Israel-Krieg: Iran startet nächsten Raketen-Angriff auf Israel
Israel - Irans Außenminister hat im Krieg mit Israel ein Ende der Raketenangriffe in Aussicht gestellt.
Alles in Kürze
- Iran stellt Ende der Gegenangriffe in Aussicht
- Mehrere Menschen in Israel unter Trümmern verschüttet
- Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen
- Zypern aktiviert Handy-Warnsystem
- Israel fliegt Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen

Die Attacken dienten "einzig der Selbstverteidigung und der Reaktion auf Aggression", sagte Außenminister Abbas Araghtschi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
"Wenn die Aggression aufhört, wird auch unsere Reaktion enden", sagte der Minister bei einem Treffen in Teheran mit Botschafter aus zahlreichen Ländern.
Eigentlich war für heute eine neue Verhandlungsrunde mit den USA im Streit über Irans Atomprogramm geplant.
"Heute hätten wir unseren eigenen Vorschlag für ein Atomabkommen mit den USA vorlegen sollen – das hätte den Weg für eine Einigung ebnen können", klagte Araghtschi. Die Absage des Treffens hatte der Vermittler Oman bereits am Samstag bekanntgegeben.
Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
15. Juni, 21.13 Uhr: Netanjahu - Irans Geheimdienstchef und Stellvertreter "gekriegt"
Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) einen weiteren militärischen Angriff gegen Vertreter des iranischen Staatsapparats ausgeführt.
Man habe "den Chef des Geheimdienstes und dessen Stellvertreter in Teheran gekriegt", sagte Netanjahu dem US-Sender Fox News.
Im Iran gibt es mehrere Geheimdienste. Auf welchen genau sich Netanjahu bezog, blieb offen. Er nannte keine Namen, sondern lediglich die Titel der Personen. Aus dem Iran gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme.

15. Juni, 19.59 Uhr: Iran startet nächsten Raketen-Angriff auf Israel
Der Iran hat erneut Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. In Teilen Israels wurde Raketenalarm aufgelöst, Menschen flüchteten sich in Bunker.
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern.

15. Juni, 18.26 Uhr: Israel greift Irans Ölministerium und Polizei an
In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Medienberichten zufolge zentrale Einrichtungen und Behörden zum Ziel israelischer Luftangriffe geworden – darunter das Ölministerium und die Polizeidirektion. Augenzeugen berichteten zudem am Sonntag von viel Verkehr und Staus in den Straßen, weil viele Menschen die Stadt zu verlassen versuchen.
Die Nachrichtenagentur Tasnim verbreitete zudem Bilder von Häusern in Trümmern und Einsätzen von Rettungskräften und berichtete von einem Angriff auf Wohngebiete und ein Studentenwohnheim mit Verletzten.
15. Juni, 17.57 Uhr: Iranisches Flugzeug in 2300 Kilometer Entfernung angegriffen
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben auf einem Flughafen in Maschhad weit im Osten des Irans ein iranisches Tankflugzeug angegriffen.
Die Entfernung beträgt rund 2300 Kilometer – es sei damit das am weitesten entfernte Ziel, das seit Beginn des Kriegs mit dem Iran attackiert wurde. Die israelische Luftwaffe strebe Überlegenheit im iranischen Luftraum an, hieß es zudem in der Mitteilung.
15. Juni, 17.18 Uhr: Mehr als 100.000 Teilnehmer demonstrieren in Den Haag für Sanktionen gegen Israel
Zehntausende Menschen haben in Den Haag gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert und einen drastischen Kurswechsel ihrer Regierung gefordert. Die meisten Demonstranten waren rot gekleidet als Symbol für die "rote Linie" – die Grenze des Zulässigen.
Die Veranstalter sprachen von rund 150.000 Teilnehmern und der größten Demonstration in den Niederlanden seit 20 Jahren. Reporter schätzten die Teilnehmerzahl auf mehr als 100.000.
Die Demonstranten forderten von der niederländischen Regierung die Einstellung aller militärischen und diplomatischen Unterstützung für Israel, das den Gazastreifen abgeriegelt hat und dort die islamistische Hamas bekämpft. Es müssten harte Sanktionen gegen Israel verhängt werden, um "den Genozid zu stoppen", heißt es in einer Erklärung.

15. Juni, 15.44 Uhr: Iran feuert erneut Raketen in Richtung Israel ab
Der Iran hat eine weitere Raketenoffensive auf Israel begonnen. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars. In Tel Aviv und anderen Orten in Zentralisrael wurde Raketenalarm ausgelöst. Auch im Norden des Landes schrillten die Sirenen.
Zeitgleich werden schwere Angriffe auf Teheran gemeldet. Der staatliche Rundfunk meldete Explosionen in der Nähe des Flughafens Mehrabad mitten in der Metropole. In Nordteheran ereigneten sich mehrere laute Explosionen, wie Augenzeugen berichteten. Die Wasserversorgung fiel folglich in einigen Stadtteilen aus.

15. Juni, 15.15 Uhr: Israels Armee bestätigt Angriff auf Jemens Hauptstadt
Israels Militär hat einen Angriff der Luftwaffe auf die Hauptstadt des Jemens in der vergangenen Nacht bestätigt. Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe hätten in Sanaa Angriffe geflogen, sagte Israels Armeesprecher Effie Defrin.
Zuvor gab es Medienberichte über laute Explosionen in der Nacht in der Stadt. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, dass ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte.
Die "Times of Israel" berichtete unter Berufung auf israelische Beamte, der Angriff habe dem Militärchef der proiranischen Huthi-Miliz, Mohammed Al-Ghamari, gegolten. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage nicht dazu und erklärte lediglich, über die Ergebnisse des Angriffs berichten zu wollen.
15 Juni, 15.07 Uhr: Proiranische Miliz im Irak warnt USA vor Eingriff in Israel-Iran-Krieg
Die proiranische Miliz Kataib Hisbollah im Irak hat den USA im Fall einer militärischen Intervention im Krieg zwischen Israel und dem Iran mit direkten Angriffen auf deren Stützpunkte in der Region gedroht.
"Wenn die USA in den Krieg eingreifen, werden wir ohne Zögern direkt gegen ihre Interessen und Stützpunkte in der gesamten Region vorgehen", erklärte die Miliz.
In der Erklärung hieß es auch, der Iran verfüge über genügend eigene Kräfte und Mittel, um den israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu "demütigen". Die Miliz forderte die irakische Regierung zudem dazu auf, die US-Botschaft in Bagdad schließen zu lassen.
Die USA unterhalten Militärstützpunkte und rund 2500 Soldaten im Irak als Teil einer internationalen Koalition gegen die Terrororganisation Islamischer Staat. Die irakische Regierung pflegt sowohl mit seinem Nachbarn Iran als auch mit den USA gute Beziehungen. Die Regierung in Bagdad verurteilt die israelischen Angriffe scharf, bemüht sich aber, sich aus dem aktuellen Krieg herauszuhalten.
15. Juni, 14.58 Uhr: Netanjahu droht - Iran wird hohen Preis bezahlen
Beim Besuch eines zerstörten Gebäudes in der israelischen Stadt Bat Jam hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem Iran mit Vergeltung gedroht.
"Der Iran wird einen sehr hohen Preis zahlen für den vorsätzlichen Mord an Zivilisten, Frauen und Kindern", sagte der 75-Jährige nach Angaben seines Büros. "Wir werden unser Ziel erreichen und ihnen einen schweren Schlag versetzen. Sie werden die Kraft unseres Arms zu spüren bekommen."
Beim Einschlag einer iranischen Rakete in ein Wohnhaus kamen am frühen Morgen in der Stadt südlich von Tel Aviv nach Angaben einer Regierungssprecherin mindestens sechs Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder. Die Rettungskräfte suchten in den Trümmern weiter fieberhaft nach noch sieben Vermissten. Das massiv beschädigte Gebäude droht einzustürzen.
15. Juni, 13.34 Uhr: Iran meldet Tod sechs weiterer Generäle
Irans Revolutionsgarden haben den Tod sechs weiterer Generäle gemeldet. Betroffen sind erneut ranghohe Kommandeure des iranischen Militärs, wie die Elitestreitmacht mitteilte.
Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer unter der Militärführung auf mindestens 14. Unter ihnen waren auch der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami, und der Generalstabschef Mohammed Bagheri.
15. Juni, 12.40 Uhr: Israels Verteidigungsminister kündigt weitere Angriffe im Iran an
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat weitere Angriffe der Armee im Iran angekündigt.
Nach einem Evakuierungsaufruf des Militärs an Menschen in der Nähe von Rüstungsfabriken im Iran sagte Katz: "Das Militär wird die Ziele angreifen und die iranische Schlange in Teheran und sonst wo von nuklearen Fähigkeiten und Waffensystemen enthäuten. Der iranische Diktator verwandelt Teheran in Beirut und die Einwohner Teherans in Geiseln für das Überleben des Regimes."

15. Juni, 12.39 Uhr: Oman ruft zu internationalem Druck gegen Israel auf
Omans Außenminister Badr al-Busaidi hat in Gesprächen mit Amtskollegen aus "brüderlichen und freundlichen" Ländern zu internationalem Druck gegen Israel aufgerufen.
Er bezeichnete die Angriffe Israels als brutal, unverantwortlich und illegal, wie das Außenministerium auf X erklärte.
Er warnte vor schwerwiegenden sicherheitspolitischen Folgen für die gesamte Region. Al-Busaidi forderte, dass internationales Recht durchgesetzt werden müsste, um Sicherheit, Stabilität und Frieden wiederherzustellen.
15. Juni, 11.27 Uhr: Mehrere Menschen in Israel noch unter Trümmern verschüttet
Nach den iranischen Raketenangriffen sind noch immer mehrere Menschen in einem getroffenen Gebäude in Zentralisrael verschüttet.
Spezialkräfte der Armee und Hundestaffeln mit Rettungshunden seien im Einsatz, um sie zu bergen, berichtete die Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf den israelischen Heimatschutz.
Der ungefähre Ort der Verschütteten sei bekannt, aber es habe noch kein Kontakt aufgenommen werden können. Es werde davon ausgegangen, dass diejenigen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Bunker im Untergeschoss des Gebäudes aufgehalten hatten, überlebt haben.
15. Juni, 10.46 Uhr: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen
Die Erzfeinde Israel und Iran haben sich in der Nacht erneut mit heftigen Angriffswellen überzogen. In Israel wurden mindestens 13 Menschen getötet, darunter mehrere Kinder, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten.
Rund 370 Menschen seien verletzt. Aus mehreren Städten wie der Küstenmetropole Tel Aviv sowie Jerusalem und Bat Jam gab es Berichte über getroffene Gebäude.
Israels Luftwaffe wiederum bombardierte in der iranischen Hauptstadt Teheran nach eigenen Angaben das Verteidigungsministerium sowie "Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts" und Öllager.

