Nahost-Konflikt: Mehrere Tote in Gaza bei Angriff trotz Waffenruhe

Kairo/Tel Aviv - Die Staatschefs der Vermittlerstaaten haben ein Dokument unterzeichnet, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas festigen soll. Wie bedeutsam und belastbar es wirklich ist, bleibt fraglich.

Die Vermittlerstaaten haben am Montag in Ägypten eine Erklärung zum Gaza-Krieg unterzeichnet.  © Michael Kappeler/dpa

Das jüngst in Ägypten unterzeichnete Dokument zur Festigung der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas enthalte "eine ganze Reihe von Regeln und Bestimmungen" und sei "sehr umfassend" - so stellt es jedenfalls US-Präsident Donald Trump (79) dar.

In dem Dokument heißt es unter anderem: "Gemeinsam werden wir diese Vereinbarung so umsetzen, dass Frieden, Sicherheit, Stabilität und Chancen für alle Völker der Region, einschließlich der Palästinenser und Israelis, gewährleistet sind."

Was genau daraus folgt und mithilfe welcher konkreten Maßnahmen das im Einzelnen gelingen soll, wird nicht detailliert erläutert.

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Hinzu kommt: Die eigentlichen Konfliktparteien - Israel und die Hamas - haben weder die Erklärung unterschrieben noch an der feierlichen Unterzeichnungs-Zeremonie teilgenommen.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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14. Oktober, 12.45 Uhr: Mehr als 55 Millionen Tonnen Schutt im Gazastreifen

Das UN-Entwicklungsprogramm drängt nach der Waffenruhe im Gazastreifen auf einen schnellen Start des Wiederaufbaus.

In dem Küstengebiet müssten nach Schätzungen mehr als 55 Millionen Tonnen Schutt von zerstörten Gebäuden und Infrastruktur weggeschafft werden, sagt der Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Jaco Cilliers. Er sprach von Jerusalem aus mit Reportern in Genf. Allein in den kommenden drei Jahren seien 20 Milliarden Dollar (17,3 Mrd. Euro) dafür nötig.

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14. Oktober, 10.47 Uhr: Tote in Gaza bei Angriff Israels trotz Waffenruhe

Bei einem israelischen Drohnenangriff in der Stadt Gaza trotz der Waffenruhe sind einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge drei Menschen getötet worden.

Die Drohne habe das Feuer auf Menschen im Viertel Schedschaija eröffnet, schrieb Wafa unter Berufung auf Informationen aus medizinischen Kreisen des Küstengebiets. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, mehrere Personen hätten sich israelischen Stellungen genähert und eine Bedrohung für die Soldaten dargestellt. Dies sei eine Verletzung der Vereinbarung über die Waffenruhe.

Da sich die Personen auch auf mehrmalige Aufforderung nicht zurückgezogen hätten, sei das Feuer eröffnet und "die Bedrohung beseitigt" worden. Die Armee rief die Bevölkerung des Küstenstreifens erneut auf, sich nicht israelischen Stellungen zu nähern.

In Gaza kam es trotz Waffenruhe zu einem israelischen Drohnenangriff. (Archivbild)  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

14. Oktober, 6.21 Uhr: Macron warnt vor andauernder Bedrohung durch Hamas

Nach der Freilassung der letzten lebenden Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen warnt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) vor einer andauernden Bedrohung durch die Terrororganisation.

"Eine Terrorgruppe mit Tausenden Kämpfern, Tunneln und solcher Bewaffnung zerschlägt man nicht über Nacht", sagte Macron nach der Besiegelung der Waffenruhe im ägyptischen Scharm el Scheich.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47). (Archivbild)  © Yoan Valat/Pool EPA/AP/dpa

13. Oktober, 18.56 Uhr: Hamas übergibt zwei tote Geiseln ans Rote Kreuz

Die islamistische Hamas hat dem Roten Kreuz im Gazastreifen zwei Särge mit den sterblichen Überresten toter Geiseln übergeben. Das teilte die israelische Armee mit.

Den Informationen zufolge soll es am Montag noch eine weitere Übergabe der Särge zweier toter Geiseln geben.

Am Morgen waren die 20 lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas übergeben worden. Sie sind mittlerweile in israelischen Krankenhäusern und wieder mit ihren Familien vereint.

Für Empörung sorgte in Israel, dass die Hamas lediglich 4 der 28 toten Geiseln übergeben würde. Die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht vor, dass - neben den Überlebenen - sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden.

Im Palästinenser-Gebiet Chan Junis wurden heute israelische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

13. Oktober, 18.39 Uhr: Vermittlerstaaten unterzeichnen Erklärung zum Gaza-Krieg

Die Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen ist von den Vermittlerstaaten bei einer Zeremonie in Ägypten formell besiegelt worden.

Die Staatschefs der USA, Ägyptens, Katars und der Türkei unterzeichneten in Scharm el Scheich eine gemeinsame Erklärung, mit der nach ägyptischer Darstellung die Waffenruhe gefestigt werden soll. Das Gipfeltreffen soll das Ende des Kriegs im Gazastreifen markieren.

Die Tinte ist trocken! US-Präsident Donald Trump (79) präsentiert die Erklärung zur Waffenruhe im Gazastreifen.  © Michael Kappeler/dpa

13. Oktober, 17.41 Uhr: Zweite Phase der Gaza-Verhandlungen hat begonnen

US-Präsident Donald Trump zufolge laufen bereits Verhandlungen zu weiteren Punkten seines Plans für ein Ende des Gaza-Kriegs.

Auf eine Frage von Journalisten, wann die zweite Phase der Verhandlungen beginne, sagte der Republikaner bei seinem Besuch in Ägypten: "Sie hat begonnen."

Als längerfristige Ziele sind in dem von Trump vorgelegten Plan die Entwaffnung von Terrorgruppen im Gazastreifen und die Bildung einer technokratischen Führung im Gazastreifen ohne Hamas-Mitglieder vorgesehen.

US-Präsident Donald Trump (79, li.) trifft den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi (70) in Scharm el Scheich.  © Evan Vucci/AP/dpa

13. Oktober, 16.47 Uhr: Trump beim "Gipfel für den Frieden" gelandet

Nach seinem Kurzbesuch in Israel ist US-Präsident Donald Trump in Ägypten gelandet. Seine Regierungsmaschine "Air Force One" landete im Urlauberort Scharm el Scheich am Roten Meer.

Trump leitet gemeinsam mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen "Gipfel für den Frieden", um das Abkommen zwischen der Hamas und Israel formell zu besiegeln. Den ägyptischen Gastgebern zufolge soll es Gespräche über eine Festigung der Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien geben und zum Wiederaufbau des Gazastreifen.

Ägyptens Präsidentenamt bezeichnet den Gipfel als eine "Einigung über das Ende des Kriegs in Gaza".

US-Präsident Donald Trump (79) landete am Nachmittag in Ägypten.  © Evan Vucci/AP/dpa

13. Oktober, 16.03 Uhr: Trump fordert Palästinenser auf, sich von Terror und Gewalt abzuwenden

US-Präsident Donald Trump hat die Palästinenser im Gazastreifen dazu aufgerufen, sich nach dem Krieg um ihre eigene Stabilität, Sicherheit, Würde und wirtschaftliche Entwicklung zu kümmern.

"Die Entscheidung für die Palästinenser könnte nicht klarer sein: Das ist ihre Chance, sich für immer von ihrem Pfad von Terror und Gewalt abzuwenden", sagte Trump vor dem israelischen Parlament, der Knesset.

"Anstatt zu versuchen, Israel zu zerstören, ist es jetzt an der Zeit, sich auf den Aufbau des eigenen Volkes zu konzentrieren."

13. Oktober, 15.27 Uhr: Hamas bestätigt Übergabe von vier Leichen

Die islamistische Hamas hat die Übergabe von nur vier der 28 toten Geiseln an Israel bestätigt.

Die Terrororganisation veröffentlichte auf Telegram die Namen von vier Menschen, deren sterbliche Überreste im Rahmen eines Deals übergeben werden sollten. Darunter war auch ein Student aus Nepal.

Auch das Forum der Geiselfamilien hatte zuvor mitgeteilt, sie hätten Informationen, dass die sterblichen Überreste von nur vier Geiseln übergeben werden sollen. Das israelische Militär war bereits davon ausgegangen, dass heute nicht alle Leichen übergeben werden können. Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas hatte eigentlich die Übergabe aller 28 vorgesehen.

Die Geiselfamilien haben nach eigenen Angaben erfahren, dass die islamistische Hamas am Montag nur 4 von 28 toten Geiseln an Israel übergeben will.  © Abed Rahim Khatib/dpa

13. Oktober, 15.21 Uhr: Merz: "Der Krieg in Gaza ist zu Ende"

Bundeskanzler Friedrich Merz hat die ersten Schritte im Friedensprozesses zwischen Israel und der islamistischen Hamas als historisch gewürdigt.

"Der 13. Oktober 2025 wird ein wichtiger Tag in den Geschichtsbüchern sein - für diese Region, aber auch für die ganze Welt. Der Krieg in Gaza ist zu Ende", sagte der Kanzler im ägyptischen Scharm el Scheich, wo am Nachmittag eine Zeremonie zur Besiegelung der Waffenruhe nach zwei Jahren Krieg stattfinden soll. Es sei gelungen, "den Konflikt jedenfalls für heute zu beenden".

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