

Bislang betonte die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige. Falls sich die USA entscheiden würden, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue dramatische Eskalationsstufe erreicht.

US-Präsident Donald Trump hat sich mit seinen Experten darüber beraten, wie sich die USA im andauernden Konflikt zwischen Israel und dem Iran verhalten werden.  © Alex Brandon/AP/dpa

17. Juni, 20.50 Uhr: Menschen sollen Tel Aviv und Haifa verlassen

Der Generalstabschef der iranischen Streitkräfte hat Menschen zum Verlassen der Großstädte Tel Aviv und Haifa aufgefordert.

Die Bewohner seien angehalten, "diese Gebiete zu verlassen, um ihr Leben zu retten", sagte Abdolrahim Mussawi laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars. Es stünden "Strafaktionen" bevor. Aus Israel wurde der Aufruf zunächst nicht kommentiert.

Nach der Evakuierungsaufforderung des US-Präsidenten für Teheran ruft jetzt der Iran dazu auf, die Städte Haifa und Tel Aviv zu verlassen.  © Oded Balilty/AP/dpa

17. Juni, 19.51 Uhr: Donald Trump beruft Nationalen Sicherheitsrat für Dienstag ein

US-Präsident Donald Trump beruft zu dem Konflikt zwischen Israel und Iran den Nationalen Sicherheitsrat ein.

Das Gremium werde noch am Dienstag zusammentreten, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, der nicht namentlich genannt werden wollte. Trump hatte den Ton gegenüber dem Iran zuvor verschärft und damit Spekulationen über ein mögliches Eingreifen der USA angeheizt.

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