Israel-Krieg: Auswärtiges Amt fordert zu Ausreise aus dem Libanon auf

Tel Aviv/Gaza - Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen.

Menschen suchen nach einer schweren Explosion in einer Wohnung nach Überlebenden.
Menschen suchen nach einer schweren Explosion in einer Wohnung nach Überlebenden.  © Hassan Ammar/AP/dpa

Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Plattform X.

"Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschließen", hieß es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.

Am Dienstagabend war der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einer Explosion ums Leben gekommen. Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod und kündigte Vergeltung an.

Grausame Propaganda: Hamas veröffentlicht Geisel-Video
Israel Krieg Grausame Propaganda: Hamas veröffentlicht Geisel-Video

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Israel findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

3. Januar, 21.16 Uhr: Sicherheitsbeamter: Hamas-Vizechef al-Aruri von israelischen Lenkraketen getötet

Der Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri ist nach Angaben eines hochrangigen libanesischen Sicherheitsbeamten durch ferngeleitete israelische Raketen getötet worden - und nicht durch eine Drohne.

Diese seien "von einem israelischen Kampfflugzeug abgefeuert" worden, informierte der Beamte über die vorläufigen Ermittlungen.

Zudem habe die libanesische Armee vor Ort gefundene Raketenteile als identisch mit denen identifiziert, die Israel auf Ziele im Südlibanon abgefeuert habe.

Außerdem spreche das beträchtliche Gewicht der Raketen von "hundert Kilogramm" für einen israelischen Raketenangriff. Von den sechs Raketen schlugen nach Angaben des Beamten vier an dem Aufenthaltsort von al-Aruri ein.

Libanesische Forensiker sammeln Beweise, einen Tag nachdem der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, bei einer Explosion ums Leben gekommen ist.
Libanesische Forensiker sammeln Beweise, einen Tag nachdem der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, bei einer Explosion ums Leben gekommen ist.  © Marwan Naamnai/dpa

3. Januar, 21.05 Uhr: Hisbollah-Chef warnt Israel: Haben keine Angst vor Krieg

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israel nach dem Tod eines ranghohen Hamasvertreters im Libanon vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland gewarnt.

"Wer über einen Krieg mit uns nachdenkt, wird es bereuen", sagte der Generalsekretär der Schiitorganisation am Mittwoch. "Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten", sagte Nasrallah.

"Die Ermordung Al-Aruris ist ein gefährliches Verbrechen, das nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben wird", betonte der 63-Jährige. "Wir haben keine Angst vor dem Krieg und wir zögern nicht."

3. Januar, 19.29 Uhr: Auswärtiges Amt fordert zu rascher Ausreise aus dem Libanon auf

Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen.

Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Plattform X.

"Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschließen", hieß es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.

3. Januar, 19.08 Uhr: Hisbollah-Chef: Tötung von Hamas-Anführer war israelischer Angriff

Der Generalsekretär der Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, hat Israel für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri verantwortlich gemacht.

Er sprach am Mittwoch in einer Rede von einem "eklatanten israelischen Angriff" auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Israel hat versucht, durch die Ermordung von Al-Aruri ein Siegesbild zu vermitteln", sagte Nasrallah.

Der 63-Jährige kündigte an, sich am Freitag erneut an die Öffentlichkeit wenden zu wollen. "Bestimmte aktuelle Themen werde ich am Freitag statt heute Abend besprechen", sagte er.

Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah (63) grüßte seine Anhänger am Mittwoch während einer Videoübertragung.
Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah (63) grüßte seine Anhänger am Mittwoch während einer Videoübertragung.  © Hassan Ammar/AP/dpa

3. Januar, 19.03 Uhr: Militär: Geisel während eines israelischen Befreiungsversuchs getötet

Ein 25-jähriger Israeli ist im vergangenen Monat im Gazastreifen während des Befreiungsversuchs einer israelischen Spezialeinheit getötet worden.

Einem Medienbericht zufolge wurde die Familie des jungen Mannes, der am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden war, über die Todesumstände informiert. Laut Israels Armee blieb unklar, ob er von Entführern oder durch Beschuss israelischer Truppen getötet wurde.

Im vergangenen Monat war der Student bereits für tot erklärt worden. Seine Großmutter und sein Bruder waren ebenfalls ermordet worden. Die Kassam-Brigaden, als ein Arm der Hamas, veröffentlichten im Dezember ein Video, auf dem der 25-Jährige zunächst lebend, später tot zu sehen war.

