Israel-Krieg: Iran verkündet Tod zwei weiterer Generäle

Israel - Zwischen den Erzfeinden Israel und Iran ist auch am zweiten Tag nach Beginn des Krieges keine Deeskalation in Sicht. Israel wurde nach Angaben der Streitkräfte im Morgengrauen erneut mit Raketen angegriffen.

Eine Rakete aus dem Iran ist über Tel Aviv zu sehen.
Eine Rakete aus dem Iran ist über Tel Aviv zu sehen.  © Leo Correa/AP/dpa

Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran war in der Nacht Berichten zufolge wieder die Luftabwehr aktiv. Augenzeugen und örtliche Medien meldeten Explosionen im Zentrum und Nordosten der Millionenstadt.

Im Zentrum Israels wurden Berichten zufolge mehrere Menschen beim Einschlag einer Rakete verletzt und Wohngebäude schwer beschädigt.

Die Bevölkerung könne die Schutzräume inzwischen wieder verlassen, solle sich aber weiterhin in ihrer Nähe aufhalten, teilte die israelische Armee mit.

Befreit aus der Gewalt der Hamas: Doch danach erlebte sie noch größeres Leid
Israel Krieg Befreit aus der Gewalt der Hamas: Doch danach erlebte sie noch größeres Leid

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14. Juni, 10.27 Uhr: Ausrüstung bei Atomanlage Fordo wohl in Sicherheit gebracht

Der Iran hat vor dem Angriff auf die gut befestigte Atomanlage Fordo nach eigener Darstellung Ausrüstung in Sicherheit gebracht.

Die Schäden außerhalb der Anlage seien überschaubar, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde Behrus Kamalwandi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Ein Großteil der Ausrüstung und Materialien sei in sichere Bereiche verlegt worden.

14. Juni, 10.18 Uhr: Iran verkündet Tod zwei weiterer Generäle

Der Iran hat den Tod zwei weiterer Generäle bekannt gemacht.

Die Offiziere Gholamresa Mehrabi und Mehdi Rabani, zwei führende Mitglieder des Generalstabs der Streitkräfte, seien bei den israelischen Bombardierungen ums Leben gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk.

Mehrabi arbeitete demnach als stellvertretender Chef der Geheimdienstabteilung im Generalstab, Rabani war stellvertretender Operationschef. Damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Todesopfer unter den Generälen auf insgesamt acht.

Zwei weitere Generäle des Iran sollen ums Leben gekommen sein. (Symbolfoto)
Zwei weitere Generäle des Iran sollen ums Leben gekommen sein. (Symbolfoto)  © Monika Skolimowska/dpa

14. Juni, 9.26 Uhr: Iran spricht von "sinnlos" gewordenen Atomgesprächen

Irans Regierung sieht nach dem israelischen Großangriff keinen Sinn mehr in den Atomverhandlungen mit den USA.

Man könne nicht behaupten, verhandeln zu wollen, und zugleich Israel gestatten, die territoriale Integrität Irans zu verletzen, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut der Nachrichtenagentur Tasnim mit Blick auf die USA.

Es sei stets Wunsch "des zionistischen Regimes" (Israel) gewesen, den Westen in Schwierigkeiten zu bringen, sagte Baghai weiter. "Und es scheint, dass es diesmal wieder erfolgreich war, den diplomatischen Prozess zu beeinflussen."

Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai sieht derzeit keinen Sinn mehr in Atomgesprächen mit den USA.
Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai sieht derzeit keinen Sinn mehr in Atomgesprächen mit den USA.  © Shadati)/XinHua/dpa

14. Juni, 9.05 Uhr: Wollte Israel einen Deal zwischen USA und Iran verhindern?

Ein angesehener iranischer Experte wertet den israelischen Großangriff auch als Versuch, die Atomverhandlungen zwischen Washington und Teheran gezielt zu torpedieren.

"Einer der Hauptgründe für den israelischen Angriff auf den Iran war gerade die Verhinderung einer möglichen Einigung zwischen dem Iran und den USA", schrieb der regierungskritische Analyst Sadegh Sibakalam (77) auf der Plattform X.

All jene, die den Sturz der Islamischen Republik wollen, seien immer besorgt gewesen über die Möglichkeit einer Einigung zwischen Iran und Amerika.

Nach Aussagen eines iranischen Experten will Israel einen Deal zwischen dem Iran und der USA verhindern.
Nach Aussagen eines iranischen Experten will Israel einen Deal zwischen dem Iran und der USA verhindern.  © Soeren Stache/dpa

14. Juni, 8.52 Uhr: Israelische Armee meldet Angriffe auf Dutzende Ziele in der Nacht

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht Dutzende Ziele im Iran angegriffen.

Darunter seien Infrastrukturen für Boden-Luft-Raketen gewesen, teilte das Militär mit. Dadurch sollte die Luftabwehr in der Umgebung von Teheran beschädigt werden, um der israelischen Luftwaffe dort freie Hand zu gewähren.

Nach den Worten des Chefs der Luftwaffe hat die Armee erstmals seit Beginn des Krieges Verteidigungsanlagen in der Gegend rund um die iranische Hauptstadt angegriffen - und damit mehr als 1500 Kilometer vom israelischen Territorium entfernt. Tomer Bar (56) sprach in einer vom Militär verbreiteten Mitteilung von "präzisen Schlägen von operativer und nationaler Bedeutung".

Tomer Bar (56, r.), Chef der israelischen Luftwaffe, ließ eigenen Angaben zufolge Schläge von operativer und nationaler Bedeutung gegen den Iran durchführen.
Tomer Bar (56, r.), Chef der israelischen Luftwaffe, ließ eigenen Angaben zufolge Schläge von operativer und nationaler Bedeutung gegen den Iran durchführen.  © -/IDF/X/dpa

14. Juni, 8.29 Uhr: Flughafen in Teheran offenbar Ziel israelischer Angriffe

In der iranischen Hauptstadt ist einer der beiden Flughäfen Ziel israelischer Angriffe geworden.

Auf dem militärischen Teil des Flughafens Mehrabad nahe Terminal 4 kam es in der Nacht zu Explosionen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Ein Hangar für Kampfjets sei getroffen worden. Der Flugverkehr ist unterdessen weiter gesperrt.

Die Nachrichtenagentur wies Berichte zurück, wonach die Landebahnen des Flughafens getroffen worden seien. Mehrabad liegt im Herzen der Millionenmetropole mit über 15 Millionen Einwohnern. Er wird vor allem für Inlandsflüge genutzt und dient als Basis der Regierungsflotte. Der internationale Flughafen befindet sich rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt.

Am Flughafen Mehrabad sollen sich in der Nacht mehrere Explosionen ereignet haben. (Archivbild)
Am Flughafen Mehrabad sollen sich in der Nacht mehrere Explosionen ereignet haben. (Archivbild)  © Abedin Taherkenareh/EPA/dpa

14. Juni, 8.05 Uhr: Drohnen laut iranischen Angaben in Grenznähe abgeschossen

Irans Militär hat Berichten staatlicher Medien zufolge Drohnen in Grenznähe abgeschossen.

Der staatliche Rundfunk verortete den Vorfall im Nordwesten unweit der Grenze zu Aserbaidschan und der Türkei. Unabhängig überprüfen lassen sich die Berichte nicht.

14. Juni, 7.42 Uhr: Offenbar drei Tote bei iranischen Angriffen in Israel

In Israel sind infolge der iranischen Raketenangriffe Medienberichten zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere hätten teils schwere Verletzungen erlitten, meldete die "Times of Israel" am Samstagmorgen.

Der Iran hatte seine Angriffswellen in der Nacht fortgesetzt. Die meisten Raketen seien laut einem Militärsprecher abgefangen worden, berichtete die Zeitung. Im Zentrum des Landes, darunter im Raum Tel Aviv, habe es jedoch Einschläge gegeben, teils seien auch Trümmer abgefangener Geschosse zu Boden gestürzt. Mehrere Häuser wurden beschädigt.

Die israelische Armee teilte unterdessen mit, sie setze die eigenen Angriffe auf Ziele im Iran fort. In der Hauptstadt Teheran war zuvor Berichten zufolge wieder die Luftabwehr aktiv geworden. Augenzeugen und örtliche Medien meldeten in der Nacht Explosionen im Zentrum und Nordosten der iranischen Millionenstadt.

Bei iranischen Angriffen sollen drei Menschen in Israel getötet worden sein.
Bei iranischen Angriffen sollen drei Menschen in Israel getötet worden sein.  © Ilia Yefimovich/dpa

14. Juni, 7.34 Uhr: Anlage für Uran-Anreichung laut IAEA-Chef teilweise zerstört

Israel nahm mit seinem Großangriff vor allem Irans Atomprogramm ins Visier.

Bei den Attacken wurden nach offiziellen iranischen Angaben Dutzende Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt. Die meisten Opfer seien Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani (63) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Der oberirdische Teil der Anlage in Natans, in der Uran auf bis zu 60 Prozent angereichert werde, sei zerstört worden, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (64), im UN-Sicherheitsrat. Für Kernwaffen wird ein Reinheitsgrad von gut 90 Prozent benötigt.

Laut IAEA-Chef Rafael Grossi (64) ist der oberirdische Teil der iranischen Anlage in Natans zerstört worden.
Laut IAEA-Chef Rafael Grossi (64) ist der oberirdische Teil der iranischen Anlage in Natans zerstört worden.  © Albert Otti/dpa

14. Juni, 7.27 Uhr: Warnung vor Flächenbrand - "Kann sehr hässlich werden"

Die neuerliche Eskalation stuft ein Experte als hochriskant ein.

"Noch nie war die Region so nah an einem ausgewachsenen Flächenbrand wie jetzt", sagte Ali Vaez, Leiter der Iran-Abteilung beim Thinktank International Crisis Group, dem arabischen Sender Al-Dschasira. Zwar sei unklar, wie viele Waffen und Verteidigungssysteme ihres Erzfeindes die Israelis zerstört hätten. Der Iran verfüge aber definitiv weiterhin über Angriffspotenzial - und habe nicht nur eines der am weitesten entwickelten und umfangreichsten Arsenale von Marschflugkörpern im Nahen Osten, sondern auch starke Verbündete in der Region wie die Huthi-Miliz im Jemen.

Auch die palästinensische Terrororganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz werden maßgeblich von Teheran unterstützt. "Wenn das so weitergeht, kann es also sehr schnell sehr hässlich werden", warnte Vaez.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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