Israel-Krieg: Offenbar drei Tote bei iranischen Angriffen in Israel

Israel - Zwischen den Erzfeinden Israel und Iran ist auch am zweiten Tag nach Beginn des Krieges keine Deeskalation in Sicht. Israel wurde nach Angaben der Streitkräfte im Morgengrauen erneut mit Raketen angegriffen.

Eine Rakete aus dem Iran ist über Tel Aviv zu sehen.
Eine Rakete aus dem Iran ist über Tel Aviv zu sehen.  © Leo Correa/AP/dpa

Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran war in der Nacht Berichten zufolge wieder die Luftabwehr aktiv. Augenzeugen und örtliche Medien meldeten Explosionen im Zentrum und Nordosten der Millionenstadt.

Im Zentrum Israels wurden Berichten zufolge mehrere Menschen beim Einschlag einer Rakete verletzt und Wohngebäude schwer beschädigt.

Die Bevölkerung könne die Schutzräume inzwischen wieder verlassen, solle sich aber weiterhin in ihrer Nähe aufhalten, teilte die israelische Armee mit.

Befreit aus der Gewalt der Hamas: Doch danach erlebte sie noch größeres Leid
Israel Krieg Befreit aus der Gewalt der Hamas: Doch danach erlebte sie noch größeres Leid

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

14. Juni, 7.42 Uhr: Offenbar drei Tote bei iranischen Angriffen in Israel

In Israel sind infolge der iranischen Raketenangriffe Medienberichten zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere hätten teils schwere Verletzungen erlitten, meldete die "Times of Israel" am Samstagmorgen.

Der Iran hatte seine Angriffswellen in der Nacht fortgesetzt. Die meisten Raketen seien laut einem Militärsprecher abgefangen worden, berichtete die Zeitung. Im Zentrum des Landes, darunter im Raum Tel Aviv, habe es jedoch Einschläge gegeben, teils seien auch Trümmer abgefangener Geschosse zu Boden gestürzt. Mehrere Häuser wurden beschädigt.

Die israelische Armee teilte unterdessen mit, sie setze die eigenen Angriffe auf Ziele im Iran fort. In der Hauptstadt Teheran war zuvor Berichten zufolge wieder die Luftabwehr aktiv geworden. Augenzeugen und örtliche Medien meldeten in der Nacht Explosionen im Zentrum und Nordosten der iranischen Millionenstadt.

Bei iranischen Angriffen sollen drei Menschen in Israel getötet worden sein.
Bei iranischen Angriffen sollen drei Menschen in Israel getötet worden sein.  © Ilia Yefimovich/dpa

14. Juni, 7.34 Uhr: Anlage für Uran-Anreichung laut IAEA-Chef teilweise zerstört

Israel nahm mit seinem Großangriff vor allem Irans Atomprogramm ins Visier.

Bei den Attacken wurden nach offiziellen iranischen Angaben Dutzende Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt. Die meisten Opfer seien Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani (63) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Der oberirdische Teil der Anlage in Natans, in der Uran auf bis zu 60 Prozent angereichert werde, sei zerstört worden, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (64), im UN-Sicherheitsrat. Für Kernwaffen wird ein Reinheitsgrad von gut 90 Prozent benötigt.

Laut IAEA-Chef Rafael Grossi (64) ist der oberirdische Teil der iranischen Anlage in Natans zerstört worden.
Laut IAEA-Chef Rafael Grossi (64) ist der oberirdische Teil der iranischen Anlage in Natans zerstört worden.  © Albert Otti/dpa

14. Juni, 7.27 Uhr: Warnung vor Flächenbrand - "Kann sehr hässlich werden"

Die neuerliche Eskalation stuft ein Experte als hochriskant ein.

"Noch nie war die Region so nah an einem ausgewachsenen Flächenbrand wie jetzt", sagte Ali Vaez, Leiter der Iran-Abteilung beim Thinktank International Crisis Group, dem arabischen Sender Al-Dschasira. Zwar sei unklar, wie viele Waffen und Verteidigungssysteme ihres Erzfeindes die Israelis zerstört hätten. Der Iran verfüge aber definitiv weiterhin über Angriffspotenzial - und habe nicht nur eines der am weitesten entwickelten und umfangreichsten Arsenale von Marschflugkörpern im Nahen Osten, sondern auch starke Verbündete in der Region wie die Huthi-Miliz im Jemen.

Auch die palästinensische Terrororganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz werden maßgeblich von Teheran unterstützt. "Wenn das so weitergeht, kann es also sehr schnell sehr hässlich werden", warnte Vaez.

14. Juni, 7.24 Uhr: UN-Chef fordert Ende der gegenseitigen Angriffe

UN-Generalsekretär António Guterres (76) rief beide Länder eindringlich zur Deeskalation auf.

"Israelische Bombardierung iranischer Nuklearanlagen. Iranische Raketenangriffe auf Tel Aviv. Genug der Eskalation", schrieb er auf X. Frieden und Diplomatie müssten sich durchsetzen.

Danach sieht es jedoch derzeit nicht aus. Ein ranghoher iranischer Beamter sagte dem US-Sender CNN, der Iran werde seine Angriffe auf Israel verstärken und die regionalen Stützpunkte aller Länder ins Visier nehmen, die Israel verteidigen.