15. Juni, 8.14 Uhr: Zypern aktiviert Handy-Warnsystem – Tausende Bunker geöffnet
Das am nächsten zur Kriegsregion im Nahen Osten liegende EU-Land, die Republik Zypern, hat eine Warn-App (SafeCY) in Betrieb genommen, über die Bürger im Bedarfsfall über die Ortung des Handys den nächstgelegenen Schutzbunker ausfindig machen können.
In die App wurden zudem Leitlinien und nützliche Informationen integriert, um die Bürger möglichst umfassend zu informieren, wie sie sich im Falle eines Angriffs schützen können. Nach Angaben des Innenministeriums verfügt Zypern über rund 2200 Schutzräume und Schutzbunker.
Die Behörden sind besorgt, weil Großbritannien auf Zypern zwei souveräne Stützpunkte unterhält. Diese könnten Ziele für Angriffe aus dem Nahen Osten werden. Der wichtigste britische Stützpunkt (Akrotiri) befindet sich westlich der Hafenstadt Limassol.
Der Militärflughafen dieses Stützpunktes ist strategisch wichtig für Einsätze im Nahen Osten und wurde in den vergangenen Jahrzehnten öfter dazu benutzt. Ob die Briten von Akrotiri aus Israel im aktuellen Krieg gegen den Iran Hilfe geleistet haben, ist bislang unbekannt.
15. Juni, 7.17 Uhr: Israel fliegt auch Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen
Der Iran unterstützt auch andere islamistische Kräfte wie die Huthi-Miliz im Jemen, die palästinensische Terrororganisation Hamas und die Hisbollah-Miliz im Libanon - sie alle gehören der von Teheran geführten "Achse des Widerstands" gegen den Erzfeind Israel an.
In Jemens Hauptstadt Sanaa, die von den Huthi kontrolliert wird, kam es ebenfalls zu lauten Explosionen.
Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte. Weder die Huthi noch das israelische Militär äußerten sich zunächst dazu.

15. Juni, 7.11 Uhr: Tote und Verletzte auch in Israel
Beim Einschlag einer iranischen Rakete in ein Wohnhaus kamen am frühen Morgen in der israelischen Stadt Bat Jam nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens vier Menschen ums Leben.
Örtlichen Medienberichten zufolge sind unter den Opfern zwei 8 und 13 Jahre alte Kinder. Die Rettungskräfte suchten am Morgen weiter fieberhaft nach noch etwa 35 Vermissten. Das Gebäude drohte komplett einzustürzen.

15. Juni, 7.10 Uhr: "Teheran brennt"
Die Angriffe auf das Kommando des Verteidigungsministeriums wurden im Iran gemeldet. Im Nordwesten Teherans gerieten zudem Teile eines Öllagers in Brand. Die Lage sei unter Kontrolle, meldete das Portal SNN.
Auch aus anderen Teilen der Stadt berichteten Augenzeugen von heftigen Explosionen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz schrieb auf der Plattform X: "Teheran brennt".

15. Juni, 7.07 Uhr: Am Sonntag keine Atom-Gespräche zwischen USA und Iran
Eigentlich hätten Delegationen des Irans und der USA als Israels wichtigstem Verbündeten am Sonntag im Oman Gespräche über das iranische Atomprogramm führen sollen - diese Runde in der Hauptstadt Maskat wurde jedoch wegen der militärischen Eskalation abgesagt.
Diplomatie und Dialog seien dennoch "der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden", teilte Omans Außenminister Badr al-Bussaidi auf X mit. Das Sultanat fungiert als Vermittler.
In den seit rund zwei Monaten laufenden Verhandlungen zwischen Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm gab es zuletzt keine Fortschritte mehr. Nach der Absage ist fraglich, ob es nun überhaupt noch zu einer weiteren Runde kommen wird. Israel, die USA und andere westliche Staaten befürchten, dass der Iran heimlich Atomwaffen entwickelt. Teheran betont dagegen, das Programm diene ausschließlich zivilen Zwecken.
Titelfoto: Baz Ratner/AP/dpa