Nahost-Konflikt: Ein Toter nach Anschlag im Westjordanland

Tel Aviv - Erstmals nach der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vor gut sieben Jahren besucht Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman (40) das Weiße Haus.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman (40) besucht am Dienstag das Weiße Haus. Donald Trump (79) nimmt ihn in Empfang.
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman (40) besucht am Dienstag das Weiße Haus. Donald Trump (79) nimmt ihn in Empfang.  © Alex Brandon/AP/dpa

Für MBS, wie der 40-Jährige de facto Herrscher oft genannt wird, dürfte der Empfang durch US-Präsident Donald Trump (79) in Washington die endgültige Rehabilitation auf großer politischer Bühne bedeuten.

Die Ermordung des Regierungskritikers im saudischen Konsulat in Istanbul 2018 hatte das Verhältnis zu den USA deutlich getrübt. Doch davon dürfte nichts mehr zu spüren sein. Es sei mehr als nur ein Treffen, kündigte Trump an, man werde den saudischen Thronfolger ehren.

Khashoggi hatte unter anderem als Kolumnist der renommierten US-Zeitung "Washington Post" gearbeitet. Seine Leiche wurde zerstückelt und ist bis heute unauffindbar. Die US-Geheimdienste sahen den saudischen Kronprinzen als Drahtzieher für die Tat.

Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe
Israel Krieg Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe

Bereits am Vortag des Besuchs machte der US-Präsident zudem eine Ankündigung, auf die die Saudis gepocht hatten: Die USA wollten hochmoderne F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien verkaufen, sagte er. Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

18. November, 18.52 Uhr: Ein Toter nach Anschlag im Westjordanland

Bei einem Anschlag im Westjordanland ist laut einem israelischen Rettungsdienst ein Mann getötet worden.

Er habe Stichwunden am Körper aufgewiesen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein Jugendlicher. Laut der "Times of Israel" könnte eine Frau versehentlich von Schüssen der israelischen Armee verletzt worden sein.

Israels Armee sprach von einem Terroranschlag, der sich an einer Kreuzung zwischen Betlehem und Hebron im südlichen Teil des Palästinensergebiets ereignet habe. Sie teilte mit, Soldaten hätten zwei mutmaßliche Täter nach dem Ramm- und Messerangriff getötet. In ihrem Fahrzeug sei Sprengstoff gefunden worden.

Israelische Sicherheitskräfte inspizieren nach dem Anschlag das mutmaßliche Täter-Fahrzeug.
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren nach dem Anschlag das mutmaßliche Täter-Fahrzeug.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

18. November, 14.20 Uhr: Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel werden aufgehoben

Nach dreieinhalb Monaten hebt die Bundesregierung die wegen des Gaza-Kriegs verhängten Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf.

Diese Entscheidung gelte ab dem 24. November, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius (59) der Deutschen Presse-Agentur.

Er begründete die Aufhebung unter anderem mit der seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die sich "in den letzten Wochen stabilisiert" habe. Außerdem nannte er die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und die verstärkte humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen. Die Bundesregierung werde bei den Rüstungsexporten nun "generell wieder zur Einzelfallprüfung zurückkehren und auf die weiteren Entwicklungen reagieren".

Deutschland hat das Ende der Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel verkündet. (Symbolfoto)
Deutschland hat das Ende der Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel verkündet. (Symbolfoto)  © Robert Michael/dpa

17. November, 6.31 Uhr: Israels Regierung lehnt Palästinenserstaat ab

Entsprechend sorgte eine Formulierung in der von den USA eingebrachten Resolution zur Absicherung des Nahost-Friedensplans für den UN-Sicherheitsrat in Israel für Ärger.

Das Gremium verabschiedete diese am Montagnachmittag (Ortszeit) in New York. 13 Mitgliedsländer des Rates stimmten für den Vorschlag, der unter anderem auch eine Truppe aus internationalen Soldaten zur Stabilisierung der Waffenruhe vorsieht. Russland und China enthielten sich.

In der Resolution heißt es aber auch, sobald die im Westjordanland herrschende Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ein Reformprogramm gewissenhaft umgesetzt habe und der Wiederaufbau des Gazastreifens vorangetrieben worden sei, könnten die Voraussetzungen für einen "glaubwürdigen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" gegeben sein.

Netanjahu lehnte die Gründung eines palästinensischen Staats erneut ab.

Benjamin Netanjahu (76) lehnt die Gründung eines palästinensischen Staats ab.
Benjamin Netanjahu (76) lehnt die Gründung eines palästinensischen Staats ab.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

17. November, 16.39 Uhr: Weil sie in ihre Häuser wollten? Israels Militär tötet Palästinenser

Ungeachtet der geltenden Waffenruhe hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge Palästinenser im Gazastreifen angegriffen und getötet.

Im Norden des abgeriegelten Küstengebiets hätten mehrere Personen die sogenannte gelbe Linie, hinter die sich das israelische Militär zurückgezogen hat, übertreten und verdächtige Gegenstände in der Nähe der israelischen Soldaten platziert.

Israels Armee habe die Gruppe angegriffen und einen Palästinenser getötet. "Die übrigen Terroristen flohen vom Tatort", hieß es in einer Mitteilung.

Bei einem weiteren Vorfall hat ein Palästinenser israelischen Armeeangaben zufolge ebenfalls die gelbe Linie überschritten und sich Soldaten genähert. Das israelische Militär habe ihn ebenfalls angegriffen und getötet.

Alle Opfer hätten versucht, in ihre Häuser zurückzukehren, meldete der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz.

Trotz Waffenruhe bleibt die Lage im Gazastreifen angespannt. (Archivfoto)
Trotz Waffenruhe bleibt die Lage im Gazastreifen angespannt. (Archivfoto)  © Tsafrir Abayov/AP/dpa

17. November, 15.06 Uhr: Rüstungs-Beschränkungen für Israel werden aufgehoben

Nach dreieinhalb Monaten hebt die Bundesregierung die wegen des Gaza-Kriegs verhängten Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf.

Diese Entscheidung gelte ab dem 24. November, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius der Deutschen Presse-Agentur.

Er begründete die Aufhebung unter anderem mit der seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Außerdem nannte er die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und die verstärkte humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen.

Israels Außenminister Gideon Saar zeigte sich erleichtert. "Ich begrüße den Schritt von Kanzler Merz, die Entscheidung über das Teil-"Embargo" zurückzunehmen", teilte er auf der Plattform X mit.

Das Teil-Embargo hatte die deutsch-israelischen Beziehungen schwer belastet. Bundeskanzler Merz (70, CDU) hatte am 8. August angeordnet, dass vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern nach Israel mehr genehmigt werden, die im Gaza-Krieg verwendet werden können.
Das Teil-Embargo hatte die deutsch-israelischen Beziehungen schwer belastet. Bundeskanzler Merz (70, CDU) hatte am 8. August angeordnet, dass vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern nach Israel mehr genehmigt werden, die im Gaza-Krieg verwendet werden können.  © Robert Michael/dpa

17. November, 6.17 Uhr: UN-Sicherheitsrat bespricht Lage im Nahen Osten

Der UN-Sicherheitsrat berät heute über die Lage im Nahen Osten. Erwartet wird, dass es dabei auch um eine Resolution der US-Regierung zur Absicherung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump geht.

Darin heißt es, der Friedensprozess könne "einen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" bieten. Dieser Punkt löste in Israel zornige Reaktionen aus.

"Unsere Ablehnung eines palästinensischen Staates auf irgendeinem Gebiet westlich des Jordan besteht, ist gültig und hat sich kein bisschen geändert", erklärte Israels Regierungschef Netanjahu. "Seit Jahrzehnten weise ich solche Versuche zurück. Daher brauche ich keine Beteuerungen, Tweets oder Belehrungen von irgendjemandem."

Auch um den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) werden die Gespräche sich drehen.
Auch um den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) werden die Gespräche sich drehen.  © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

16. November, 15.39 Uhr: UN-Friedenstruppe im Libanon beklagt Beschuss durch Israelis

Die UN-Friedenstruppe im Libanon Unifil ist nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten beschossen worden. Demzufolge schlugen die Kugeln nur etwa fünf Meter entfernt von Blauhelmsoldaten ein, die zu Fuß unterwegs waren und Deckung suchen mussten.

Tote oder Verletzte habe es bei dem Vorfall aber nicht gegeben, hieß es in einer Unifil-Mitteilung auf X. Die Maschinengewehr-Salven wurden demnach von einem Panzer abgegeben. Nach etwa 30 Minuten und Kontaktaufnahme mit den Israelis sei es den Soldaten gelungen, sich zu entfernen.

Israels Militär sagte, Soldaten hätten Warnschüsse auf zwei Verdächtige abgegeben. Eine Überprüfung habe schließlich ergeben, dass es sich dabei um UN-Soldaten auf Patrouille handelte. Sie seien wegen "schlechter Wetterbedingungen" als Verdächtige identifiziert worden. Der Vorfall werde untersucht.