Vermummte Männer der Kassam-Brigaden, einer militärischen Unterorganisation der Hamas.
Vermummte Männer der Kassam-Brigaden, einer militärischen Unterorganisation der Hamas.  © Wissam Nassar/dpa

3. Januar, 15.35 Uhr: Nach Tötung Al-Aruris: Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut hat es am Mittwoch wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze gegeben.

Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, und kündigte Vergeltung an.

Israels Armee registrierte eigenen Angaben mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland, die israelischen Zielen gegolten hätten. Das Militär griff demnach als Reaktion die Orte des Beschusses an.

Blick auf ein Gebäude in Beirut, in dem sich einen Tag zuvor eine Explosion in einem Büro der Hamas ereignet hat.
Blick auf ein Gebäude in Beirut, in dem sich einen Tag zuvor eine Explosion in einem Büro der Hamas ereignet hat.  © Marwan Naamnai/dpa

3. Januar, 14.22 Uhr: Mossad-Chef weist auf Beteiligung an Tötung Al-Aruris hin

Nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon hat Mossad-Chef David Barnea einem Bericht zufolge auf eine Beteiligung Israels hingewiesen.

Jede arabische Mutter werde wissen, dass, wenn ihr Sohn an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen sei, sein Blut an seinem eigenen Kopf sein werde, zitierten israelische Zeitungen Barneas Worte auf der Beerdigung des früheren Mossad-Chefs Zvi Zamir am Mittwoch.

Die "Jerusalem Post" sah darin einen "deutlichen Hinweis" auf eine israelische Beteiligung an einer gezielten Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, in Beirut. Barnea erwähnte ihn demnach aber nicht namentlich. Israel hat sich öffentlich nicht zu dem Vorfall geäußert.

3. Januar, 12.51 Uhr: Schifa-Krankenhaus wurde laut US-Geheimdiensten von Hamas genutzt

Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad haben nach Einschätzung der US-Geheimdienste das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza als Kommandozentrale für den Kampf gegen israelische Truppen genutzt.

In und unter dem Gebäudekomplex seien zudem Waffen gelagert und zeitweise auch einige Geiseln festgehalten worden, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf kürzlich freigegebene Geheimdienstinformationen.

Israelische Soldaten zeigen den Medien einen unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde.
Israelische Soldaten zeigen den Medien einen unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde.  © Victor R. Caivano/AP/dpa

3. Januar, 12.17 Uhr: USA hatten fünf Millionen US-Dollar Kopfgeld auf Al-Aruri ausgesetzt

Die USA hatten auf den in Beirut getöteten Hamas-Vize Saleh al-Aruri ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar (4,5 Mio Euro) ausgesetzt.

Eine Belohnung bis zu dieser Höhe versprach das US-Außenministerium für Hinweise zu Al-Aruri, dem stellvertretenden Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas. Die USA stufen Hamas wie die EU als Terrororganisation ein. Schon 2015 hatten die USA Al-Aruri als weltweit tätigen Terroristen designiert.

Die USA hatten bereits ein Kopfgeld auf Hamas-Anführer Saleh al-Aruri ausgesetzt. (Archivbild)
Die USA hatten bereits ein Kopfgeld auf Hamas-Anführer Saleh al-Aruri ausgesetzt. (Archivbild)  © Str/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

3. Januar, 12 Uhr: Hamas-Behörde: 128 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet

Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 128 Palästinenser getötet worden.

Rund 261 weitere Menschen seien bei insgesamt zehn Attacken verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 22.313 Menschen getötet und 57.296 weitere verletzt worden, hieß es weiter.

Bei israelischen Angriffen sind laut Angeben der Hamas bereits über 22.000 Menschen ums Leben gekommen. (Symbolbild)
Bei israelischen Angriffen sind laut Angeben der Hamas bereits über 22.000 Menschen ums Leben gekommen. (Symbolbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

3. Januar, 11.46 Uhr: Generalstreik im Westjordanland nach Tötung eines Hamas-Anführers

Nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon ist es am Mittwoch im Westjordanland zunächst relativ ruhig geblieben.

Wegen eines Generalstreiks blieben dort Schulen, Universitäten, Banken, Restaurants und Regierungsbüros geschlossen. Für Mittwochmittag wurde israelischen Medienberichten zufolge zu Demonstrationen sowie Konfrontationen mit Israels Armee in dem Palästinensergebiet aufgerufen. Das Militär führte dort eigenen Angaben zufolge in der Nacht Razzien in mehreren Orten durch.

Titelfoto: Marwan Naamnai/dpa

Mehr zum Thema Israel Krieg: