Israel-Krieg: Hamas meldet mehr als 150 Gaza-Tote in vergangenen 24 Stunden

Israel - Israels Armee hat nach eigenen Angaben die erwartete neue Großoffensive im Gazastreifen eingeleitet.

Das israelische Militär hat eine neue Großoffensive gestartet.
Das israelische Militär hat eine neue Großoffensive gestartet.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

Das teilte das Militär in der Nacht zu Samstag mit.

Im Laufe des vergangenen Tages habe die Armee damit begonnen, "umfangreiche Angriffe durchzuführen und Truppen zu mobilisieren, um die operative Kontrolle in Gebieten des Gazastreifens zu erlangen".

Der nun laufende Militäreinsatz unter dem Namen "Gideon’s Chariots" sei der Auftakt zur "Erreichung der Kriegsziele" - einschließlich der Freilassung von Geiseln und der Zerschlagung der islamistischen Terrororganisation Hamas, hieß es.

Auto rast in Menschenmenge: Verdacht auf Terroranschlag!
Israel Krieg Auto rast in Menschenmenge: Verdacht auf Terroranschlag!

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

17. Mai, 15.05 Uhr: Hamas will weiter verhandeln

Die israelische Regierung sieht durch den Beginn der neuen Großoffensive im Gazastreifen Bewegung bei der Hamas.

Die Islamisten hätten angekündigt, wieder an den Verhandlungen über ein Abkommen mit Israelteilzunehmen, teilte Verteidigungsministers IsraelKatz mit. "Mit dem Beginn der Operation "Gideon's Chariots" im Gazastreifen, die die Armee mit großer Kraft durchführt, kündigte die Hamas-Delegation in Doha eine Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen an", hieß es in der Mitteilung.

17. Mai, 14.20 Uhr: Hamas meldet mehr als 150 Gaza-Tote in vergangenen 24 Stunden

Mehr als 150 Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei israelischen Angriffen im Gazastreifen innerhalb eines Tages getötet worden.

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium meldete, 153 Tote seien in den vergangenen 24 Stunden registriert worden. Seit Beginn des Krieges vor mehr als eineinhalb Jahren wurden demnach mehr als 53200 Palästinenser in Gaza getötet.

Die Angaben, die sich derzeit nicht verifizieren lassen, unterscheiden nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.

Im Gazastreifen sollen laut Hamas in den vergangenen 24 Stunden insgesamt über 150 Menschen bei Angriffen ums Leben gekommen sein.
Im Gazastreifen sollen laut Hamas in den vergangenen 24 Stunden insgesamt über 150 Menschen bei Angriffen ums Leben gekommen sein.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

17. Mai, 7.29 Uhr: UN-Hochkommissar spricht von "Ethnischer Säuberung" im Gazastreifen

Der Chef des UN-Menschenrechtsbüros verurteilte Israels neue Offensive mit drastischen Worten.

"Es sieht nach einem Vorstoß für eine dauerhafte Bevölkerungsverschiebung in Gaza aus, der das Völkerrecht missachtet und einer ethnischen Säuberung gleichkommt", sagte Hochkommissar Volker Türk (60) in Genf.

Die Bombardements hätten zu weiteren Vertreibungen geführt.

UN-Hochkommissar Volker Türk (60) übt deutliche Kritik an Israels neuer Großoffensive.
UN-Hochkommissar Volker Türk (60) übt deutliche Kritik an Israels neuer Großoffensive.  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

17. Mai, 7.20 Uhr: Israels Armee beginnt neue Großoffensive in Gaza

Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" berichtete in der Nacht unter Berufung auf Quellen im Gazastreifen von neuen heftigen Explosionen im Norden des abgeriegelten Küstengebiets.

Östlich der Stadt Gaza gebe es Berichte über Artilleriebeschuss durch die israelische Armee, hieß es. Demnach würden Wohngebäude bombardiert. Die israelische Regierung hatte jüngst angekündigt, den Militäreinsatz im Gazastreifen ausweiten zu wollen.

Israelische Medien hatten berichtet, dies solle nach dem Ende der Nahostreise von US-Präsident Donald Trump (78) passieren, sollte bis dahin kein neues Gaza-Abkommen erzielt werden. Inzwischen hat Trump seinen mehrtägigen Besuch in der Golfregion beendet. Ein neuer Deal für Gaza ist weiterhin nicht in Sicht.

Im nördlichen Gazastreifen steigt Rauch nach israelischen Luftangriffen auf.
Im nördlichen Gazastreifen steigt Rauch nach israelischen Luftangriffen auf.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

17. Mai, 7.17 Uhr: Warnung vor Hungersnot

Israels neue Militäroffensive dürfte die Notlage der palästinensischen Bevölkerung des dicht besiedelten und nach mehr als anderthalb Jahren Krieg großflächig zerstörten Gazastreifens weiter verschärfen.

Die UN und Hilfsorganisationen warnen bereits vor einer Hungersnot. Israel lässt seit Anfang März keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen. Es wirft der Hamas vor, sie weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren.

Israels Sicherheitskabinett beschloss zwar kürzlich, künftig wieder Lieferungen nach Gaza zu erlauben, aber mit einem anderen Mechanismus, sodass die Hamas nicht davon profitieren könne. Berichten zufolge sollen Güter nur noch von wenigen Standorten aus verteilt werden.

17. Mai, 7.12 Uhr: Trump will Gaza zur "Freiheitszone" machen

"Gaza ist ein scheußlicher Ort", sagte US-Präsident Donald Trump (78) dem US-Sender Fox News und erhob erneut Anspruch auf das Küstengebiet.

Es sollte eine "Freiheitszone" werden, sagte er. Bereits Anfang Februar hatte Trump erklärt, die USA könnten Gaza übernehmen, neu aufbauen und in eine "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln. Die mehr als zwei Millionen palästinensischen Bewohner müssten dafür umgesiedelt werden.

Wenn es nach US-Präsident Trump geht, soll der Gazastreifen eine "Freiheitszone" werden.
Wenn es nach US-Präsident Trump geht, soll der Gazastreifen eine "Freiheitszone" werden.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

16. Mai, 22.13 Uhr: Israelischer Polizist in Jerusalem angegriffen - Täter tot

Ein bewaffneter Mann hat in der Altstadt von Jerusalem nach Polizeiangaben einen israelischen Polizisten mit einem Messer verletzt.

Andere Sicherheitskräfte hätten auf den Angreifer geschossen, teilte die Polizei mit. Der Mann sei dabei getötet worden. Der 25 Jahre alte verletzte Polizist sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Der Angreifer habe eine Moschee in der Altstadt verlassen und den Polizisten dann bei einer Kontrolle angegriffen, berichteten israelische Medien.

16. Mai, 18.01 Uhr: Israelische Luftwaffe greift Häfen im Jemen an

Israels Luftwaffe hat mehrere Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen.

Wie die israelische Armee mitteilte, waren die Ziele der Angriffe Einrichtungen der vom Iran unterstützten Huthi in den Häfen von Hudaida und Salif im Westen des Landes. Zuletzt flog Israels Luftwaffe vor etwa zehn Tagen Angriffe im Jemen.

16. Mai, 16.02 Uhr: Trump sieht ebenfalls Hilfsbedarf in Gaza

Während US-Präsident Donald Trump (78) seine Nahostreise beendet hat, hat Israels Armee heftige Angriffe auf den Gazastreifen geflogen.

Seit der Nacht seien dabei 93 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 200 verletzt worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Die Angaben, die nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten unterscheiden, ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Berichten zufolge gab es vor allem im Norden des Gebiets massive Angriffe der israelischen Armee. In sozialen Medien wurden Aufnahmen verbreitet, die Bilder der Opfer der Angriffe zeigen sollen.

US-Präsident Donald Trump (78).
US-Präsident Donald Trump (78).  © Alex Brandon/AP/dpa

16. Mai, 15.21 Uhr: UN-Helfer fordern öffentlichen Druck gegen Gaza-Blockade

Die globale Zivilgesellschaft muss sich aus Sicht des UN-Nothilfebüros OCHA für die Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in den Gazastreifen einsetzen.

"Die Situation ist so grotesk und abnormal geworden, dass ein gewisser öffentlicher Druck auf Staats- und Regierungschefs in aller Welt ausgeübt werden muss", sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke in Genf.

Titelfoto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

Mehr zum Thema Israel Krieg: