Shani von Hamas ermordet - Mutter äußert sich: "Die ganze Welt ist verrückt geworden"
Jerusalem (Israel) - Zwei Jahre ist es her, seit die junge Deutsch-Israelin Shani Louk (†22) unter grausamer Zurschaustellung durch die Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurde. Nun hat sich ihre Mutter Ricarda Louk geäußert.

Der 7. Oktober 2023 veränderte alles. Shani Louk wollte auf dem Nova-Festival zusammen mit ihren Freunden feiern - dann kam der Überfall der Hamas. Im Mai 2024 wurde ihre Leiche von der israelischen Armee gefunden.
"Fast zwei Jahre sind ohne dich vergangen, Shani", schreibt Mutter Ricarda auf Facebook. "Manchmal fühlt es sich an, als wärst du nur auf einer langen Reise um die Welt und würdest plötzlich wie ein Wirbelwind in unser Haus zurückkehren - lächelnd, glücklich und voller neuer Geschichten, die du uns erzählen möchtest. Aber dann wird mir klar, dass das nie wieder passieren wird."
Ricarda findet deutliche Worte: "Neben all unserer Trauer hätte ich mir nie vorstellen können, wie die Welt nun aussehen würde. Es fühlt sich an, als wäre die ganze Welt verrückt geworden. Anstelle von Demonstrationen, die zur Freilassung der Geiseln und zum Druck auf die Hamas aufrufen, sehen wir Kundgebungen, die die 'Befreiung Palästinas' fordern, während sie gleichzeitig für die Vernichtung Israels demonstrieren und jüdisches Leben bedrohen."
Shanis Mutter stellt die Frage: "Trägt es zum Frieden bei, dass Juden überall nun in Angst leben müssen? Ich verstehe, dass Menschen mit den Entscheidungen der israelischen Regierung nicht einverstanden sein können, aber ich habe noch nie eine solche 'Hexenjagd' auf eine andere Nationalität gesehen."
Abschließend äußert sich Ricarda auch zum Krieg im Gazastreifen. Dieser sei falsch und bringe keiner Seite etwas. "Ich möchte, dass dieser Krieg so schnell wie möglich endet. Aber Israel hat diesen Krieg nicht begonnen. Wir wollen nur alle Geiseln nach Hause holen."
Ricarda Louk: "Ich werde die Menschheit nicht aufgeben"
"Warum kämpft Deutschland nicht für seine eigenen Bürger, die noch immer in Gaza festgehalten werden? Wurden sie aufgegeben, geopfert? Wie gesagt, die Welt ist verrückt geworden", so Ricarda Louk.
Ihre Tochter habe alle Menschen geliebt - unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Der Facebook-Beitrag endet mit den Worten: "Du hast stets jedem geholfen, der Hilfe brauchte. Und deshalb werde ich, genau wie du, die Menschheit nicht aufgeben."
Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa, Facebook/Ricarda Louk