16. November, 15.01 Uhr: Iran - Nach Angriffen aktuell keine Uran-Anreicherung

Infolge der israelischen und amerikanischen Angriffe auf Irans Atomanlagen im Juni reichert das Land laut Außenminister Abbas Araghtschi aktuell keinen Uran mehr an.

"Dies bedeutet aber nicht, dass sich der Iran sein Recht auf ein ziviles Atomprogramm sowie die eigene Urananreicherung absprechen lassen wird", sagte Araghtschi laut der Nachrichtenagentur Irna.

16. November, 11.55 Uhr: Sprengsatz geworfen - Israels Armee tötet Palästinenser

Israels Militär hat bei einem Einsatz im Norden des Westjordanlands einen Palästinenser getötet.

Er habe in der Nacht zu Sonntag einen Sprengsatz auf Soldaten geworfen, die israelischen Einsatzkräfte hätten daraufhin das Feuer eröffnet, teilte die Armee mit. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah war das Opfer 19 Jahre alt.

Die Lage im Westjordanland bleibt angespannt: Israelische Einsatzkräfte erschießen während einer Razzia nahe Nablus einen 19-jährigen Palästinenser. Er griff Israels Armee zufolge zuvor Soldaten an.
Die Lage im Westjordanland bleibt angespannt: Israelische Einsatzkräfte erschießen während einer Razzia nahe Nablus einen 19-jährigen Palästinenser. Er griff Israels Armee zufolge zuvor Soldaten an.  © Mohammed Nasser/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

15. November, 7.08 Uhr: Erneut keine Einigkeit im UN-Sicherheitsrat über Vorgehen in Gaza

Im UN-Sicherheitsrat zeichnet sich die nächste Uneinigkeit zum Vorgehen im Gaza-Konflikt ab.

Die USA legten eine Resolution zur Absicherung des Nahost-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vor - über sie könnte bereits in der kommenden Woche abgestimmt werden, wie es aus Diplomatenkreisen in New York hieß.

Unter anderem die G7-Länder hatten zuletzt gefordert: Der Nahost-Friedensplan braucht schnell ein Mandat des UN-Sicherheitsrates. Doch der zeigt sich mal wieder gespalten. (Archivbild)
Unter anderem die G7-Länder hatten zuletzt gefordert: Der Nahost-Friedensplan braucht schnell ein Mandat des UN-Sicherheitsrates. Doch der zeigt sich mal wieder gespalten. (Archivbild)  © Yuki Iwamura/AP/dpa

14. November, 22.03 Uhr: Explosionen in Syriens Hauptstadt Damaskus!

In der syrischen Hauptstadt Damaskus hat es nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana heftige Explosionen gegeben.

In einem westlich gelegenen Stadtviertel sei ein lauter Knall zu hören gewesen. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass drei Explosionen zu hören gewesen seien. Ein Teil eines Gebäudes sei eingestürzt. Sicherheitskräfte hätten das Gebiet abgesperrt.

Sana berichtete unter Berufung auf einen Militärsprecher, es handle sich um einen Angriff. Er sei mit Raketen ausgeführt worden. Sie seien von einer mobilen Abschussplattform abgefeuert worden. Wer hinter dem Beschuss steckt, sei bislang nicht klar. Die zuständigen Behörden arbeiteten daran, die Hintergründe zu klären.

Blick auf eine zerstörte Moschee im Stadtviertel Dschubar in Damaskus im Frühjahr 2025. Die Stadt liegt teilweise in Trümmern.
Blick auf eine zerstörte Moschee im Stadtviertel Dschubar in Damaskus im Frühjahr 2025. Die Stadt liegt teilweise in Trümmern.  © Hannes P Albert/dpa

14. November, 16.02 Uhr: Israel errichtet Betonmauern im Südlibanon

Das israelische Militär hat nach UN-Angaben im Südlibanon nahe der Grenze zu Israel Betonmauern errichtet. Bereits eine Vermessung im Oktober habe ergeben, dass eine vom israelischen Militär errichtete Betonmauer die Blaue Linie - die libanesische-israelische Grenze - südwestlich des libanesischen Orts Jarun überschritten habe, teilte die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon mit.

Dadurch seien mehr als 4000 Quadratmeter libanesisches Territorium für die libanesische Bevölkerung unzugänglich gemacht worden. Die israelische Armee sei aufgefordert worden, die sogenannte T-Mauer zu versetzen. T-Mauern sind massive, freistehende Betonbarrieren. Sie werden häufig vom Militär eingesetzt, unter anderem als Sichtschutz oder um Bewegungen von Menschen oder Fahrzeugen zu kontrollieren.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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