UN-Generalsekretär António Guterres (76) fordert ein Ende der gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und dem Iran.
UN-Generalsekretär António Guterres (76) fordert ein Ende der gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und dem Iran.  © Kay Nietfeld/dpa

14. Juni, 7.20 Uhr: Israelischer Generalstabschef über Krieg - "Haben keine andere Wahl"

Dass der Krieg zwischen Israel und dem Iran länger andauern könnte, hat nun ein Experte angedeutet. Derweil äußerte sich auch der israelische Generalstabschef.

"Wir stehen erst am Anfang eines Ereignisses, das sich wahrscheinlich stark von früheren direkten Zusammenstößen zwischen Israel und dem Iran unterscheiden wird", sagte Danny Citrinowicz vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien dem "Wall Street Journal". Die Folgen des jetzigen Konflikts könnten seiner Ansicht nach weitreichend und bedeutend für die Zukunft des Irans und der Stabilität der gesamten Region sein.

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir (59) erklärte den Großangriff mit Blick auf Irans Atomprogramm so: "Wir haben diese Operation begonnen, weil die Zeit gekommen ist" – es gebe kein Zurück mehr. "Wir können es uns nicht leisten, auf einen anderen Zeitpunkt zu warten, wir haben keine andere Wahl."

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir (59) hat sich zum Großangriff auf Irans Atomanlagen geäußert.
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir (59) hat sich zum Großangriff auf Irans Atomanlagen geäußert.  © Britta Pedersen/dpa

13. Juni, 22.16 Uhr: Libanon schließt Luftraum bis Samstagmorgen

Wegen der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat der Libanon seinen Luftraum bis Samstagmorgen geschlossen.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Verkehrsministerium berichtete, gelte die Schließung bis 6 Uhr (Ortszeit; 5 Uhr MESZ).

13. Juni, 22.12 Uhr: Iran hat laut Israel rote Linie überschritten

Der Iran hat nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz (69) mit seinen Angriffen auf zivile Ziele in Israel eine rote Linie überschritten. Israel werde sich weiterhin verteidigen und der Iran werde einen "sehr hohen Preis" bezahlen, sagte Katz in einer Stellungnahme nach Beginn des iranischen Gegenschlags.

Zuvor hatte ein ranghoher israelischer Sicherheitsbeamter dem israelischen Sender Channel 12 gesagt, Israel werde iranische Öl-Anlagen ins Visier nehmen, wenn der Iran Bevölkerungszentren in Israel angreife, wie die Zeitung Times of Israel berichtete. Das könnte erhebliche Auswirkungen auf die internationalen Ölpreise haben.

Der israelische+ Verteidigungsminister Israel Katz (69). (Archivbild)
Der israelische+ Verteidigungsminister Israel Katz (69). (Archivbild)  © Bebeto Matthews/AP/dpa

13. Juni, 22.07 Uhr: US-Militär hilft Israel laut Medien bei der Raketenabwehr

Das US-Militär unterstützt Israel Medienberichten zufolge bei der Abwehr der iranischen Raketenangriffe.

Dabei gehe es um den Abschuss ballistischer Raketen, berichteten der Sender CNN und das Nachrichtenportal Axios. Sie beriefen sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter der US-Regierung.

Die USA betonen, dass sie sich nicht an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen.

13. Juni, 22.01 Uhr: Netanjahu ruft Iraner zum Aufstand gegen Irans Führung auf

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat nach dem Beginn des massiven militärischen Angriffs auf die iranischen Atomanlagen das iranische Volk zum Aufstand gegen die Führung in Teheran aufgerufen.

Ziel der israelischen Operation sei nicht nur, die nukleare und ballistische Bedrohung durch das "islamische Regime" für Israel zu beseitigen, sondern "zugleich den Weg für euch zu ebnen, eure Freiheit zu erlangen", sagte Netanjahu in einer Video-Botschaft an das "stolze iranische Volk".

Die Führung in Teheran sei "niemals schwächer als jetzt" gewesen. "Dies ist eure Gelegenheit, aufzustehen und eure Stimmen zu erheben", fügte der israelische Ministerpräsident hinzu. Zugleich wiederholte er, dass sich Israels Angriffe nicht gegen das iranische Volk richteten, sondern nur "gegen das mörderische islamische Regime, das euch unterdrückt und verarmen lässt".

Dieser Video-Screenshot zeigt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) bei einer Videoansprache.
Dieser Video-Screenshot zeigt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) bei einer Videoansprache.  © XinHua/dpa

13. Juni, 21.54 Uhr: Iran hat laut IAEA Angriffe auf Atomanlagen in Fordo und Isfahan gemeldet

Die israelischen Angriffe auf Ziele im Iran haben laut einer iranischen Mitteilung an die Internationale Atombehörde (IAEA) die Atomanlagen in Fordo und Isfahan im Zentrum des Landes getroffen.

Dies gab der Chef der UN-Atombehörde IAEA, Rafael Grossi (64), am Freitag in einer Videoschalte mit dem UN-Sicherheitsrat bekannt.

Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, es habe in der Atomanlage Isfahan eine Anlage zur Uran-Umwandlung zerstört.

Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa

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