Israel-Krieg: Armee meldet erneute Angriffe aus dem Iran

Israel - Während der Krieg zwischen Israel und Iran in die zweite Woche geht, wollen sich drei europäische Außenminister am Freitag bei einem Treffen mit ihrem iranischen Kollegen in Genf um Deeskalation bemühen.

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (62) trifft sich am Freitag mit seinen Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien.
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (62) trifft sich am Freitag mit seinen Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien.  © Hannes P Albert/dpa

Ein Ziel von Johann Wadephul (62, Deutschland), Jean-Noël Barrot (42, Frankreich) und David Lammy (52, Großbritannien) ist es, den Iran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm zu bewegen und von Kernwaffen fernzuhalten.

Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) will an dem Treffen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi teilnehmen.

Bei den Europäern dürfte die Hoffnung mitschwingen, US-Präsident Donald Trump (79) davon abzubringen, dass die Vereinigten Staaten an der Seite Israels mit eigenen Angriffen in den Krieg gegen Iran eingreifen.

Israel-Krieg: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen
Israel Krieg Israel-Krieg: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

20. Juni, 6.35 Uhr: Armee meldet erneute Angriffe aus dem Iran

Die israelische Luftabwehr hat nach Militärangaben in der Nacht wiederholte Drohnenangriffe aus dem Iran abgewehrt.

Im Gebiet des Toten Meeres seien kurz nacheinander drei Drohnen abgefangen worden, teilte die Armee auf Telegram mit. Zuvor hatten wieder die Warnsirenen geheult.

In der Nacht zu Freitag gab es offenbar wieder iranische Luftangriffe.
In der Nacht zu Freitag gab es offenbar wieder iranische Luftangriffe.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

20. Juni, 6.25 Uhr: Netanjahu meint, dass Umsturz im Iran von Bevölkerung ausgehen muss

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat einen Umsturz im Iran nicht als unmittelbares Ziel Israels im Krieg gegen den Erzfeind Iran ausgerufen.

"Der Sturz des Regimes ist zuallererst eine Angelegenheit des iranischen Volkes", sagte der Regierungschef am Abend dem israelischen TV-Sender Kan. Deswegen habe er dies nicht als Kriegsziel ausgerufen. Ein Umsturz im Iran könne aber ein Ergebnis des Krieges sein, so Netanjahu weiter.

Zuletzt gab es Spekulationen, Israel könne mit seinen gezielten Angriffen auf Symbole der iranischen Regierung einen Umsturz im Iran herbeiführen wollen. Verteidigungsminister Israel Katz (69) betonte zuletzt etwa, dass im Laufe des Krieges weitere staatliche Symbole angegriffen würden. "So brechen Diktaturen zusammen", schrieb Katz auf X. Zuletzt griff Israel während einer Live-Sendung etwa den iranischen Staatssender IRIB an.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) sieht einen Umsturz im Iran nicht als unmittelbares Ziel seines Landes an.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) sieht einen Umsturz im Iran nicht als unmittelbares Ziel seines Landes an.  © Ronen Zvulun/Pool Reuters/AP/dpa

20. Juni, 6.22 Uhr: Außenminister der USA und Großbritanniens beraten sich

Unmittelbar vor den am Freitag stattfindenden europäischen Verhandlungen mit dem Iran in der Schweiz tauschte sich der britische Außenminister David Lammy (52) in Washington noch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio (54) aus.

Die beiden Außenminister seien sich darin einig gewesen, dass der Iran niemals Atomwaffen haben dürfe, teilte eine Sprecherin des US-Außenministeriums mit.

Erklärtes Kriegsziel der Atommacht Israel ist es, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern und gegen sein Raketenarsenal vorzugehen. Dabei dementiert Teheran seit Jahren, den Bau von Kernwaffen anzustreben - und pocht auf das Recht, Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen.

Der britische Außenminister David Lammy (52, l.) und sein US-Kollege Marco Rubio (54) haben sich über den Israel-Iran-Krieg ausgetauscht. (Archivbild)
Der britische Außenminister David Lammy (52, l.) und sein US-Kollege Marco Rubio (54) haben sich über den Israel-Iran-Krieg ausgetauscht. (Archivbild)  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

19. Juni, 22.31 Uhr: Israel kann laut Netanjahu alle Nuklearanlagen im Iran erreichen

Israel ist nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Lage, alle Atomanlagen des Irans zu erreichen.

"Ich habe festgelegt, dass wir alle unsere Ziele erreichen und alle ihre Nuklearanlagen. Wir haben die Fähigkeit, das zu tun", sagte der Regierungschef im Interview des israelischen TV-Senders Kan auf die Frage, ob ein erfolgreicher Angriff auf die wichtige unterirdische Atomanlage Fordo auch ohne Hilfe der USA möglich ist.

19. Juni, 21.19 Uhr: Neue israelische Angriffe in Teheran

Israels Luftwaffe greift wieder in der iranischen Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran an. Die Luftverteidigung wurde aktiviert, wie Irans staatliche Medien berichteten.

In einem Video der Staatsagentur Teheran ist das dumpfe Grollen der Flugabwehr zu hören. Zu den Zielen gab es zunächst keine Details.

Ein Journalist des französischen Auslandssenders France 24 bestätigte die Angriffswelle. "Luftabwehrsysteme in Teheran aktiv, Einschläge bei Marsdaran sind verheerend", schrieb der Teheran-Korrespondent Saeed Azimi auf der Plattform X.

19. Juni, 20.08 Uhr: Trump will binnen zwei Wochen über US-Kriegseintritt entscheiden

US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen.

Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass es eine "beträchtliche Chance" für Verhandlungen gebe, die in naher Zukunft mit dem Iran stattfinden könnten oder auch nicht, zitierte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt den Präsidenten bei einer Pressekonferenz.

US-Präsident Donald Trump (79) will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen.
US-Präsident Donald Trump (79) will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen.  © Evan Vucci/AP/dpa

19. Juni, 17.50 Uhr: Merz pocht bei Netanjahu auf diplomatische Lösung

Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert und dabei nach Angaben aus seinem Umfeld eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran angemahnt.

Das Gespräch am späten Mittwochabend habe etwa 20 Minuten gedauert, hieß es aus Regierungskreisen. Merz habe Verständnis für die Bedrohungslage Israels geäußert und darauf gepocht, dass das iranische Atomprogramm eingestellt und der Konflikt unter Kontrolle gebracht werden müsse.

Es sei außerdem um den Gazakrieg gegangen. Merz habe dabei auf die Erklärung des G7-Gipfels in Kanada von Montag verwiesen, in der ein Waffenstillstand gefordert wird. Bei dem Gipfel hatte Merz auch "größten Respekt" dafür geäußert, dass Israel den Mut zum Vorgehen gegen das iranische Atomprogramm gehabt habe.

19. Juni, 16.31 Uhr: Iran setzt laut Israel Raketen mit Streumunition ein

Der Iran hat nach israelischen Angaben bei Angriffen auf Israel am Donnerstagmorgen Raketen mit Streumunition eingesetzt.

Von einem Vertreter des Militärs hieß es, Raketen seien mit mehreren Sprengköpfen ausgestattet gewesen, die beim Aufprall des Geschosses explodiert seien. Das Heimatfrontkommando veröffentlichte ein Bild eines solchen kleinen Sprengkörpers und warnte die Menschen, sich beim Fund fernzuhalten.

Einer dieser kleineren Sprengkörper traf einem Bericht der "Times of Israel" zufolge ein Wohnhaus in einer kleinen Stadt im Zentrum Israels. Es sei nur ein kleiner Schaden entstanden, der vergleichbar mit dem einer kleinen Rakete sei.

Ein Gebäude des Soroka-Krankenhauses in Beerscheva, nachdem es von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde.
Ein Gebäude des Soroka-Krankenhauses in Beerscheva, nachdem es von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde.  © Ilia Yefimovich/dpa

19. Juni, 15 Uhr: China fordert "insbesondere Israel" zu Ende der Kämpfe auf

China hat im Krieg zwischen Iran und Israel zu einem schnellen Ende der Kämpfe aufgerufen.

Beide Länder, "insbesondere Israel", sollten das Feuer einstellen, um eine weitere Eskalation zu verhindern, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping laut Angaben des Pekinger Außenministeriums in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.

Die Lage im Nahen Osten sei äußerst kritisch. Dies zeige einmal mehr, dass die Welt in eine neue Phase der Unruhe und des Wandels eingetreten sei, so Xi weiter. Sollte sich der Konflikt weiter zuspitzen, würden nicht nur die unmittelbar beteiligten Parteien größere Verluste erleiden, sondern auch die Länder der Region schwer betroffen sein.

19. Juni, 14.24 Uhr: US-Gesandter warnt Hisbollah vor Beteiligung am Krieg

Der US-Botschafter in der Türkei und Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack, hat die Hisbollah im Libanon ausdrücklich vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg zwischen Israel und dem Iran gewarnt.

Es wäre eine "sehr schlechte Entscheidung", sollte die Hisbollah in den Krieg einsteigen, sagte Barrack bei einem Besuch in der Hauptstadt Beirut.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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